Apple-Aktie schwach: iPhone-Absatz und Ausblick enttäuschen
Der iPhone-Hersteller Apple hat sein Versprechen eingelöst und im ersten Geschäftsquartal einen neuen Umsatzrekord aufgestellt.
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Apple kann für das jüngst abgelaufene Jahresviertel einen Gewinn je Aktie von 3,89 US-Dollar ausweisen, nachdem im Vorjahresquartal ein EPS von 3,36 US-Dollar generiert wurde. Die Analysten hatten vorab ein EPS in Höhe von 3,78 US-Dollar gesehen. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf gut 20 Milliarden Dollar. Den bisherigen Rekord hatte Apple im Weihnachtsquartal 2015 mit 18,4 Milliarden Dollar Gewinn erzielt.
Der Umsatz von Apple belief sich auf 88,3 Milliarden US-Dollar, während Experten im Durchschnitt mit 86,22 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Den bisherigen Bestwert hatte Apple vor einem Jahr mit 78,35 Milliarden Dollar erreicht. Der Umsatz in China, einem für Apple wichtigen Markt, stieg gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 17,96 Milliarden Dollar. Im vorangegangenen Quartal hatte der Umsatz in China erstmals seit Anfang 2016 wieder zugelegt.
Absatzzahlen enttäuschen
Zugleich ging der iPhone-Absatz aber im Jahresvergleich um eine Million Geräte auf 77,3 Millionen zurück. Das könnte daran gelegen haben, dass das iPhone X erst im November statt wie sonst üblich schon im September in den Handel kam. Das bisher teuerste iPhone war aber eindeutig populär: Der durchschnittliche Preis eines verkauften Apple-Telefons stieg im Jahresvergleich von 695 auf 796 Dollar.
Apple-Chef Tim Cook betonte zugleich, dass das Weihnachtsquartal diesmal mit 13 Wochen eine Woche kürzer gewesen sei als im Jahr davor. Und das iPhone X sei seit dem Start jede Woche das bestverkauften Apple-Gerät gewesen.
Verhaltene Prognose
Die Prognose für das laufende Vierteljahr verfehlte zugleich die Erwartungen der Analysten. Das könnte darauf hinweisen, dass sich das iPhone X nach dem ersten Schub nun doch schlechter verkauft als gedacht. Zuletzt hatte es Berichte von Medien und Analysten gegeben, wonach Apple angesichts inzwischen abgeschwächter Nachfrage die Produktion des iPhone X zurückfahren wolle. Finanzchef Luca Maestri versuchte, diesem Eindruck entgegenzuwirken. Der iPhone-Umsatz werde im laufenden Quartal im zweistelligen Prozentbereich wachsen, betonte er. Und die Verkäufe des Geräts an Verbraucher würden noch schneller als im Weichnachtsgeschäft zulegen. Zugleich werde der durchschnittliche Verkaufspreis aber auch schnell abfallen als nach dem Weihnachtsquartal sonst üblich.Apple rechnet für das angebrochene Quartal mit Erlösen in einer Spanne zwischen 60 und 62 Milliarden Dollar. Analysten hatten eher mit 65 Milliarden gerechnet. Von Januar bis März 2017 hatte Apple einen Umsatz von knapp 53 Milliarden Dollar verbucht.
Die Apple-Aktie gab in der ersten Reaktion im nachbörslichen Handel nach, drehte dann aber ins Plus und legte um mehr als drei Prozent zu. Im Nasdaq-Handel geht es am Freitag zunächst um 1,12 Prozent auf 165,90 Dollar abwärts. Die zunächste Unentschlossenheit könnte daran liegen, dass Aktionäre sich auf einen Geldregen einstellen können. Finanzchef Maestri stellte in Aussicht, dass Apple die bisherigen Auslandsreserven nach der Überweisung in die USA großzügig an Anteilseigner ausschütten werde. Details dazu soll es bei der Vorstellung der nächsten Quartalszahlen geben. Zugleich könnte Apple einen Teil des Geldes auch in Zukäufe stecken. Im Jahr 2017 habe der Konzern 19 Firmen gekauft und schaue sich grundsätzlich Übernahmekandidaten aller Größen an.
Apple saß zuletzt auf einem Geldberg von 285 Milliarden Dollar. Davon lagerten 269 Milliarden außerhalb der USA. Nach der US-Steuerreform kann der Konzern das Geld mit deutlich niedrigeren Abgaben als bisher ins Heimatland bringen. Die Steuerquote werde im laufenden Quartal von 26 auf 15 Prozent fallen. Auch für den Rest des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres werde sie wohl auf dem niedrigeren Niveau liegen.
Apple nannte weiterhin keine Absatzzahlen für seine Computer-Uhr. Aber der Erlössprung von 36 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Dollar in der Sparte "sonstige Produkte" dürfte vor allem auf die Apple Watch zurückzuführen sein.
Der Absatz der Mac-Computer ging im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 5,1 Millionen Geräte zurück. Zugleich hätten 60 Prozent der Mac-Käufer zum ersten Mal einen Apple-Computer gekauft, betonte Cook. In China seien es sogar 90 Prozent gewesen.
Von den iPad-Tablets wurde Apple mit knapp 13,2 Millionen Geräten nur ein Prozent mehr los. Da aber offensichtlich das teurere iPad Pro populärer wurde, legte der Umsatz um sechs Prozent zu.
Im Service-Geschäft mit dem Streaming-Dienst Apple Music oder dem Online-Speicher iCloud steigerte Apple den Umsatz um 18 Prozent auf rund 8,5 Milliarden Dollar. Der Konzern hat nun 240 Millionen Kunden für seiner verschiedenen Service-Angebote - 30 Millionen mehr als vor drei Monaten. Insgesamt seien aktuell 1,3 Milliarden Apple-Geräte im Einsatz.
Der Bezahldienst Apple Pay kommt demnächst nach Brasilien, kündigte Cook in der Telefonkonferenz mit Analysten an. Von Deutschland war entgegen zwischenzeitlichen Spekulationen erneut keine Rede.
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