Tochter verkauft

Siemens-Aktien weiter auf Rekordjagd: Siemens mit Gewinnsprung - Hautpversammlungen wieder in Präsenz

13.02.25 19:46 Uhr

Siemens-Aktie legt zu: Siemens trotzt Marktschwäche - Anleger feiern Milliardengewinn | finanzen.net

Der Technologiekonzern Siemens hat zum Jahresauftakt deutlich mehr verdient.

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Dabei profitierten die Münchner vom Verkauf ihrer Tochter Innomotics. Operativ gingen die Ergebnisse jedoch wegen der anhaltenden Schwäche im Automatisierungsgeschäft zurück. Allerdings zeigten sich hier erste Lichtblicke. So schreitet der Lagerabbau im wichtigen chinesischen Markt voran, Siemens konnte im Quartal mehr Aufträge einwerben. Die Jahresprognose bestätigte das Management.

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Insgesamt sprach Konzernchef Roland Busch in einer Telefonkonferenz von einem "starken Start" in das Geschäftsjahr.

Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Auftrags-Comeback im Bereich Automatisierung. Akash Gupta von JPMorgan wies darauf hin, dass die Book-to-bill-Ratio, also das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz, im Segment Digital Industries (DI) erstmals seit zwei Jahren wieder über 1 liege. Damit überstieg also das Volumen der Neuaufträge die verbuchten Erlöse. Der Technologiekonzern habe auf allen Ebenen die Markterwartungen solide übertroffen, lobte Daniela Costa von Goldman Sachs.

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Nach Steuern stieg das Ergebnis in den drei Monaten per Ende Dezember auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen im Vorfeld der Hauptversammlung in München mitteilte. Durch den Innomotics-Verkauf flossen Siemens dabei insgesamt 3,1 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr betrug der Gewinn noch fast 2,6 Milliarden Euro.

Das Ergebnis des industriellen Geschäfts sank hingegen im Jahresvergleich wegen niedrigerer DI-Beiträge um acht Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Die größten Ergebnisbeiträge leisteten dabei das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur (SI) sowie die Medizintechniktochter Siemens Healthineers.

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Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf knapp 18,4 Milliarden Euro. Herausgerechnet sind dabei Währungs- und Portfolioeffekte. Bei beiden Kennziffern schnitt Siemens besser ab als von Analysten erwartet.

Größte Wachstumstreiber waren SI sowie Healthineers. Die Sparte Digital Industries (DI), die neben der Automatisierung noch das Softwaregeschäft enthält, musste einen zweistelligen prozentualen Erlösrückgang hinnehmen. Siemens kämpft im Automatisierungsgeschäft weiter mit einer mauen Nachfrage sowie hohen Lagerbeständen in Europa und China. Hier gibt es jedoch Fortschritte: Konzernchef Busch geht davon aus, dass sich die Lagerbestände im chinesischen Markt bis Ende des zweiten Quartals normalisieren werden. Dagegen komme die Schlüsselregion Europa "nicht in Schwung. Insbesondere Deutschland sehen wir weiterhin im Krisenmodus", so der Manager.

Positiv überraschte der Auftragseingang des Konzerns. Zwar sank er um sieben Prozent auf 20,1 Milliarden Euro, lag aber über den Erwartungen des Marktes. Der Rückgang war der Zugsparte Mobility geschuldet, die im Vorjahreszeitraum noch von Großaufträgen profitiert hatte. Erholt zeigte sich dagegen Digital Industries, die Sparte verzeichnete nach den Rückgängen im Vorquartal ein wieder steigendes Neugeschäft in der Automatisierung. Die Erholung kam vor allem durch China, erläuterte Busch. Auch das Softwaregeschäft erreichte deutliche Zuwächse. Damit sitzt Siemens insgesamt auf einem Rekordauftragsbestand von 118 Milliarden Euro.

Auf der digital stattfindenden Hauptversammlung lobten Anleger die Entwicklung des Konzerns, monierten aber die Bewertungslücke zu Konkurrenten wie Schneider Electric oder ABB (ABB (Asea Brown Boveri)). Zudem forderten sie insbesondere mit Blick auf Siemens Healthineers sowie Siemens Energy eine weitere Entflechtung.

Jefferies belässt Siemens auf 'Buy' - Ziel 230 Euro

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Siemens nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 230 Euro belassen. Trotz des starken Kursanstiegs dürften die Papiere des Technologiekonzerns weiter gesucht sein, schrieb Analyst Simon Toennessen in einer ersten Einschätzung am Donnerstag. Aufträge, Umsätze und der Gewinn im Industriegeschäft lägen sämtlich über den Erwartungen. Der Auftragseingang in der Automation habe seien Annahme locker übertroffen.

Deutsche Bank Research belässt Siemens auf 'Buy' - Ziel 210

Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Siemens nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 210 Euro belassen. Auf breiter Basis stark seien die Zahlen ausgefallen, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer ersten Einschätzung am Donnerstag. Das gelte vor allem für die freien Barmittel (Free Cash-Flow). Der Auftragseingang auf Konzernebene habe die Konsensschätzung um 5 Prozent übertroffen.

Keine virtuelle Hauptversammlung mehr

Nach erfolgreichem Widerstand einer erklecklichen Zahl von Aktionären muss Siemens seine jährliche Hauptversammlung 2026 wieder als Präsenzveranstaltung abhalten und nicht mehr nur als virtuelles Treffen per Onlineschalte. Knapp 29 Prozent der Anteilseigner des Industrie- und Softwarekonzerns lehnten bei dem diesjährigen - virtuellen - Aktionärstreffen den Vorschlag der Konzernspitze ab, auch in den nächsten beiden Jahren auf Präsenzveranstaltungen zu verzichten, so dass die notwendige drei-Viertel-Mehrheit nicht zustande kam. Damit folgt Siemens dem Beispiel des Touristikkonzerns TUI, bei dem widerspenstige Aktionäre am Dienstag eine Wiedereinführung von Präsenzveranstaltungen durchgesetzt hatten.

Für den Vorschlag der Siemens-Spitze stimmten gut 71 Prozent, für die qualifizierte Mehrheit wären aber 75 Prozent erforderlich gewesen. Siemens-Vorstandschef Roland Busch und Kollegen wollten sich nach "positiven Erfahrungen" von den Aktionären eigentlich die Ermächtigung einholen, für zwei Jahre weitere virtuelle Hauptversammlungen abzuhalten.

Der von den Aktionären für zwei Jahre wiedergewählte Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe deutete an, dass die Siemens-Chefetage das Thema künftig wieder auf die Tagesordnung setzen wird. "Auch wenn die erforderliche Dreiviertelmehrheit für die Möglichkeit zur Abhaltung einer virtuellen Hauptversammlung heute nicht erreicht wurde, möchten wir die Debatte um Format und Funktionsweise der Hauptversammlung in Deutschland weiterführen", sagte der Manager.

Viele börsennotierte Konzerne halten seit der Corona-Pandemie virtuelle Hauptversammlungen ab, bei denen Vorstände und Aufsichtsräte ihren Aktionären nicht von Angesicht zu Angesicht begegnen müssen. Die Veranstaltungen sind sehr teuer, außerdem können Anteilseigner mit spontanen kritischen Fragen, langwierigen Redebeiträgen oder Störaktionen unangenehm werden. So zählten früher wütende Kleinaktionäre zur Hauptversammlungs-Folklore, teilweise unterbrachen Klimaschützer oder Menschenrechtsgruppen die Aktionärstreffen.

Seit der Corona-Pandemie gibt es die gesetzliche Möglichkeit, Hauptversammlungen virtuell abzuhalten. Konzerne argumentieren mit Vorteilen für internationale Investoren, manche Aktionärsvertreter hingegen sehen ihre Rechte eingeschränkt.

Die Hauptversammlung - kurz HV - ist neben Vorstand und Aufsichtsrat das wichtigste Entscheidungsgremium einer Aktiengesellschaft. Einmal im Jahr haben Aktionäre die Gelegenheit, der Führung ihres Unternehmens persönlich die Meinung zu sagen. Zudem trifft die Hauptversammlung wichtige Entscheidungen: Die Anteilseigner müssen den Vorstand entlasten - in der Regel Formsache - und stimmen über die Ausschüttung der Dividende und die Besetzung des Aufsichtsrats ab.

Siemens-Aktie weiter auf Rekordjagd

Nach dem kleinen Rückschlag zur Wochenmitte setzten Siemens am Donnerstag ihre Rekordjagd fort. Im XETRA-Handel kletterten die Papiere der Münchner nach Geschäftszahlen letztlich um 7,26 Prozent auf 227,45 Euro. Bei 227,50 wurde ein neuer Rekord erreicht.

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