Deutsche Börse-Aktie zieht an: Deutsche Börse übernimmt Aktionärsberater ISS in Milliardendeal - Weiteres Wachstum durch M&A geplant
Die Deutsche Börse AG verstärkt sich mit einer Milliardenübernahme im Geschäft um Governance-Lösungen und Analytik.
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Der Börsenbetreiber Deutsche Börse kauft laut eigener Mitteilung einen Mehrheitsanteil von 80 Prozent an der Institutional Shareholder Services Inc (ISS). Die restlichen 20 Prozent blieben bei dem ISS-Management und Genstar Capital LLC. Dem Deal liege eine Bewertung von 1,925 Milliarden Euro für 100 Prozent von ISS zu Grunde, so das Frankfurter Unternehmen.
Deutsche Börse nach Zukauf stark nachgefragt
Nach zwei schwachen Börsentagen haben sich die Aktien der Deutschen Börse am Mittwoch deutlich zugelegt. Mit einem Gewinn im XETRA-Handel von letztlich 2,4 Prozent auf 136,75 Euro holten sie einen Teil der vorangegangenen Verluste wieder auf. Am Tag zuvor hatten sie unter einer Branchenschwäche gelitten, auch die Papiere der London Stock Exchange (LSE) und der Euronext waren gefallen.
ISS hat laut dem Analysten Chris Turner von der Berenberg Bank eine führende Stellung in einem solide wachsenden Markt inne. Allerdings habe der Börsenbetreiber aus Eschborn einen recht hohen Preis gezahlt, fügte Turner hinzu. So werde die ISS mit mehr als dem 23-Fachen des operativen Gewinns in diesem Jahr bewertet. Weltweit würden Finanzdatenanbieter gegenwärtig jedoch nur mit dem knapp 22-Fachen ihrer Gewinne bewertet. Selbst wenn man ein solides ein Wachstum und Synergien unterstelle, erscheine ihm der Kaufpreis "ziemlich anspruchsvoll".
Auch Analyst Martin Price von der US-Investmentbank Jefferies wertete den Kaufpreis als hoch, schaue man sich die in der Vergangenheit getätigten Übernahmen in diesem Marktsegment an. Allerdings belege der Deal die strategische Bedeutung, die dem Themenkomplex Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG) mittlerweile zukomme.
Die Kursgewinne der Deutschen Börse am Mittwoch fielen angesichts der Verluste der vergangenen Monate nicht sehr ins Gewicht. Vom Rekordhoch im Juli bei über 170 Euro waren die Papiere bis Anfang November um gut ein Viertel abgesackt. Erst bei Kursen von 125 Euro setzte zuletzt eine Stabilisierung ein. Der europäische Sektor der Finanzdienstleister, zu dem die Aktien zählen, legte dagegen seit Juli leicht zu.
Deutsche Börse will bis 2023 verstärkt durch M&A wachsen
Deutsche Börse will in Zukunft noch stärker durch Unternehmensübernahmen wachsen. Wie der Börsenbetreiber bei der Vorstellung der neuen Wachstumsinitiative "Compass 2023" im Rahmen des Investorentages ankündigte, sollen die Nettoerlöse bis 2023 jährlich um 5 Prozent durch M&A-Aktivitäten wachsen.
Neben Umsatzzuwächsen aus Übernahmen sollen die Erlöse annualisiert um 5 Prozent durch strukturelles, also organisches, Wachstum zulegen. Dadurch ergibt sich ein Gesamtziel für das Umsatzwachstum in den kommenden Jahren von 10 Prozent jährlich. Diese Prognose enthält keine Annahmen über zyklische Wachstumsbeiträge, etwa in Form erhöhter Volatilität.
Mit Blick auf die Ergebnisentwicklung strebt die Deutsche Börse ein Wachstum des EBITDA von rund 10 Prozent sowie ein Plus von 10 Prozent beim Gewinn je Aktie annualisiert an. Die EBITDA-Marge dürfte sich in den kommenden Jahren stabil entwickeln. Die Entwicklung der Kosten soll sich am strukturellen Wachstum orientieren. Das Jahr 2021 werde vermutlich kaum zyklischen Rückenwind bieten, die strukturellen Trends seien aber voll intakt.
Festhalten will die Deutsche Börse auch an ihren Investitionen in etwa Cloud- oder Blockchain-Technologien. Wie Börsenchef Theodor Weimer erklärte, soll die Aktie der Deutschen Börse als Wachstumspapier von den Anlegern wahrgenommen werden. Auch hob Weimer die Bedeutung von ESG hervor, also Aspekte wie Umwelt, Soziales und Corporate Governance bei Investitionen. Dabei handele es sich um eine sehr wichtige neue Assetklasse.
Die Deutsche Börse hat am Vorabend völlig überraschend den Kauf von 80 Prozent an Institutional Shareholder Services Inc (ISS) für umgerechnet 1,54 Milliarden Euro bekannt gegeben. ISS ist neben Governance-Lösungen und Analytik besonders im Geschäft um ESG-Anlagekriterien aktiv.
(Dow Jones / dpa-AFX)
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