Triebwerksbauer MTU sieht Airbus-Produktionsausbau locker - SAFRAN skeptisch
Der Flugzeugbauer Airbus stößt mit seinen ehrgeizigen Produktionsplänen bei den Triebwerksherstellern MTU und SAFRAN auf ein geteiltes Echo.
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Der Chef des französischen Unternehmens SAFRAN, Olivier Andriès, verwies am Freitag in einer Telefonkonferenz auf Engpässe bei Rohstoffen und auf dem Arbeitsmarkt. Diese machten es schwieriger, den geplanten Produktionsausbau bei den Mittelstreckenjets der A320neo-Modellfamilie zu stemmen. Airbus will die Produktion der Reihe von derzeit etwa 45 Exemplaren pro Monat bis Sommer 2023 auf das Rekordniveau von 65 Maschinen hochfahren.
Der Chef des deutschen Triebwerksbauers MTU, Reiner Winkler, sieht die Sache entspannter. "Die Rate 65 können wir schon gewährleisten", sagte er am Freitag. So hätten die Airbus-Zulieferer schon vor der Corona-Krise Produktionsraten von 60 Maschinen pro Monat gestemmt. "Und wir waren auf 63 vorbereitet." Zudem spüre MTU bei den eigenen Zulieferern keine Engpässe und erwarte sie auch in nächster Zeit nicht.
Auch die Überlegungen von Airbus-Chef Guillaume Faury, die A320neo-Produktion bis Mitte des Jahrzehnts sogar auf 75 Maschinen pro Monat zu steigern, treffen bei MTU nicht auf Widerstand. "Wenn wir genügend Vorlauf haben, ein bis zwei Jahre, können wir das schaffen", sagte Winkler. SAFRAN-Chef Andriès hält Produktionsraten von mehr als 65 Jets hingegen für schwierig. Zudem müssen die Zulieferer dazu entsprechend investieren. "Wenn das nur für ein paar Jahre sein soll, ergibt dies keinen Sinn", sagte er.
Die Käufer der vielgefragten A320neo-Jets können zwischen zwei Triebwerkstypen wählen: SAFRAN baut zusammen mit dem US-Konzern General Electric unter dem Namen CFM den Leap-Antrieb, der auch bei der Boeing 737 Max zum Einsatz kommt. MTU gehört zu dem Bündnis um die Raytheon Technologies-Tochter Pratt & Whitney, das das Getriebefan-Triebwerk für die A320neo, die kleinere A220 und den Embraer E2-Jet herstellt. Bei der A320neo-Modellfamilie haben Leap und Getriebefan bisher jeweils einen Marktanteil von etwa der Hälfte.
/stw/zb/mis
MÜNCHEN/PARIS (dpa-AFX)
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