Technologie der Zukunft

Amazon Go bald auch in Kinos und an Flughäfen?

08.10.19 19:25 Uhr

Amazon Go bald auch in Kinos und an Flughäfen? | finanzen.net

Obwohl die Anzahl von Amazon Go-Läden bisher noch recht überschaubar ist, zeigt der Tech-Riese nun Interesse daran, sein Angebot auszuweiten - unter anderem auf Flughäfen und Kinos.

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• Amazon Go-Technologie bald auch außerhalb der zugehörigen Stores?
• Anwendung in Kinos und Flughäfen denkbar
• Interessante neue Einnahmequelle für Amazon

Amazon Go-Stores noch nicht sehr weit verbreitet

Mit seinen personalfreien Einkaufsläden wollte Amazon für Kunden ein ganz neues Einkaufserlebnis erschaffen. Kein Warten an der Kasse, einfach rein in den Laden, nehmen, was man braucht und wieder raus. Möglich wird dies mithilfe der Amazon Go-App und der speziellen Technologie, die in den Amazon Go-Stores zum Einsatz kommt. Dabei muss lediglich das Smartphone beim Betreten und Verlassen des Ladens gescannt werden, eine Software erkennt darüber hinaus, welche Produkte der Käufer sich aus den Regalen genommen hat, und zieht den Preis dafür von dem mit der App verknüpften Bankkonto automatisch ab. Zielgruppe sind dabei vorrangig Menschen, die eventuell in der Nähe wohnen oder arbeiten und sich in einer Pause schnell einen Snack holen wollen. Das heißt, in den Läden werden derzeit vorrangig Lebensmittel zum Verkauf angeboten.

Die Anzahl dieser Läden ohne Kassenpersonal ist derzeit jedoch noch sehr begrenzt - lediglich 16 gibt es an der Zahl und alle befinden sich in den USA. Der erste wurde im Januar 2018 auf dem Amazon Campus in Seattle eröffnet. Allerdings berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass das Unternehmen plane, bis 2021 ganze 3.000 Läden am Laufen zu haben.

Flughäfen als Anwendungsort besonders interessant

Wie CNBC jüngst mit Bezug auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, plane der E-Handelsriese nun, sein Angebot zu erweitern und zöge in Betracht, seine Amazon Go-Technologie auch an anderen Standorten einzusetzen. Dabei kämen Flughäfen und Kinos in Frage. Aber auch die Anwendung in Baseball Stadien sei im Gespräch, heißt es bei CNBC.

Dabei scheint insbesondere der Einsatz der Technologie an Flughäfen für Amazon von Interesse zu sein. Da es hier besonders viele Menschen gibt, die es eilig haben und auf lange Schlangen an den Kassen sicherlich gern verzichten würden, scheint eine Anwendung der Läden ohne Kassenpersonal durchaus verständlich. So hatte die Nachrichtenagentur Reuters schon im vergangenen Dezember berichtet, dass sich Amazon in Gesprächen mit verschiedenen Flughäfen befände, um auszuloten, ob Interesse an einer Kooperation mit Amazon Go bestehe. Dabei berief sich Reuters auf öffentliche Informationen sowie auf einen Insider, der anonym bleiben wolle.

Amazon in Gesprächen mit OTG und Cinemworld

Nun berichtet CNBC, dass Amazon konkret mit CIBO Express-Läden der Firma OTG zusammenarbeiten möchte. So könne die zugehörige Amazon Go-Technologie schon im ersten Quartal 2020 in den bereits existierenden Läden installiert werden. Ob jedoch dafür die Amazon Go-App genutzt, oder eine andere App zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Und auch wie die unternehmerische Seite der Kooperation genau aussehen wird, ist noch nicht bekannt. So sei es CNBC zufolge möglich, dass Amazon für jeden Kauf, der durch seine Technologie erfolgt, einen Prozentsatz des Verkaufspreises für sich beansprucht, es sei allerdings auch möglich, dass die Händler durch eine Monatspauschale für die Nutzung der Technologie einen Festbetrag bezahlen.

Darüber hinaus befände sich der Online-Handels-Gigant auch in Gesprächen mit Cineworld-Kinos über den Einsatz der Technologie. Offiziell bestätigt wurden diese Berichte jedoch noch nicht.

Interessantes Geschäftsmodell für Amazon

Für Amazon wäre die Zusammenarbeit mit bereits vorhandenen Läden jedoch in vielerlei Hinsicht interessant. So könnte das Unternehmen die Präsenz auch offline erweitern, ohne dafür eigene Läden aus dem Boden stampfen zu müssen. Auf der anderen Seite würde sich durch eine solche Kooperation für den Tech-Riesen eine interessante neue Einnahmequelle erschließen. Bis auf den Amazon Go-Laden auf dem firmeneigenen Campus sollen die Läden bisher dem Vernehmen nach noch nicht profitabel sein. Durch die Zusammenarbeit mit bereits existierenden Anbietern könnten diese zu Partnern gemacht werden und würden den Status als Konkurrenten verlieren.

Redaktion finanzen.net

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