Techgigant im Check

UBS-Analyst: Hier hat Apple einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Tech-Firmen

26.03.18 15:00 Uhr

UBS-Analyst: Hier hat Apple einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Tech-Firmen | finanzen.net

Während immer mehr Tech-Konzerne derzeit in das Visier von Behörden geraten, verfügt Apple über einen entscheidenden Vorteil, durch den der Tech-Gigant das Vertrauen seiner Nutzer stärken kann.

Die neue Datenschutzverordnung könnte für einige zum Problem werden

Eine Vielzahl an Unternehmen, darunter vor allem auch Tech-Konzerne, sind derzeit damit beschäftigt, sich auf die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vorzubereiten, die am 25. Mai dieses Jahres endgültig in Kraft treten wird. Insbesondere die Aufsichtsbehörden in Europa messen dem Datenschutz sowie der Sicherstellung der Wahrung der Privatsphäre zunehmend Bedeutung bei. Um den Schutz gewährleisten zu können, soll nun eine Vereinheitlichung des Datenschutzrechts innerhalb der EU stattfinden. Die neue Verordnung wird schließlich aber auch für Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU gelten, sofern diese Daten von EU-Bürgern verarbeiten. Durch die DSGVO wird sich die Dokumentations- und Informationspflicht erhöhen, da die Rechenschaftspflicht, anders als bisher, bei den Unternehmen liegen wird. Diese müssen dokumentieren, dass sie sich ausnahmslos an alle Richtlinien halten.

Steven Milunovich, Analyst der UBS, glaubt, dass sich dies zu Gunsten des Tech-Giganten Apple auswirken könnte.

Ein entscheidender Vorteil

Apple sei weitgehend von Datenschutzproblemen isoliert, da sich der Konzern mit Sitz in Cupertino vorwiegend auf die Monetarisierung von Hardware konzentriere, so Milunovich. Das Kerngeschäft anderer Tech-Konzerne wie Alphabet-Tochter Google oder Facebook hingegen basiere auf "Internet und Software" - dies schaffe eine starke Abhängigkeit von Werbung, berichtet "MarketWatch".

Während der Social Media-Riese Facebook aktuell aufgrund des jüngsten Datenschutzskandals und damit verbundenen Schwierigkeiten beim Schutz der Privatsphäre massiv unter Druck geraten ist, sei Apple weitgehend abgeschirmt von strengen Datenschutzregeln der EU. Und genau darin liege ein großer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Tech-Giganten, glaubt der UBS-Analyst.

Facebook ist längst nicht das erste Unternehmen aus dem Technologiesektor, das aufgrund von Datenschutzverletzungen in der Kritik steht. Milunovich zufolge sah sich eine Reihe von Konzernen aus dieser Branche, darunter auch Größen wie IBM oder Microsoft, in der Vergangenheit mit Kartellrechtsklagen konfrontiert. Diese sollen deren Kerngeschäft massiv geschwächt haben.

Ein Analyst der Deutschen Bank glaubt nun sogar, dass auch Google ein ähnliches Schicksal ereilen könnte. Ihm zufolge könnten bis zu zwei Milliarden US-Dollar Einnahmen durch die DSGVO verloren gehen, da sich der Verkauf von Verbraucherdaten an Vermarkter deutlich erschweren werde.

"Gesundheit scheint eine Chance zu sein"

Da die Datenschutzerklärung von Apple es entgegen derer anderer Tech-Konkurrenten nicht erlaube, die Daten seiner Nutzer für Marketingzwecke freizugeben, könnte dies dem Tech-Giganten noch von Nutzen sein, glaubt Milunovich. "Die Monetarisierung von Hardware hat ihre Vorteile, Vertrauen zu schaffen", so der Analyst weiter. Diese Tatsache könnte für Apple vor allem hilfreich sein, da der iKonzern vermehrt in der Gesundheitsbranche tätig sein möchte.

Nachdem der ehemalige Apple-CEO Steve Jobs 2004 an Krebs erkrankte, merkte er, wie aufgesplittet das Gesundheitssystem ist. Sein Plan war es, die Verbindung zwischen Patienten, Daten und medizinischen Einrichtungen "digital zu ordnen". Als Jobs im Jahr 2011 seiner Krankheit erlag, verfolgte sein Konzern diese Mission weiter. 2015 wurde schließlich die Apple Watch gelauncht, die in Verbindung mit dem iPhone eine persönliche Fitness- und Gesundheitskontrolle ermöglicht.

Auch Milunovich merkt an, dass der iKonzern bereits mehrere Initiativen in diesem Bereich verfolgt. Darunter fällt beispielsweise die "Heart Study" - eine Herzstudie, mit der Apple erforschen will, ob die von der Apple Watch erfassten Daten ausreichen, um Herzrhythmusstörungen zuverlässig zu erkennen. Der Tech-Konzern hat kürzlich mit der Datensammlung für diese Studie begonnen, strebt langfristig aber auch eine FDA-Zulassung, also eine Zulassung als medizinisches Produkt durch die zuständige US-Behörde "Food and Drug Administration", an.

Apple-COO Jeff Williams erzählte "CNBC" darüber hinaus von seiner Vision, dass Verbraucher in Zukunft selbst über ihre Gesundheitsdaten verfügen. Dafür hat der iKonzern bereits mit verschiedenen Patientendatensystemen zusammengearbeitet, die es Nutzern ermöglichen sollen, ihre eigenen Krankenakten von Anbietern im Gesundheitsweisen zu importieren und auf ihren iPhones zu speichern. Apple versichert, dass dabei alle Daten nur lokal auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden sowie verschlüsselt und passwortgeschützt sind.

Vor wenigen Tagen kündigte der Tech-Riese nun noch an, spezielle Kliniken für Mitarbeiter errichten zu wollen. Diese sollen nahe des Hauptquartiers gebaut und von externen Ärzten betreut werden.

Milunovich weiter: "Gesundheit scheint eine Chance zu sein, wo Apples Haltung bezüglich der Privatsphäre von Bedeutung sein könnte".

Redaktion finanzen.net

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