Deutsche Bank-Aktie moderat im Minus: Einigung auf mehr Gehalt und Kündigungsschutz im Postbank-Tarifstreit
Die Deutsche Bank und die Gewerkschaft Verdi haben sich in der dritten Verhandlungsrunde auf ein Tarifergebnis für die Mitarbeiter der Postbank geeinigt.
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Verdi-Verhandlungsführer Jan Duschek sprach von einem "guten Ergebnis für die Beschäftigten in extrem unsicheren Zeiten".
Die 15.000 Postbank-Beschäftigten im Deutsche-Bank-Konzern bekommen ab dem 1. Juni 2022 eine Gehaltserhöhung von 3,1 Prozent und in einem zweiten Schritt ab dem 1. Februar 2023 eine weitere Erhöhung um 2,1 Prozent, mindestens aber 100 Euro. Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten im Mai dieses Jahres sowie im Januar 2023 eine Einmalzahlung von jeweils 750 Euro.
Außerdem wurde der bis zum 30. Juni 2023 befristete Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis zum 31. Januar 2024 verlängert.
Die Vergütungen für die Auszubildenden steigen in zwei Schritten um insgesamt 100 Euro. Zudem erhalten sie im Mai 2022 und im Januar 2023 zwei Einmalzahlungen von jeweils 200 Euro.
Geregelt ist in dem Tarifvertrag auch, dass die Beschäftigten abhängig von ihrer Funktion bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen, also nicht ins Büro kommen müssen. Das Tarifwerk hat eine Gesamtlaufzeit von 25 Monaten, rückwirkend ab 1. Januar 2022.
Unterschiedliche Angaben gibt es über die Zahl der Mitarbeiter, für die der Tarifvertrag gilt. Verdi hatte für etwa 15 000 Beschäftigte sechs Prozent mehr Geld und bis zu 1500 Euro Corona-Prämie gefordert. Die Deutsche Bank spricht von rund 8000 Beschäftigten. Bei den 15 000 sind nach dieser Darstellung auch Beamte der ehemaligen Postbank mitgezählt, für die der Tarifvertrag keine Anwendung findet. Nach Verdi-Einschätzung könnte die von Arbeitgeberseite genannte Zahl deswegen niedriger sein, weil die Bank Beschäftigte mit Postbank-Verträgen, die inzwischen in Deutsche-Bank-Gesellschaften arbeiten, nicht mitrechne.
Die Verhandlungen für die Postbank wurden gesondert von den ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen für 140 000 Beschäftigte privater Banken in Deutschland geführt, weil es bei dem Institut traditionell Haustarifverträge gibt. Ebenfalls eigene Verhandlungen laufen seit dem vergangenen Sommer für die Landes- und Förderbanken. Die Tarifgespräche für die Postbank hatten am 10. Januar begonnen.
Papiere der Postbank-Mutter Deutsche Bank verlieren am Mittwoch auf XETRA zeitweise um 0,56 Prozent auf 11,63 Euro zu.
FRANKFURT/BONN (Dow Jones/dpa-AFX)
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