Index-Monitor: Kontinuität in DAX und MDAX im März - Nachrück-Problem im SDAX
Im März ist Kontinuität das Schlagwort auch für den Großteil der DAX-Familie.
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Für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50), sowie den währungsgemischten Stoxx Europe 50 steht inzwischen fest, dass es im März kein Stühlerücken geben wird. Alles beim Alten bleiben sollte es Index-Experten zufolge auch im deutschen Leitindex DAX und dessen "kleinerem Bruder" MDAX.
Schwierigkeiten gibt es zugleich auf der Suche nach geeigneten Nachrückern für den SDAX. In dem nach Börsenwert und -umsatz kleinsten Index der DAX-Familie könnten nämlich bis zu sechs Wechsel anstehen. Doch es mangelt Index-Experten zufolge an qualifizierten Unternehmen, um die Lücken aufzufüllen.
Die Deutsche Börse gibt etwaige Änderungen in der DAX-Familie an diesem Mittwoch (4. März) nach Börsenschluss bekannt. Sämtliche Umsetzungen erfolgen zum Montag, 23. März.
Am Ende des ersten Quartals eines jeden Jahres steht für den DAX nur eine außerordentliche Überprüfung an. Für potenzielle Aufsteiger werden dann strengere Maßstäbe angelegt, als dies zur regulären Index-Anpassung im September der Fall ist. Regulär werden zugleich der MDax und der SDax überprüft.
Der einzige MDAX-Anwärter ist nach Ansicht der Analysten Uwe Streich von der LBBW und Tobias Adler vom Bankhaus Oddo Seydler HelloFresh. Doch so stark ist der Kochboxen-Hersteller noch nicht, als dass er es aus eigener Kraft in den mittelgroßen Index der Dax-Familie schaffen könnte. "Für künftige Termine zur Index-Überprüfung sollte man Hellofresh aber im Auge behalten", sagte Adler.
Commerzbank-Analyst Achim Matzke sieht neben Hellofresh auch Ströer als Aufnahmekandidat, der "direkt an der Grenze" stehe. Allerdings gibt es laut den drei Index-Experten wohl keinen Abstiegskandidat. Der Batterienhersteller Varta als nach Börsenwert auf Streubesitz-Basis kleinstes Unternehmen ist aktuell mit 1,24 Milliarden Euro noch groß genug. Die Wohnimmobilien-Gesellschaft Grand City Properties ist gemessen am Börsenumsatz zwar der schwächste MDAX-Wert, doch auch dieser ist immer noch ausreichend stark. Sollte es nach den zuletzt hohen Gesamtmarktschwankungen und der gestiegenen Handelsvolumina doch noch einen geben, dürfte Hellofresh aber auch Analyst Matzke zufolge die beste Chance auf einen Aufstieg haben.
Im SDax indes gibt es mit dem UV-Technologie-Spezialisten Dr Hönle und der Heidelberger Druckmaschinen zwei Kandidaten, die den Regeln der Deutschen Börse zufolge wohl ausgetauscht werden müssen. Ebenfalls auf einem Entnahmeplatz befindet sich Experten zufolge SGL Carbon SE. Darüber hinaus seien auch der Ingenieursdienstleister Bertrandt und die Deutsche Beteiligungs gefährdet. Doch welche Unternehmen sind qualifiziert genug, all diese zu ersetzen? Mit den jüngsten Aufnahmen von LPKF LaserElectronics für TLG und Elmos Semiconductor für Adler Real Estate ist die Luft sehr dünn geworden.
Unisono rechnen Streich und Adler mit einer Rückkehr des Möbelhändlers Steinhoff in den SDAX. Fraglich sei, ob der erst 2018 an die Börse gegangene Bürovermieter Godewind Immobilien vor seiner Übernahme durch Covivo auch noch in den Index kommt. Das französische Immobilienunternehmen will Godewind komplett übernehmen und hat zur Absicherung der Transaktion mit verschiedenen Aktionären Aktienkaufverträge abgeschlossen.
Für SGL könnten nach Ansicht von Adler womöglich entweder erneut BayWa, STRATEC SE oder auch der SNP Schneider-NeureitherPartner SE in den SDAX kommen. Diese müssten sich längerfristig dann behaupten. Daher bleibt es bis zuletzt auch ungewiss, ob letztgenannte womöglich Bertrandt, die Deutsche Beteiligungs AG oder beide ersetzen werden. Die Luft wird dünner, denn weitere Übernahmen im SDax laufen. Die nächsten Kandidaten, die bald ausscheiden könnten und für die dann Ersatz benötigt wird, sind RIB Software und ISRA VISION.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/men/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
FRANKFURT (dpa-AFX)
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