Streaming-Fieber

Netflix, Amazon & Co.: Stiftung Warentest testet Streamingdienste mit ernüchterndem Ergebnis

06.03.20 06:20 Uhr

Netflix, Amazon & Co.: Stiftung Warentest testet Streamingdienste mit ernüchterndem Ergebnis | finanzen.net

Bei schlechtem Wetter auf die Couch kuscheln und Filme und Serien suchten. Das machen viele gerne. Die Stiftung Warentest hat mehrere Streaming-Anbieter unter die Lupe genommen. Erstaunlich: Keiner bekommt eine bessere Bewertung als "befriedigend".

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• Netflix, Amazon Prime, Sky, Maxdome und Apple TV+ getestet
• Klassiker bei Filmen und Serien sind oft nicht verfügbar
• Bild- und Tonqualität überzeugen die Tester

Viele Menschen schauen heute weniger das klassische TV-Programm im Fernsehen an, sondern wenden sich eher Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video und Co. zu. Wer sich treiben lässt und einfach nur nach Ideen sucht, was er schauen könnte, ist mit den Diensten oft richtig beraten. Doch wer konkret nach einem bestimmten Film oder eine gewissen Serie sucht, wird oft enttäuscht, wenn der Content nicht im Angebot enthalten ist. Das bemängelt auch die Stiftung Warentest: Bei einem Test von elf Streaming-Anbietern lag die beste Note im Bereich "befriedigend".

Netflix schneidet mit einer 2,8 am besten ab

Zum einen hat die Stiftung Warentest bei ihrem Test fünf Streaming-Dienste mit Abo-Modell unter die Lupe genommen: Netflix, Amazon Prime Video, Sky Ticket, Maxdome und Apple TV+. Letzteres Angebot gibt es zwar noch nicht lange, da die Tester dem Streamingdienst von Apple allerdings eine große Marktbedeutung zuschreiben, wurde der Dienst des iPhone-Herstellers ebenfalls in die Untersuchung aufgenommen. Zum anderen wurden Dienste bewertet, die Filme und Serien im Einzelabruf zur Verfügung stellen.

Das ernüchternde Ergebnis des Tests: Keiner der Streaming-Anbieter wurde mit "gut" oder "sehr gut" bewertet. Am besten aufgestellt ist laut Testergebnis noch Netflix, mit einer Bewertung von 2,8, es folgt Amazon mit einer 3,3, Sky Ticket mit einer 3,6 und Maxdome mit einer 3,7, bevor Apple TV+ den Abschluss mit einer nur noch ausreichenden 4,2 macht. Doch wie kommt die Stiftung Warentest überhaupt auf ihre Ergebnisse?

Kein Streaming-Portal hat mehr als 58 der 200 beliebtesten Titel im Angebot

Beim Test der Streaming-Portale fließen unterschiedliche Aspekte mit ein: Das Angebot, die Nutzerfreundlichkeit, die Bild- und Tonqualität, der Datenschutz und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Kriterien sind unterschiedlich gewichtet, den größten Einfluss auf die Abschlussbewertung haben das Angebot und die Nutzung.

Beim Angebot sind die Tester standardisiert vorgegangen: Insgesamt 200 populäre Filme und Serien wurden je Streaming-Dienst gesucht. Bei den Filmen wählte die Stiftung Warentest 70 aktuelle Produktionen und 30 Klassiker, die auf relevanten Rankings der Branche die beliebtesten sind. Auch die 100 Serien waren auf entsprechenden Listen zu den beliebtesten Mehrteilern zu finden. Das ernüchternde Ergebnis bei der Angebotsüberprüfung: Kein Portal hatte mehr als 58 der 200 Titel im Angebot.

Bild- und Tonqualität überzeugen

Die Bild- und Tonqualität hingegen überzeugte die Tester bei fast allen Anbietern. Und auch die Nutzung erreichte größtenteils Bewertungen im Bereich zwischen "sehr gut" und "gut" - außer bei Sky Ticket und Maxdome, die im Bereich der Nutzung nur mit "befriedigend" bewertet wurden. Mehrere Datenschutzerklärungen und Geschäftsbedingungen waren allerdings mit Mängeln behaftet, vor allem jene von Amazon Prime.

Die Bewertung der Stiftung Warentest sollte Film- und Serienliebhaber aber nicht abschrecken. Denn natürlich spiegelt der Angebots-Test mit den 200 beliebtesten Titeln nicht für jeden die Realität wider. Wer speziell nach bestimmten Titeln sucht und auch nur genau diese sehen will, sei oft mit einem Einzelabruf bei einem Anbieter besser beraten, urteilte die Stiftung Warentest. Wer allerdings ohne bestimmtes Ziel vor Augen Filme und Serien sucht, wird bei den unterschiedlichen Streaming-Portalen gewiss auch fündig. Vor allem Netflix setzt hier außerdem vorrangig auf Eigenproduktionen, sogenannte Originals, wie beispielsweise "Stranger Things", die Nutzer in den Bann ziehen und an einen bestimmten Streaming-Dienst binden.

Redaktion finanzen.net

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