Stimmung steigt

ZEW-Index klettert auf höchsten Stand seit 2010

17.09.13 11:25 Uhr

Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im September stark aufgehellt und den ZEW-Index auf den höchsten Stand seit über drei Jahren getrieben.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen-Konjunkturerwartungen stiegen verglichen mit August um 7,6 Punkte auf 49,6 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2010, also seit fast dreieinhalb Jahren. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 45,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage hellte sich noch deutlicher um 12,3 Punkte auf 30,6 Zähler auf.

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"Insbesondere die verbesserten Aussichten für die Eurozone sorgen dafür, dass der Konjunkturoptimismus der Experten zunimmt, obwohl die Wirtschaftszahlen für Deutschland zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieben", kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest. Dies zeige auch der deutliche Anstieg der Konjunkturerwartungen für die Eurozone. Diese verbesserten sich im Vergleich zum Vormonat um 14,6 Punkte auf 58,6 Punkte. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg um 14,4 Punkte auf minus 59,7 Zähler.

FREUNDLICHE AKTIENMÄRKTE STÜTZEN

Die robuste Binnenkonjunktur und die freundlichen Aktienmärkte haben nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Erwartungen gestützt. "Die Zahlen unterstreichen Erwartungen einer konjunkturellen Belebung in Deutschland." Die ZEW-Umfrage liefere eine positive Indikation für den Ifo-Geschäftsklimaindex, der am kommenden Dienstag zur Veröffentlichung ansteht.

Nach Einschätzung der NordLB haben auch die jüngste Kursgewinne an den Börsen eine große Bedeutung für den Anstieg des ZEW-Indikators: "Erfahrungsgemäß besteht eine enge Verbindung etwa zwischen der Performance an den Aktienmärkten und der 'Laune' der Finanzmarktexperten." Laut ZEW erwarten rund 60 Prozent der befragten Finanzexperten weitere Kursgewinne an den Börsen.
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EUROKURS LEGT ZU

Der Eurokurs (Dollarkurs) stieg nach den Daten auf ein Tageshoch von 1,3369 US-Dollar. Auch die Anleihemärkten gerieten leicht unter Druck. Der Dax (DAX) reagierte kaum auf die Zahlen und verharrte im Minus.

An der Umfrage des ZEW haben sich 260 Analysten und institutionelle Anleger beteiligt. Sie wurden nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt./jsl/jkr

MANNHEIM (dpa-AFX)