Steinmeier besucht Saudi-Arabien, Jordanien und die Türkei
BERLIN (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt am Montag einen dreitägigen Besuch im Nahen Osten. Er will sich insbesondere nach dem Umsturz in Syrien über die Entwicklung in der Region informieren. Zum Auftakt wird er in Riad Saudi-Arabiens Kronprinzen und faktischen Herrscher Mohammed bin Salman treffen.
Der Besuch hätte eigentlich schon im vergangenen November stattfinden sollen. Steinmeier verschob ihn jedoch kurzfristig wegen der unklaren Lage nach dem Scheitern der Ampel-Koalition.
Besuch bei deutschen Soldaten in Jordanien
Von Saudi-Arabien aus will der Bundespräsident am Dienstag nach Jordanien weiterfliegen. Er wird dort auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak das Bundeswehrkontingent besuchen, das am internationalen Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt ist. Vorgesehen ist auch ein Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. Jordanien ist ein direkter Nachbar Syriens.
Das gilt auch für die Türkei, wo Steinmeier zum Abschluss seiner Reise am Mittwochabend mit Präsident Recep Tayyip Erdogan über die Lage beraten will. Der Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad durch eine von Islamisten angeführte Rebellenallianz lässt den Einfluss der Türkei in der Region erheblich wachsen.
Lage in Syrien und im Gazastreifen zentrale Themen
Neben der neuen Situation in Syrien, wo Deutschland zusammen mit seinen europäischen Partnern zur Stabilisierung beitragen will, wird der Gaza-Krieg ein wichtiges Thema sein. Bei den Gesprächen dürfte es auch um die Rolle der geschwächten regionalen Großmacht Iran und um das Auftreten der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump in Nahost gehen.
Steinmeier will nach Angaben des Bundespräsidialamts die Interessen Deutschlands angesichts der Umwälzungen in Nahost deutlich machen. In der arabischen Welt hat Deutschland durch sein entschiedenes Eintreten für Israel nach dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 erheblich an Ansehen verloren./sk/DP/he