Steigende Nachfrage

Varta-Aktien mit Rekordhoch: Varta plant erneuten Ausbau der Produktion von Lithium-Ionen Batterien

03.09.19 17:43 Uhr

Varta-Aktien mit Rekordhoch: Varta plant erneuten Ausbau der Produktion von Lithium-Ionen Batterien | finanzen.net

Der Batteriehersteller Varta will aufgrund einer deutlich steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen Batterien die Produktionskapazität erneut erhöhen.

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Geplant sei ein weiterer Ausbau der Produktion bis 2022 auf über 150 Millionen Zellen jährlich, teilte das SDAX-Unternehmen am Dienstag in Ellwangen mit. Hintergrund sei die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem Markt, der jährlich über 30 Prozent wachse. Erst vor wenigen Monaten hatte Varta mitgeteilt, die jährliche Kapazität zum Jahresende 2020 auf mehr als 100 Millionen Zellen anzuheben.

"Wir stehen am Anfang eines großen Booms bei den Lithium-Ionen Batterien für kabellose Premium-Kopfhörer, von dem wir am stärksten profitieren", sagte Unternehmenschef Herbert Schein. Varta wachse weiter deutlich schneller als der Markt. Deshalb erhöhe das Unternehmen nochmals massiv die Produktionskapazitäten. Varta strebt 2020 mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent eine weltweit marktführende Position mit Lithium-Ionen-Zellen an.

Für die zusätzlich Kapazitätserweiterung benötige Varta ein Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro, hieß es weiter. Dieses soll aus dem Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit in Verbindung mit weiteren Kundenanzahlungen finanziert werden. Darüber hinaus stehe dem Konzern eine revolvierende Kreditlinie über 80 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen vor allem die beiden Hauptproduktionsstandorte für Lithium-Ionen Batterien in Deutschland ausgebaut werden.

Die Varta AG stellt vorwiegend wiederaufladbare Batterien für Kopfhörer und Hörgeräte sowie Lithium-Ionen-Knopfzellen her. Ende Mai gab das Unternehmen bekannt, wieder in das Geschäft mit Gerätebatterien für Endkunden einzusteigen und die Varta Consumer Batteries von Energizer Holdings übernehmen zu wollen. Mit dem Segment würden dann auch wieder die bekannten Varta-Batterien und -Akkus für Privatkunden sowie Ladegeräte und Powerbanks zum Unternehmen gehören. Abgeschlossen werden soll das Geschäft im zweiten Halbjahr.

Varta-Aktien nehmen Kurs auf Rekordhoch

Die optimistischen Geschäftserwartungen des Batterienherstellers Varta treiben den Rekordlauf der Aktien weiter an.

Die Aktien waren daraufhin am Dienstag kurz nach dem Handelsstart auf ein Rekordhoch von 81,40 Euro geschnellt und bauten es bis zum Nachmittag auf 89,70 Euro aus. Bis zum Börsenschluss führten sie den Nebenwerteindex SDAX letztendlich mit einem Plus von 15,57 Prozent bei 87,60 Euro an. Auch dank gut laufender Geschäfte haben die Papiere ihren Wert allein im bisherigen Jahresverlauf bereits mehr als verdreifacht.

Das Analysehaus Warburg Research hat seine Einstufung für die Aktie in einer am Dienstag vorliegenden Schnelleinschätzung zunächst auf "Sell" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Die Pläne seien hinter den Erwartungen geblieben, schrieb Analyst Robert-Jan van der Horst. Allerdings sei das Management bislang bei seinen Planungen immer konservativ gewesen.

Commerzbank-Analyst Stephan Klepp traut den Aktien eine Fortsetzung ihres Lauf zu. Er hob das Kursziel von 80 auf 110 Euro an und bestätigte seine Kaufempfehlung. "Vergessen sie den Ausblick, er ist ohnehin zu tief gestapelt", schrieb der Experte. Der Boom bei Lithium-Ionen-Batterien gehe bei Varta erst los. Kein vergleichbares deutschen mittelgroßes Unternehmen bringe es auf ähnliche Dreijahreswachstumsraten.

Das Unternehmen wurde 2017 von Montana Tech Components an die Börse gebracht, nachdem dieser Schritt das Jahr davor noch wegen eines zu geringen Investoreninteresses gescheitert war. Der zweite Versuch war dafür dann umso erfolgreicher. Das Papier war von Anfang an gefragt. Ausgehend von einem Emissionspreises von 17,50 Euro ging es zuerst langsam und seit Anfang 2019 dann steil nach oben. Für Erstzeichner, die die Aktien bis jetzt gehalten haben, bedeutet das ein Plus von mehr als 400 Prozent.

/mne/mis

ELLWANGEN (dpa-AFX)

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