UniCredit steigert Gewinn stärker als erwartet - Aktie knickt aber ein
![Starkes Ergebnis: UniCredit steigert Gewinn stärker als erwartet - Aktie knickt aber ein UniCredit-Aktie aber verlustreich: UniCredit überzeugt mit unerwartet starkem Gewinnanstieg | finanzen.net](https://images.finanzen.net/mediacenter/unsortiert/unicredit_gil_c_660_2.jpg)
Die um die Commerzbank buhlende italienische Großbank UniCredit hat im vergangenen Jahr vor allem dank gestiegener Provisionseinnahmen mehr verdient.
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Die italienische Großbank UniCredit hat während ihres Übernahmepokers um die Commerzbank im vergangenen Jahr noch mehr verdient als gedacht. Von dem Überschuss in Höhe von 9,3 Milliarden Euro sollen nach dem Willen von UniCredit-Chef Andrea Orcel 9 Milliarden in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre gehen.
Am Dienstag fielen die Papiere der UniCredit in Mailand zeitweise um 2,76 Prozent zurück auf 45,92 Euro. Allerdings wurde sie damit immer noch 18 Prozent teurer gehandelt als zum Jahreswechsel.
Im vergangenen Jahr steigerte die UniCredit ihre Erträge - also ihre gesamten Einnahmen - um vier Prozent auf 24,8 Milliarden Euro, wie sie am Morgen in Mailand mitteilte. Während der Zinsüberschuss nur um 2,5 Prozent zulegte, sprang der Provisionsüberschuss rund dreimal so stark nach oben.
Unter dem Strich verdiente die Bank mit 9,3 Milliarden Euro gut acht Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl Kosten ihres Konzernumbaus und eine Klage eines russischen Gaskonzerns am Gewinn zehrten. Rückstellungen für drohende Kreditausfälle kamen die Bank mit 641 Millionen Euro gut 14 Prozent teurer zu stehen als im Vorjahr.
Für 2025 peilt Orcel einen Gewinn auf dem Niveau von 2024 an - obwohl er mit einem leicht sinkenden Zinsüberschuss rechnet. Bis 2027 soll das Nettoergebnis auf etwa 10 Milliarden Euro steigen.
Da die Bank hervorragend mit Kapital ausgestattet ist, will sie noch mehr Geld in Dividenden und Aktienrückkäufe stecken. Von dem 2024er-Gewinn will die UniCredit neun Milliarden Euro für direkte Gewinnbeteiligungen und Aktienrückkäufe ausgeben. Für 2023 hatte die Bank 8,6 Milliarden Euro für diese Zwecke ausgegeben, und noch im Herbst hatte Orcel eine ähnliche Summe auch für 2024 in Aussicht gestellt.
Die Großbank hatte sich in den vergangenen Monaten etwas mehr als ein Fünftel an der deutschen Commerzbank gesichert und liebäugelt seither mit einer Übernahme. Allerdings hat die UniCredit noch kein Übernahmeangebot vorgelegt. Zugleich will sie die italienische Konkurrentin Banco BPM übernehmen. Die UniCredit wird am Kapitalmarkt nach einem jahrelangen Höhenflug ihres Aktienkurses mit rund 73 Milliarden Euro bewertet; die Commerzbank kommt auf circa 22 Milliarden.
In Deutschland ist die UniCredit bisher mit ihrer Tochter HypoVereinsbank (HVB) vertreten. Das früher selbst börsennotierte Münchner Geldhaus firmiert inzwischen als GmbH unter dem Dach des italienischen Konzerns.
Allerdings verdient die HVB gutes Geld: Im vergangenen Jahr stieg ihr Überschuss um knapp zwölf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Dazu genügten ihr Erträge von knapp 5,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Commerzbank kam laut vorläufigen Zahlen mit gut doppelt so hohen Erträgen auf einen Überschuss von 2,7 Milliarden Euro.
UniCredit-CEO: Entscheiden in 3 bis 5 Quartalen über Commerzbank
Unicredit sollte nach den Worten von CEO Andrea Orcel in drei bis fünf Quartalen in der Position sein, über eine mögliche Übernahme der Commerzbank zu entscheiden. Die Bank werde aber erst nach Gesprächen mit einer neuen Bundesregierung einen Schritt unternehmen, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
"Wir würden ein Gebot vorlegen, wenn wir bereit sind, und nicht als Automatismus je nach dem, was wir in Gesprächen mit der Regierung erreichen", fügte er hinzu. "Die Entscheidung bleibt bei uns."
UniCredit hat sich einen Anteil von rund 28 Prozent an der Commerzbank gesichert. Zudem hat die Bank jüngst eine überraschende Offerte für die italienische Banco BPM vorgelegt. "Es gibt kein Risiko der Überlappung bei diesen beiden potenziellen Deals", sagte Orcel. "Sie würden aufeinander folgen und von Management-Teams angeführt werden, die in unterschiedlichen rechtlichen Einheiten tätig sind und von unterschiedlichen Regulierungsbehörden überwacht werden."
Die Bank sitzt auf 6,5 Milliarden Euro überschüssigem Bargeld, was entweder an die Aktionäre oder in Übernahmen fließen soll, um Größenvorteile zu erzielen.
"Jegliche M&A-Aktivität soll nur ausgeführt werden, wenn sie konsistent mit unserer Strategie ist und unsere strengen finanziellen Kriterien erfüllt", sagte Orcel. Man habe keine Angst davor, zurückzuziehen, wenn die Anforderungen nicht erreicht werden.
Vergangene Woche hatte UniCredit zudem mitgeteilt, über mehrere Monate einen Anteil an Generali aufgebaut zu haben. Die Beteiligung an der größten italienischen Versicherung habe jetzt die Schwelle von 5 Prozent überschritten, so Orcel.
/zb/mis
MAILAND (dpa-AFX) / Dow Jones
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