Verpasste Chancen: Diese Aktieninvestments sind Börsenexperte Cramer durch die Lappen gegangen

Nach einem durchwachsenen vierten Quartal 2018 befinden sich die Börsen seit Jahresbeginn wieder im Erholungsmodus. Viele Aktien haben ihre Tiefstände hinter sich gelassen - einige davon haben sich deutlich besser entwickelt, als dies auch für Börsenexperten im Vorfeld absehbar war.

Chancen verpasst

So ist es auch dem Ex-Hedgefondsmanager Jim Cramer ergangen, der zwischenzeitlich bereut, eine Reihe von Aktien nicht deutlicher in den Anlegerfokus gerückt zu haben. "Eigentlich sage ich ja immer, dass es in der Branche keinen Platz für ‚hätte, wollte, könnte‘ gibt […] aber am Ende eines fabelhaften Monats kann selbst ich nicht widerstehen", erklärt der "Mad Money"-Host seinen Blick zurück.

Zu den Börsentiteln, denen Cramer hinterhertrauert, gehört unter anderem der US-amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly. Der Börsendino habe in den letzten Monaten eine Reihe guter Nachrichten geliefert. Neben diversen Produkten, die dafür gesorgt haben, dass der Konzern kürzlich einen überaus positiven Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung lieferte, ist es auch der acht Milliarden Dollar schwere Zukauf von Loxo Oncology, der Cramer überzeugte. Allein in den letzten sechs Monaten hat die Eli Lilly-Aktie knapp ein Viertel an Wert zugelegt.

Der nächste Anteilsschein, den Cramer in seinen Analysen in den vergangenen Monaten vernachlässigt hat, ist seiner Ansicht nach Twilio. Die Cloudplattform, die über namhafte Kunden wie Airbnb, Lyft und Uber verfügt, sieht sich selbst als Helfer bei der Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden. "Die Einnahmen von Twilio haben Fahrt aufgenommen, da das Unternehmen immer mehr Kunden akquiriert", so Cramer. Das schlägt sich auch in der Aktienskursentwicklung nieder: Allein innerhalb der letzten zwölf Monate schoss die Twilio-Aktie um 250 Prozent nach oben.

Auch die Intuit-Aktie gehört zu den Papieren, die Jim Cramer eigenen Angaben zufolge zwar zum Kauf empfohlen, aber nicht nachdrücklich genug gepusht hat. Der US-amerikanische Softwarehersteller hat seinen Umsatz im abgelaufene Quartal um zwölf Prozent gesteigert. Die Aktie wird aktuell rund 50 Prozent höher als noch vor einem Jahr gehandelt.

Ebenfalls auf die Liste der vernachlässigten Aktienwerte haben es bei Cramer der DIY-Marktplatz Etsy, der Videostreaming-Dienst Roku sowie Workday, ServiceNow, Splunk und VMWare geschafft.

Auch ein großer Name ist dabei

Neben den hierzulande teils wenig bekannten Unternehmen nennt Jim Cramer auch einen milliardenschweren Börsenplayer als verpasste Chance: Den US-amerikanischen Flugzeugbauer Boeing. Zwar hätten viele Investoren mit Sorge auf den anhaltenden Handelskrieg zwischen den USA und China geschaut und befürchtet, der Airbus-Konkurrent könnte vor diesem Hintergrund Schwierigkeiten bekommen. Tatsächlich habe sich aber herausgestellt, dass "China diese Flugzeuge mehr braucht, als Boeing ihr Geschäft". Während Cramer das Unternehmen offenbar unterschätzt hat, haben viele Anleger auf den Titel gewettet: Boeing-Aktien haben in den letzten sechs Monaten rund 27 Prozent zugelegt.

Redaktion finanzen.net