US-Arbeitsmarkt im Oktober weiter stark
Das US-Jobwachstum ist im Oktober kräftig geblieben und hat die Erwartungen übertroffen.
Damit lässt eine von der US-Notenbank erwünschte Abschwächung des Arbeitsmarktes weiter auf sich warten. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 261.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 205.000 erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 29.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für September nun ein Stellenplus von 315.000 (vorläufig: 263.000) und für August von 292.000 (vorläufig: 315.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Oktober auf 3,7 von 3,5 Prozent, während Ökonomen eine stabile Quote von 3,5 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - betrug wenig verändert 62,2 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 32,58 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,7 (September: 5,0) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,7 Prozent erwartet.
Die Fed-Vertreter wiesen am Mittwoch auf den starken Arbeitsmarkt hin, als sie beschlossen, die Zinssätze zum vierten Mal in Folge um 75 Basisunkte anzuheben. Im Anschluss an die Sitzung sagte Fed-Chef Jerome Powell vor Reportern, dass die Notenbanker die Zinsen letztlich höher anheben könnten, als sie im September erwartet hatten.
"Das allgemeine Bild ist das eines überhitzten Arbeitsmarktes, auf dem die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt", sagte Powell. "Ich sehe noch keine Anzeichen für eine wirkliche Abschwächung".
Die Fed hat die Zinsen in diesem Jahr aggressiv erhöht, um die Wirtschaft zu bremsen und die Inflation von einem 40-Jahreshoch zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, hofft sie, den Arbeitsmarkt abzukühlen und Lohnerhöhungen abzuschwächen, was den Druck auf die Inflation verringern könnte.
Von David Harrison und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)
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