Der Streit zwischen Disney und Charter: Was bedeutet er für die Zukunft des Fernsehens?
In den USA haben Millionen Menschen seit Ende August zahlreiche sportliche Großereignisse wie die US Open sowie National- und College-Footballspiele verpasst. Grund dafür ist ein Streit zwischen dem Kabelanbieter Carter und dem Disney-Konzern.
Werte in diesem Artikel
• Streit um neuen Vertrag führt zu "Blackout"
• Sportsender ESPN von zentraler Bedeutung
• Konsequenz aus dem Streit: Umgestaltung der US-Medienlandschaft
Die Medien sprechen beim Ausfall von Disney-Kanälen beim Kabelanbieter Charter von einem "Blackout" - dabei wurden die Disney-Kanäle einschließlich des Sportsenders ESPN nach einem Streit zwischen den beiden Unternehmen schlichtweg abgeschaltet. Disney und der in Connecticut ansässige Kabelanbieter Charter konnten sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen: Charter hat, ebenso wie andere Kabelanbieter, in den letzten Jahren zahlreiche Kunden an Streaming-Anbieter verloren und wünscht sich deshalb von Disney eine größere Flexibilität bei der Bündelung von Programmen. Des Weiteren möchte der Kabelanbieter seinen Abonnenten werbefinanzierte Streaming-Kanäle wie Disney+ kostenlos zur Verfügung stellen. Disney hingegen bereitet sich darauf vor, seine Kanäle, allen voran den Sportsender ESPN, direkt als Streaming-Angebot zu vertreiben. Bis dies geschehen kann, versucht Disney seine Einnahmen aus dem Kabelgeschäft stabil zu halten, um dem wachsenden Kostendruck stand zu halten.
Konsequenzen aus dem Streit zwischen Streaming- und Kabelanbieter
"Der Übertragungsstreit zwischen Charter und Walt Disney droht beiden Unternehmen das Geschäft zu verhageln und sowohl das Pay-TV- als auch das Streaming-Ökosystem dramatisch umzugestalten, was sich auch auf die Anbieter von Inhalten und Millionen von Verbrauchern auswirken könnte", ist bei MarketWatch zu lesen. In der Folge werden Medien- und Unterhaltungsunternehmen deutlich weniger Geld für Inhalte in die Hand nehmen, so die Schlussfolgerung.
Vor allem der Sportsender ESPN ist hierbei von Bedeutung: Denn ESPN ist Bestandteil von 80 Prozent der von den Kunden gewählten Kabelpakete. Damit drängt Disney die Zuschauer des beliebten Sportkanals dazu, sich für ein Live-Paket des Disney-Streaming-Dienstes Hulu anzumelden, wenn diese die sportlichen Großereignisse nicht verpassen wollen.
Die öffentliche Umwandlung eines Sportsenders in einen Streamingdienst, wie ihn Disney derzeit betreibt, bedeutet zudem eine große Unsicherheit für die Zukunft des US-Kabelfernsehens. Wann ein ESPN-Streaming über eine eigene App möglich sein wird, bleibt vorerst offen. Disney-CEO Bob Iger blieb im Interview mit der Financial Times im Juli vage: "Es ist nicht langfristig, aber es ist auch nicht morgen".
Carter-CEO Christopher Winfrey zeigt sich von Disneys ESPN-Plänen naturgemäß wenig begeistert: "Die Idee, dass man die Rentabilität von Streaming-Diensten, die es heute noch nicht gibt, dadurch erreichen kann, dass man sein [traditionelles Fernseh-]Programm verbrennt, aus dem der gesamte Cashflow stammt ... das ist kein gutes Ergebnis", gab er gegenüber der Financial Times zu bedenken.
"Der Kollateralschaden könnte weitreichend sein, von Sport-Ligen, deren Rechte zur Erneuerung anstehen, über lokale Fernsehsender, die nach einer wesentlichen Aufstockung suchen, bis hin zu kreativen Talenten, die an die Programminvestitionen der linearen Netzwerke gebunden sind", befürchten die Analysten Michael Nathanson und Craig Moffett (MoffettNathanson), in einer Notiz, die MarketWatch vorliegt.
Disney soll der Financial Times zufolge auch bereits mit Amazon und Verizon über die zukünftige Ausgestaltung von ESPN und eventuelle Partnerschaften gesprochen haben.
Disney- und Charter-Aktie: Analysteneinschätzung dennoch positiv
Auch Fernsehmoderator Jim Cramer meldete sich zu Wort. In der Sendung "Squawk on the Street" räumte er ein, dass er mit seinem Investment in Disney "einen großen Fehler gemacht" habe und sich seine Haltung zu der Strategie des weltbekannten Medienkonzerns geändert habe. "Ich habe einen großen Fehler gemacht, weil ich an das Franchise geglaubt habe und dachte, dass Bob Iger es sehr schnell umkrempeln könnte. (Aber) es ist ein angeschlagenes Franchise", so Cramer laut The Street.
Auf TipRanks zeigen sich die 21 Wall Street-Analysten hingegen überwiegend optimistisch, die Disney-Aktie erhält im Konsens-Rating eine moderate Kaufempfehlung. Mit einem mittleren Kursziel von 110,53 US-Doller prognostizieren sie dem Papier bei einem aktuellen Kurs von 83,47 US-Dollar ein Kurspotenzial von 32,42 Prozent. Die an der NYSE-notierte Aktie steht im Vergleich zum Beginn des Jahres deutlich im Minus und hat im vergangenen Monat erneut über acht Prozent ihres Wertes eingebüßt.
Für Charter hingegen ging es an der NASDAQ seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent nach oben. Auf TipRanks wird das Papier von 15 Analysten bewertet und ebenfalls mit einer moderaten Kaufempfehlung im Konsens versehen. Bei einem mittleren Kursziel von 480,77 US-Dollar ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 10,311 Prozent. Aktuell notiert die Charter-Aktie bei 439,40 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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