Volkswagen startet mit Gewinnsprung ins Jahr
Erste Sparerfolge und sprudelnde Gewinne der Premiumtöchter Audi und Porsche stärken VW-Konzernchef Martin Winterkorn nach dem Machtkampf in der Wolfsburger Chefetage den Rücken.
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Der Betriebsgewinn des nach Toyota zweitgrößten Autobauers der Welt sprang zu Jahresbeginn überraschend kräftig um fast ein Fünftel auf 3,3 Milliarden Euro. Gut lief es für Europas Nummer eins auch bei der tschechischen Tochter Skoda, deren operativer Gewinn dank der neuen Baukastentechnik um ein Drittel stieg. Seat kehrte nach sieben Jahren mit Verlusten in die schwarzen Zahlen zurück - bei der spanischen Volkswagen-Schwester trug die Gleichteilestrategie erste Früchte. Der Umsatz des Zwölf-Marken-Imperiums kletterte um zehn Prozent auf fast 53 Milliarden Euro.
"Das erste Quartal hat gezeigt, dass in Volkswagen zwei Herzen schlagen", sagte Automobilexperte Arndt Ellinghorst vom Analysehaus Evercore ISI. "Denn auf der einen Seite steht das Premiumgeschäft, das gut läuft, auf der anderen Seite die Marke VW, die nach wie vor ziemliche Probleme hat." Die operative Marge der Kernmarke blieb zu Jahresbeginn mit zwei (Vorjahr 1,8) Prozent mager. Zum Vergleich: Der Erzrivale Toyota, den VW von der Weltspitze verdrängen will, lag im Autogeschäft zuletzt bei fast zehn Prozent. Damit rangierten die Japaner auf Augenhöhe zu Premiumherstellern wie BMW, Daimler oder Audi.
2015 SOLL ERFOLGSJAHR WERDEN
Der vergangenes Wochenende im Streit mit Winterkorn und weiten Teilen des Aufsichtsrats zurückgetretene Firmenpatriarch Ferdinand Piech hatte Winterkorn deshalb schon länger auf dem Kieker. Das auf sein Betreiben hin aufgelegte milliardenschwere Sparprogramm für die Hauptmarke VW, die für etwa die Hälfte des Umsatzes steht, zeigte nun nach einer längeren Anlaufphase erste Erfolge. Winterkorn teilte mit, die positiven Effekte hätten im ersten Quartal "im niedrigen dreistelligen Millionenbereich" gelegen. Ermutigt vom guten Jahresauftakt will das VW-Management bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis zulegen. Die Zahlen für das erste Quartal belegten, dass Volkswagen auf Kurs sei, bekräftigte das Unternehmen. "Die gesamte Mannschaft arbeitet mit voller Konzentration an dem Ziel, auch 2015 zu einem Erfolgsjahr zu machen", sagte Winterkorn.
Ellinghorst goß Wasser in den Wein: "Wenn es in dem Machtkampf darum ging, die operative Leistung zu verbessern, dann zeigt das erste Quartal, dass VW das auch bitter nötig hat. Ich bleibe dabei, dass Volkswagen Veränderungen braucht." Dazu wäre seiner Ansicht nach die Besetzung des Chefpostens im Aufsichtrat mit einem Kandidaten von außen nötig. Piech hatte am Samstag seinen Rücktritt als VW-Aufsichtsratchef und von allen Mandaten in dem weltumspannenden Unternehmen erklärt. Zuvor war er im engeren Führungszirkel mit dem Plan gescheitert, Winterkorn aus dem Amt zu drängen.
"VW BRAUCHT FRISCHEN WIND"
Der machtbewusste 78-Jährige Porsche-Enkel hatte sich Mitte April von seinem Zögling Winterkorn offen distanziert. Seine Kritik bezog sich zum einen auf die schwache Marge, zum anderen auf die seiner Ansicht nach verfehlte Modellpolitik in den USA. Auf dem nach China weltweit zweitgrößten Pkw-Markt fahren die Wolfsburger schon lange hinter der Konkurrenz her. Die Probleme in Amerika dürften VW noch einige Zeit beschäftigen, denn die angekündigten großen Geländewagen kommen erst 2016/2017 auf den Markt.
Nach Piechs abruptem Abgang ist völlig offen, wer ihm an der Spitze des Kontrollgremiums folgen soll. Als möglicher Anwärter gilt Vorstandschef Winterkorn selbst. Aber auch über Kandidaten von außen wie den ehemaligen Linde-Chef Wolfgang Reitzle, der dem Aufsichtsrat des Autozulieferers Continental vorsteht und viele Jahre Top-Positionen in der Autoindustrie bekleidete, wird diskutiert.
MACHTKAMPF AUSGESTANDEN?
NordLB-Analyst Frank Schwope erwartet, dass der Machtkampf in der Chefetage noch nicht ausgestanden ist. "Ich gehe davon aus, dass Ferdinand Piech noch den ein oder anderen Pfeil im Köcher hat." Gerüchte, dass Piech seine Milliarden-Beteiligung am Volkswagen-Mehrheitsaktionär Porsche SE verkaufen könnte, hält Schwope aber nicht für stichhaltig. "Wer verkauft schon sein eigenes Lebenswerk und das seines Großvaters?" Dem Enkel des "Käfer"-Konstrukteurs Ferdinand Porsche werden 13 Prozent der Stimmrechte an der Familienholding zugerechnet, die 51 Prozent an Volksagen kontrolliert. Nach Angaben eines Sprechers der Holding will sich Piech dort auch nicht aus dem Aufsichtsrat zurückziehen. "Wir haben keine Hinweise, dass Herr Piech sein Mandat niederlegt hat."
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