Deutsche Bank laut JPMorgan-Ranking schlechteste Investmentbank
JPMorgan hat ein Ranking der europäischen und US-amerikanischen Investmentbanken erstellt. Die Deutsche Bank belegte in diesem den letzten Platz.
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Wie Bloomberg am Dienstag berichtete vergab die US-Bank JPMorgan bei ihrem Ranking für das erste Quartal den letzten Platz an die seit langem angeschlagene Deutsche Bank. Die Experten machen die Besorgnis um die Handelserträge dafür verantwortlich.
Europäische Kreditinstitute schwächer
JPMorgan korrigierte die Erwartungen für den bereinigten Gewinn pro Deutsche Bank-Aktie für das erste Quartal um sieben Prozent nach unten. Das war die stärkste Senkung unter allen acht Banken, die JPMorgan unter die Lupe nahm. Im Schnitt wurde die Gewinnerwartung der untersuchten Kreditinstitute um drei Prozent nach unten korrigiert. Die einzige Bank, die nicht von einer gesenkten Erwartung betroffen war, war die UBS. Sie stand an zweiter Stelle der Rangordnung, vor ihr lag nur noch Goldman Sachs. Die JPMorgan-Analysten erwarten, dass die europäischen Kreditinstitute im ersten Quartal insgesamt schlechter als die US-amerikanische Konkurrenz abschneiden. Sie würden "Investmentbanken mit der Fähigkeit, in einem schwierigen Umfeld Kostenflexibilität zu zeigen" bevorzugen.
Die Deutsche Bank selbst hatte laut Bloomberg in ihrem Geschäftsbericht im März bereits verlauten lassen, dass die Rahmenbedingungen im Bereich der Handelserlöse nach wie vor schwierig seien. Der Februar sei zwar bereits besser gewesen, aber der Januar sei ein sehr schwieriger Monat für den Handel gewesen. Die Deutsche Bank habe jedoch nicht als Einzige zu kämpfen. Bei der UBS erklärte CEO Sergio Ermotti das erste Quartal zu einem der schwierigsten seit langem und auch die Société Générale werde vermutlich Stellen streichen müssen.
Handelserträge belasten Deutsche Bank
Die Deutsche Bank kämpft mit Sorgen um die Handelserträge. Bloomberg berichtet, dass die Erträge aus dem Aktienhandel in sieben aufeinanderfolgenden Quartalen sanken. Die Bank selbst gehe von einer Verringerung der Handelserlöse um 18,6 Prozent im ersten Quartal aus. Die Analysten senkten ihre Prognosen für die Deustche Bank vor allem aufgrund dieser niedrigen Handelserlöse. Steigende Finanzierungskosten seien ein Problem für die schlechte Performance, da sie es dem Kreditinstitut erschweren, wettbewerbsfähig zu bleiben. Am 26. April werde die Deutsche Bank ihre Ergebnisse des ersten Quartals, in dem die Handelserträge gewöhnlich noch am stärksten seien, veröffentlichen. Das zweite Quartal werde laut JPMorgan-Analysten dann "entscheidend sein, um die Jahres-Performance zu bewahren."
Möglichkeiten einer Fusion
Auch bei den Fusionsgesprächen mit der Commerzbank seien Bloomberg zufolge die Probleme im Wertpapierhandel Thema. Ein Zusammenschluss könne, laut Kreisen, für eine geringere Abhängigkeit vom sehr volatilen Handelsgeschäfts sorgen. Die Fusion mit der Commerzbank würde die Einlagen der Deutschen Bank erhöhen, was als günstige Art der Finanzierung betrachtet werde. Außerdem könnten neue, handelsunabhängige Unternehmenszweige die Einnahmequellen der Deutschen Bank ergänzen. Bisher verdiene der deutsche Branchenprimus sein Geld hauptsächlich mit Provisionen und Zinserträgen. Bei einem Zusammenschluss würde der Bereich der Erträge durch Wertpapierhandel und Unternehmensberatung von mehr als einem Drittel auf etwas mehr als ein Viertel reduziert. Beide Banken kämpfen bereits seit Jahren mit Problemen und führen nun seit dem 17. März offiziell Sondierungsgespräche. Viele Experten und Anleger betrachten die Fusion allerdings kritisch. Es wird befürchtet, dass beide Kreditinstitute jeweils schon zu viele Probleme haben und diese gemeinsam auch nicht gelöst werden können.
Redaktion finanzen.net
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