Sonderbelastungen

Shop Apotheke-Aktie dennoch stark: Shop Apotheke tiefer in den roten Zahlen

31.10.22 18:05 Uhr

Shop Apotheke-Aktie dennoch stark: Shop Apotheke tiefer in den roten Zahlen | finanzen.net

Steigende Kosten, höhere Abschreibungen und Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Übernahmen haben den Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke tiefer in die roten Zahlen gedrückt.

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In den ersten neun Monaten des Jahres habe sich der Verlust mit knapp 68 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum mehr als verdoppelt, teilte das im SDAX notierte Unternehmen Shop Apotheke am Montag in Sevenum mit. Der Umsatz zwischen Januar und September zog - wie bereits bekannt - im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf knapp 877 Millionen euro an.

Anfang Oktober hatte der Konzern zudem angekündigt, im dritten Quartal einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verzeichnet zu haben. Diesen bezifferte das Unternehmen jetzt auf drei Millionen Euro nach einem operativen Verlust von zwei Millionen Euro im Vorjahr. Der operative Gewinn im in den Monaten Juli bis September reichte aber nicht aus, um auch in den ersten neun Monaten auch auf Ebitda-Basis schwarze Zahlen zu schreiben. Der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus fortgeführten Geschäften lag bei 6,4 Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von rund 4,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Management um Vorstandschef Stefan Feltens abermals. Der Umsatz mit nicht verschreibungspflichtigen Mitteln soll um 15 bis 25 Prozent zulegen, die bereinigte operative Marge erwartet Feltens zwischen minus 1,5 und plus 1,5 Prozent.

So reagiert die Shop Apotheke-Aktie

Wie jüngst nach den Eckdaten haben die Aktien der Shop Apotheke auch nach den finalen Zahlen die anfangs deutlichen Kursgewinne nicht verteidigt. Ein frühes Plus von fast 7 Prozent wurde zeitweise vollständig egalisiert, zum Handelsende stand via XETRA dann wieder ein Plus von 1,01 Prozent auf 41,95 Euro zu Buche. Anfang Oktober war das Bild nach den Eckdaten schon ähnlich. Damals war von einem Spitzenanstieg um mehr als 11 Prozent nichts übrig geblieben.

Die Online-Apotheke hatte am Montag wie bereits angedeutet für das dritte Quartal ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) vermeldet, was von manchen Experten als positives Zeichen gewertet wurde. Otto Sieber von Barclays sah in den Aussagen selbst "keine größere Überraschung". Von zentraler Bedeutung sei nun gewesen, wie stark das Ebitda im positiven Bereich lag. Tatsächlich wurde es auf drei Millionen Euro beziffert.

Laut Sieber impliziert dies eine operative Marge von 0,9 Prozent - basierend auf einer Bruttomarge, die ihn mit etwa 28 Prozent positiv überrascht habe. Auch der Baader-Experte Volker Bosse hob letztere hervor. Sie sei getrieben von verbesserten Preisen und einem optimierten Sortiment. Er lobte "insgesamt starke Zahlen", die untermauerten, dass die Online-Apotheke deutlich wächst in einem schwierigen Konjunkturumfeld. Ein 20-prozentiges Umsatzwachstum gepaart mit steigenden Margen sei derzeit schwer zu finden im Einzelhandelssektor.

Eine Schwachstelle in den Ergebnissen des Unternehmens sieht Bosse aber nach wie vor in der Art und Weise, wie Barmittel gebraucht werden. Steigende Kosten, höhere Abschreibungen und Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Übernahmen haben den Arzneimittelhändler beim Nettogewinn weiter tief in den roten Zahlen gehalten. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde der Verlust mit knapp 68 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum mehr als verdoppelt.

Alles in allem bleibt das Chartbild durchwachsen: Die Aktien verpassten es, sich von der zuletzt umkämpften 21-Tage-Linie abzusetzen. Nachdem sie Anfang August noch zu etwa 100 Euro gehandelt wurden, versetzten weitere Rückschläge mit der Einführung des E-Rezeptes ihnen zuletzt nochmals schwere Schläge. Erst seit Ende September scheint es so, als ob die Marke von 40 Euro ihnen etwas Unterstützung bietet. Kurze Ausflüge darunter wurden seither relativ schnell wieder ausgeglichen.

Zum Hoffnungsträger E-Rezept konnte das Unternehmen nichts Ermutigendes berichten. Laut Mitteilung hat die Gesamtzahl der elektronischen Rezepte in Deutschland im Oktober die Schwelle von einer halben Million überschritten.

Jefferies belässt Shop Apotheke auf 'Buy' - Ziel 140 Euro

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Shop Apotheke nach detaillierten Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 140 Euro belassen. Die wichtigste Nachricht sei die positive Entwicklung des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda), schrieb Analyst Alexander Thiel in einer am Montag vorliegenden Ersteinschätzung. Hinzu komme eine gute Cashflow-Kontrolle in Verbindung mit einer starken Bilanz der Online-Apotheke.

SEVENUM (dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Shop Apotheke

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