Solides Ergebnis

Oracle profitiert von hoher Nachfrage nach KI - Aktie aber unter Druck

10.12.24 21:49 Uhr

Oracle-Aktie dennoch tiefrot an der NYSE: Hohe KI-Nachfrage treibt Oracles Geschäft an | finanzen.net

Der US-Softwareriese Oracle hat im zweiten Geschäftsquartal zugelegt.

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Dazu trugen vor allem die Cloudangebote und insbesondere das Geschäft mit Rechenleistungen aus dem Netz bei. Der Umsatz kletterte in den drei Monaten per Ende November um knapp neun Prozent auf rund 14,1 Milliarden US-Dollar (13,3 Mrd Euro), wie der SAP-Konkurrent am Montagabend in Austin (Texas) mitteilte. Dies enttäuschte allerdings die Anleger, die die Aktie in den vergangenen Wochen aufgrund der Begeisterung für das aufstrebende Cloud-Geschäft des Unternehmens dank des KI-Booms auf ein Rekordhoch getrieben haben. Die Papiere fielen im nachbörslichen Handel kräftig.

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Für Analyst Brent Thill vom Analysehaus Jefferies hat der Softwarekonzern die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Besser sehe der bestätigte Ausblick für das Geschäftsjahr aus. Für weitere Kursgewinne der Aktie, die schon mit einem Aufschlag zu Branchenkollege Microsoft gehandelt werde, müssten der Auftragsbestand und das Wachstum bei den Cloud-Erlösen aber wieder anziehen, schrieb der Branchenkenner.

Analyst Mark Murphy von JPMorgan konstatierte, bei Oracle seien die Buchungen von Kunden zuletzt "weniger explosiv" ausgefallen. Auch habe das Umsatzwachstum lediglich um einen Prozentpunkt zugelegt von 8 Prozent im ersten Geschäftsquartal auf 9 Prozent im zweiten Quartal.

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Oracle konnte den Cloudumsatz im zweiten Quartal um knapp ein Viertel auf 5,9 Milliarden Dollar steigern. Innerhalb der Sparte wuchs das Geschäft mit Rechenleistung im Netz (IaaS - Infrastructure as a Service) um gut die Hälfte - angetrieben von einer "rekordhohen" Nachfrage im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI), wie Konzernchefin Safra Catz erläuterte. Sie geht davon aus, dass sich das Wachstum noch beschleunigen wird und stellte für das Geschäftsjahr einen Cloud-Umsatz von mehr als 25 Milliarden Dollar in Aussicht.

Im dritten Quartal soll der Konzernumsatz um etwa acht Prozent zulegen, sagte Unternehmenschefin Catz in einer Telefonkonferenz. Dabei dürften die Cloud-Erlöse um etwa 24 Prozent steigen. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 1,47 und 1,51 Dollar pro Aktie liegen. Analysten haben bei all diesen Kennziffern jedoch mehr auf ihren Zetteln.

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Der Softwarekonzern versucht schon seit längerem, in der lukrativen Branche der Vermietung von Rechenleistung und Speicherplatz Fuß zu fassen. Dieses Geschäft wird von den weitaus größeren Konkurrenten wie Amazon und Microsoft dominiert. Vor allem Unternehmen wie Uber und TikTok von ByteDance heizen die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz an. Unter seinem Verwaltungsratschef Larry Ellison konzentriert sich Oracle vor allem auf seine Kompetenzen bei der Bereitstellung von Hardware und integrierter Software, die für die Bewältigung leistungsstarker KI-Arbeitslast erforderlich sind.

Das bereinigte operative Ergebnis stieg im abgelaufenen Quartal um zehn Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verblieb ein um 22 Prozent gestiegener Gewinn von 3,15 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um zehn Prozent auf 1,47 Dollar zu, was leicht weniger war als von Analysten erwartet.

Der Quartalsbericht von Oracle hat den Anlegern am Dienstag die Laune verdorben. Nach der Kurserholung in den vergangenen Handelstagen sackt die Aktie des US-Softwarekonzerns am Dienstag im US-Handel zeitweise um 7,26 Prozent auf 176,62 US-Dollar ab. Allerdings war der Kurs im bisherigen Jahresverlauf um rund 80 Prozent nach oben geklettert und hatte am Montag im regulären Handel mit über 198 Dollar ein Rekordhoch erreicht.

Die Aktien des deutschen Oracle-Wettbewerbers SAP reagierten kaum auf die Nachrichten und notierten zuletzt 0,1 Prozent im Plus bei 240,75 Euro.

UBS-Analyst Karl Keirstead erklärte die massiven Einbußen der Oracle-Aktie derweil mit dem Hinweis, dass die aktuellen Zahlen eine positive Überraschung vermissen ließen.

Oracle kommt derzeit auf einen Börsenwert von rund 500 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: SAP bringt umgerechnet rund 300 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Auf dem aktuellen Kursniveau zählt Oracle-Gründer und Großaktionär Larry Ellison mit einem Vermögen von rund 200 Milliarden Dollar zu den vermögendsten Menschen der Welt.

/mne/nas/tav

AUSTIN (dpa-AFX)

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