Intel-Aktie: IWH hofft durch Intel-Chipfabrik in Magdeburg auf weitere Investoren
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erwartet nach dem angekündigten Bau von Chipfabriken des US-amerikanischen Konzerns Intel in Magdeburg eine gewisse Sogwirkung.
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Mit der angekündigten Chipfabrik des US-Konzerns Intel werden Tausende Jobs entstehen. Das wird sich nicht nur positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken, sondern auch auf die Ausbildung der Fachkräfte an den Hochschulen im Land. Die Erwartungen sind groß.
Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt sowie den angrenzenden Bundesländern sinken werden. "Die Rekrutierung des Personals wird über Zuzug aus anderen Bundesländern sowie nationale und internationale Arbeitsvermittlung erfolgen. Dazu gehört auch das Potenzial der arbeitslosen Menschen", sagte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, der Deutschen Presse-Agentur.
Am Dienstag hatte der Chiphersteller bekanntgegeben, in einer ersten Ausbaustufe zwei direkt benachbarte Halbleiterwerke in Magdeburg zu bauen. Es sollen Prozessoren und Grafikchips hergestellt werden. Das Unternehmen will zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. 2027 soll die Produktion starten.
Behrens erwartet, dass mit Intel in der Region in den nächsten Jahren insgesamt 10 000 neue Arbeitsplätze im Bereich Technologie und bei Zuliefererfirmen entstehen werden. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter wollen die Ansiedlung mit Qualifizierungsmaßnahmen begleiten, um die Fachkräftegewinnung zu unterstützen.
Auch eine steigende Zahl von Pendlern aus den Richtungen Leipzig, Braunschweig und Berlin wird erwartet. Behrens sagte, der Standort Magdeburg sei attraktiv. "Insoweit gehen wir von einer Zunahme der Einpendler in die Stadt aus", so der Chef der Regionaldirektion. Zuletzt pendelten den Angaben zufolge 44 900 Menschen in die Landeshauptstadt zum Arbeiten, die meisten davon aus dem Umland.
Beim Fachkräfte-Nachwuchs können auch die Hochschulen ihren Teil beitragen. Doch neue Studiengänge, Professuren, Forschung und Praxislabore kosten Geld. "Dafür werden wir zusätzliche Mittel brauchen, das können wir nicht allein stemmen", sagte Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Wenn die Hochschulen ein wichtiges Kriterium für die Standort-Entscheidung von Intel gewesen seien, müsse klar sein: Das gibt es nicht zum "Nulltarif", so Strackeljan, der auch Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt ist. Eine konkrete Forderung sei aber bislang nicht formuliert worden.
Bei all dem drängt die Zeit. Wenn die Produktion im neuen Industriegebiet 2027 starten soll, müssten 2023/24 die ersten Studienprogramme stehen und Studierende immatrikuliert werden, sagte der Rektor. Und selbst dann wird es je nach angestrebtem Abschluss mit der Regelstudienzeit knapp.
Aber ein internationaler Konzern wie Intel erhöht auch die Attraktivität für einen Jobeinstieg und Studium in Magdeburg. Über Netzwerke und Kooperationen könne man mit Intel viel besser für entsprechende Studiengänge werben, so der Rektor. Mit der offiziellen Entscheidung des Unternehmens habe nun die Phase der gemeinsamen Umsetzung begonnen. "Ich habe Respekt vor der Aufgabe", sagte Strackeljan.
/pb/DP/zb
HALLE/MAGDEBURG (dpa-AFX)
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