Top oder Flop? So läuft es bei Trumps sozialem Netzwerk "Truth Social"
Nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump von den größten Social-Media-Plattformen verbannt wurde, kündigte er die Gründung seines eigenen sozialen Netzwerks an. Wie sich nun herausstellt, läuft es für Truth Social nicht so gut wie von Trump erhofft.
Werte in diesem Artikel
• Truth Social verzeichnet starken Rückgang der Besucheranzahl
• Trumps Plattform hatte einen holprigen Start
• Bestimmte Inhalte werden auf der Plattform zensiert
Anzahl der Aufrufe bricht ein
Nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump von den gängigen sozialen Medien wie zum Beispiel Twitter und Instagram blockiert wurde, machte er es sich zur Aufgabe, gegen "Big Tech" anzukämpfen. Sein Flaggschiff-Projekt im "Kampf" gegen die größten Plattformen ist seine eigene Social-Media-Plattform, auf der sowohl Republikaner als auch Demokraten die Chance auf einen "zensurfreien" Austausch haben sollen. Wie es den Anschein hat, stellt sich Trumps Plattform nun als Flop heraus.
Wie it-daily berichtet, fehlt es dem sozialen Netzwerk an Aufrufen. Bei der Ankündigung zur Plattform im Oktober 2021 soll es auf der Website noch etwa zwei Millionen Besucher gegeben haben. Nur wenige Monate später, als die Plattform im Februar an den Start ging, habe Truth Social nur noch rund 350.000 Aufrufe verzeichnet. Auch die Anzahl der Aufrufe der Downloadseite im Apple App Store zeige eine ähnliche Entwicklung: Während es in der Woche der Ankündigung noch etwa 55.000 Aufrufe waren, sank die Zahl zum Start der Plattform auf nur noch rund 15.000 Aufrufe. Außerdem seien ganze 47 Prozent der Besucher aus den USA und über 70 Prozent der Besucher männlich, so it-daily.
Technische Hürden
Wie The Guardian berichtet, lief die Einführung von Trumps Social-Media-Plattform keineswegs problemlos ab. Zum Starttermin des Projekts sollen Tausende Nutzer Probleme damit gehabt haben, sich anzumelden. Auch The Guardian selbst startete am 21. Februar den Versuch, sich anzumelden und bekam erst am 5. März Zugang zur Plattform. Trump selbst soll die Plattform ebenfalls kaum nutzen. Einen Monat nach Anlauf von Truth Social soll der ehemalige Präsident nur einen einzigen Post veröffentlicht haben, in dem er die Menschen aufforderte, sich bereit zu machen. Besonders über die schleppende Einführung und die geringe Beliebtheit der Plattform soll Trump verärgert sein. Erschwert wird die Anmeldung damit, dass es keine Möglichkeit gibt, Truth Social auf einer Webseite zu nutzen. Die Nutzer sind also gezwungen, die App auf ihr Smartphone herunterzuladen. Doch auch hier gibt es für viele eine Hürde - die App ist nur über den Apple App Store zu erhalten, da Truth Social noch nicht als Google-App verfügbar ist. Geteilte Links zu einzelnen Truth-Social-Beiträgen führen für viele also zu Fehlermeldungen.
Truth Social zensiert Inhalte
Obwohl Trump mit Truth Social den gängigen Social-Media-Plattformen, allen voran Twitter, den Kampf ansagen wollte, ähnelt seine Plattform dem US-amerikanischen Mikroblogging-Dienst in Sachen Aussehen und Richtlinien mehr als zunächst erwartet. Das Wichtigste war dem Milliardär im Vorfeld die Meinungsfreiheit, die er selbst bei anderen Plattformen als eingeschränkt wahrgenommen hatte. Dass er jedoch selbst nicht jede Meinung auf seiner Plattform akzeptiert, zeigen einige Fälle von Nutzern, die darüber klagen, von Truth Social gebannt oder zensiert worden zu sein, erklärt die Plattform OnlineMarketing. Auf Truth Social soll es spezielle Regeln geben, was die Verbreitung von Inhalten über Trump oder andere, denen die Plattform gehört, angehe. Auch die "übermäßige Nutzung von Großbuchstaben" soll reguliert sein.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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