Snapchat-Aktie gelingt größtes IPO seit Alibaba

Snap, die Mutter des Messenger-Dienstes Snapchat, ist mit einem Erstkurs von 24 Dollar an der New Yorker Börse gestartet. Das sind mehr als 40 Prozent über dem Ausgabepreis der Papiere, den Snap Inc. im Vorfeld auf 17 Dollar festgesetzt hatte. Zunächst war lediglich eine Spanne von 14 bis 16 Dollar angepeilt worden. Im US-Handel erreichte die Aktie am Donnerstag zwischenzeitlich knapp 26 US-Dollar und schloss am Ende mit einem Plus von 44 Prozent bei 24,48 US-Dollar.

Nach langen Spekulationen um das Börsendebüt des Startups aus Kalifornien hat Snapchat nun endlich den Sprung an die Börse gewagt. Mit dem Börsengang hat das selbsternannte "Kamera-Unternehmen" 3,4 Milliarden US-Dollar einnehmen können. Die Unternehmensgründer Evan Spiegel und Bobby Murphy, die traditionell die Startglocke an der NYSE läuteten, macht der Snap-Börsengang offiziell zu Multimilliardären. Die Platzierung erreichte ein Volumen von 3,4 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro). Mit einem Unternehmenswert von 24 Milliarden US-Dollar zum heutigen Zeitpunkt verkörpert der weiße Geist auf gelbem Hintergrund das größte Tech-IPO seit dem Online-Riesen Alibaba im Jahr 2014.

Nur Snap-Aktien ohne Stimmrecht ausgegeben

Da die beiden Gründer Evan Spiegel und Bobby Murphy, die jeweils circa 15-20 Prozent an dem Unternehmen Snap halten, sich weiterhin die Kontrolle über ihr Unternehmen sichern wollen, waren zum Börsenstart nur Snapchat-Aktien ohne Stimmrecht zu erwerben. Die beiden Gründer halten zusammen weiterhin fast 90 Prozent der Stimmrechte.

Börsenprospekt legte auch Schwächen Snapchats offen

Als die Börsenpläne des Messenger-Giganten konkret wurden, war Snapchat gezwungen, die Geschäftszahlen offenzulegen. Hier wurden auch Schwächen im Geschäftsmodell offensichtlich: Der Umsatz wuchs im vergangenen Jahr zwar von knapp 59 Millionen Dollar auf 404,5 Millionen an, dennoch geriet die Nutzerzahl ins Stocken. Unter dem Strich ist das Unternehmen defizitär.

Redaktion finanzen.net