United Airlines-Aktie belastet: Einige United-777-Jets eventuell bis Anfang 2022 am Boden
United Airlines muss wegen verschärfter Sicherheitsauflagen im Zusammenhang mit dem Verlust einer Triebwerksabdeckung einer Boeing 777 über dem US-Bundesstaat Colorado Dutzende ähnlicher Flugzeuge voraussichtlich bis Anfang des kommenden Jahres am Boden lassen.
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Wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, prüfen die US-Luftfahrtaufsichtsbehörden zusätzliche Sicherheitsanforderungen für jene Jets, Großraumflugzeuge des Typs Boeing 777 mit Pratt & Whitney Triebwerken, bevor sie sie wieder für die Beförderung von Passagieren zulassen. United hat 52 solcher Flugzeuge in der Flotte. United hatte gehofft, den Flugbetrieb mit den Großraumflugzeugen in diesem Sommer wieder aufnehmen zu können.
Den Informanten zufolge erwägen die US-Luftsicherheitsbehörden eine zusätzliche Inspektion der Triebwerksschaufeln und eine von Boeing vorgeschlagene Änderung, die verhindern soll, dass die Triebwerksabdeckungen abreißen, wenn eine Turbinenschaufel während des Fluges bricht, so diese Personen.
Die Federal Aviation Administration (FAA) hat noch nicht entschieden, welche zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen sie vor der Wiederinbetriebnahme der Flugzeuge verlangen könnte. Eine Sprecherin der Behörde wollte sich nicht zu etwaigen Vorschlägen zu äußern und sagte, die Arbeiten der Behörde würden fortgesetzt. Die FAA könnte nach Angaben von Personen, die mit den Überlegungen der Behörde vertraut sind, in den kommenden Wochen eine Entscheidung treffen.
Der Zwischenfall mit der United 777 im Februar ereignete sich kurz nach dem Start in Denver. Die Ermittler stellten fest, dass eine Gebläseschaufel in einem der beiden Triebwerke des Flugzeugs gebrochen war, was dazu führte, dass die Triebwerksabdeckung in der Luft abriss und Teile auf den Boden fielen. Es wurde niemand verletzt, und der Flug nach Hawaii kehrte sicher zum Flughafen Denver zurück. Es war der dritte Vorfall dieser Art in den vergangenen Jahren und veranlasste die FAA, ein Flugverbot für die von Pratt & Whitney angetriebenen 777-Jets von United zu verhängen, bis die Triebwerksschaufeln der Flugzeuge unverzüglich auf mögliche Risse untersucht werden konnten. United hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Dutzend dieser Flugzeuge im Einsatz; der Rest war wegen der pandemiebedingten Reiseflaute eingelagert.
United hatte gehofft, die Flugzeuge in diesem Sommer mit zunehmendem Flugverkehr infolge der Covid-19-Impfungen wieder einsetzen zu können. Im Juli schätzte die Fluggesellschaft, dass die Stilllegung der Flugzeuge zum Teil zu einem Anstieg der Nicht-Treibstoffkosten um 6 Prozentpunkte im dritten Quartal beitragen würde.
FAA-Administrator Steve Dickson hat den US-Gesetzgebern mitgeteilt, dass die Behörde zusätzlich von den Flugzeug- und Triebwerksherstellern verlangen würde, die Triebwerksabdeckungen zu verstärken.
Eine Boeing-Sprecherin sagte, der Flugzeughersteller arbeite eng mit der FAA, dem Triebwerkshersteller und seinen Kunden zusammen, um die 777 sicher wieder in Betrieb zu nehmen. Sie sagte, das Unternehmen führe derzeit Konstruktionsänderungen durch, die von der FAA genehmigt werden müssen.
Während Boeing eine Lösung für die Triebwerksabdeckungen entwickelt, arbeite United mit Pratt & Whitney an einer zusätzlichen Methode zur Inspektion der Triebwerksschaufeln mit Hilfe von Ultraschalltechnologie, sagten mit der Materie vertraute Personen. United habe festgestellt, dass die Methode sehr genau ist und häufig eingesetzt werden kann. Die Fluggesellschaft hat an bestimmten Orten Stationen für die zusätzlichen Inspektionen eingerichtet, unter anderem am Flughafen von San Francisco. Im NYSE-Handel gibt die United Airlines-Aktie derzeit 2,44 Prozent ab auf 15,35 US-Dollar.
Pratt & Whitney ist ein Unternehmen der Raytheon Technologies Corp.
Von Andrew Tangel
NEW YORK (Dow Jones)
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