Orsted-Aktie bricht ein: Orsted muss wegen US-Windenergieprojekten Milliarden abschreiben

Letztlich sackte der Wert der Orsted-Aktie an der NASDAQ Nordic um 25,69 Prozent auf 252,5 Dänische Kronen ab. Die Aktie setzte damit ihre nach dem Rekordhoch Anfang 2021 begonnene Talfahrt fort. Seitdem hat sich ihr Wert gefünftelt. Die hohen Abgaben haben auch andere Werte nicht unbeeindruckt gelassen, diese konnten ihre Verluste inzwischen jedoch weitgehend abbauen. Die Aktie des Windanlagenherstellers Nordex notierten via XETRA letztlich mit 1,73 Prozent im Minus bei 9,75 Euro. RWE-Papiere zeigten sich derweil um 0,50 Prozent fester bei 36,31 Euro, nachdem sie zuvor deutlich bis auf 35,20 Euro nachgegeben hatten. Die zuletzt eingebrochenen Papiere von Siemens Energy verloren unterdessen 1,39 Prozent auf 8,25 Euro.

Der dänische Energiekonzern erschreckte die Anleger mit der Mitteilung, dass die Abschreibungen im dritten Quartal bei 28,4 Milliarden Kronen (3,8 Milliarden Euro) liegen. Das ist deutlich mehr als die im August in Aussicht gestellten bis zu 16 Milliarden Kronen.

Hintergrund ist die Einstellung von zwei großen Windenergieprojekten in den USA. Damit hielt die Serie negativer Nachrichten aus dem Sektor an. Gestiegene Zinsen und Kosten machen vielen Unternehmen mit Blick auf geplante Projekte derzeit zu schaffen.

Wie Orsted-Chef Mads Nipper am Mittwoch sagte, sei aktuell nicht absehbar, wie lange die Krise dauern werde.

Analyst Alexander Wheeler von der kanadischen Bank RBC reagierte trotz der hohen Kursverluste gelassen. Es habe bereits zuvor erhebliche Zweifel am Erfolg der betroffenen US-Projekte gegeben. Die Nachricht sei zwar kurzfristig negativ, schaffe aber auch Klarheit über die weitere Entwicklung.

Analyst Sam Arie von der Schweizer Bank UBS betonte, dass die Quartalszahlen von Orsted solide ausgefallen seien, auch wenn der Abschied von den beiden großen Windkraftprojekten in den USA dies überschatte. Allerdings gebe es nun noch mehr Unsicherheit zum Verlauf anderer Projekte. Das Orsted-Management habe eine Strategieüberprüfung angekündigt.

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ZÜRICH (dpa-AFX)