Warren Buffett und Ron Baron trennen sich von Tech-Aktien - was das für andere Anleger bedeutet
Milliardenschwere Großinvestoren wie Warren Buffett und Ron Baron haben ihre Investments in ihre langjährige Lieblingsaktien Apple und Tesla reduziert. Welche Lehren können Anleger daraus ziehen?
Werte in diesem Artikel
• Buffett und Baron trennen sich von Lieblings-Aktien
• Sektor-Rotation könnte stärker werden
• Keine Tech-Blase
Wie aus Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat sich Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett, im vierten Quartal 2020 von 57,16 Millionen Apple-Anteilen getrennt. Die verbliebenen Apple-Aktien machen immerhin noch satte 43,62 Prozent in seinem Portfolios aus, das ist ungeschlagen der erste Platz. Auf der anderen Seite erwarb das Orakel von Omaha 48,5 Millionen Anteile des Ölkonzerns Chevron.
Damit war Buffett nicht der einzige Großinvestor, der sein Engagement im Tech-Sektor reduzierte. So hat beispielsweise der milliardenschwere Tesla-Bulle Ron Baron 1,8 Millionen Aktien des Elektroautoherstellers abgestoßen, obwohl er seit Jahren ein großer Fan des Unternehmens ist und langfristig sogar eine Tesla-Marktkapitalisierung von zwei Billionen Dollar für möglich hält.
Sektor-Rotation
Die beiden Milliardäre sind anscheinend der Meinung, dass das Gewicht ihrer Lieblingsaktien in ihrem Depot zu schwer geworden war. Dass sie zu diesem Schluss kamen und ihr Engagement nun reduzieren, ist der massiven Sektor-Rotation geschuldet, die im vierten Quartal 2020 an Fahrt gewann: Bei zuvor stark gestiegenen und dadurch oft hoch bewerteten "Mode-Aktien" insbesondere der Tech-Branche werden auf breiter Front Gewinne mitgenommen. Dagegen wenden sich die Anleger nun wieder stärker solchen Unternehmen zu, die von der erwarteten Konjunkturerholung sowie den erhofften Nachholeffekten auf Seiten der Konsumenten profitieren dürften. Dazu zählt unter anderem auch die Energie-Branche.
Diesem Trend schließen sich Buffett und Baron anscheinend an. Sie klammern sich nicht emotional an Aktien, mit denen sie in der Vergangenheit erfolgreich waren, sondern schauen in die Zukunft.
Zurückzuführen ist die Sektor-Rotation zum einen auf einen wachsenden Konjunkturoptimismus, zu dem neben der laufenden Impfkampagne auch die Hoffnung auf das von US-Präsident Biden geplante Stimulus-Paket beiträgt. Hinzu kommen aber auch zunehmende Inflationsängste, die steigende Anleiherenditen zur Folge hatten. Dies belastet den Tech-Sektor besonders schwer.
Keine Tech-Blase
Laut Nick Colas war in 2020 so viel Kapital in den Tech-Sektor geflossen, dass nun eine weitere rabiate und schnelle Rotation nicht auszuschließen sei. Eine Tech-Blase sei dies jedoch nicht.
Wie der US-Sender "CNBC" berichtete, hat der Mitgründer von DataTrek Research hierzu kürzlich mehrere hundert Investoren - einschließlich institutioneller Anleger, Investmentberater und vermögender Investoren - befragt. Das Ergebnis: Die Befragten sahen zwar kein systemisches Risiko für den Markt, wohl aber ging ein Drittel von ihnen davon aus, dass die Kurse von hochbewerteten Unternehmen noch stärker unter Druck geraten könnten.
"Ich denke, wir werden eine noch stärkere Rotation sehen. Man kann nicht länger nur in Tesla investiert sein. Man kann nicht weiterhin nur auf spekulative Tech-Werte setzen. Dieses Geld fließt ab und wendet sich der echten Welt zu", zitiert "CNBC" Nick Colas. Weiter sagte der Experte: "Wenn es zu solchen Rotationen kommt, dann sind sie nicht immer vernünftig. Tesla wird sich weiterhin gut schlagen, aber die Anleger werden sagen, dass sie wo anders investieren müssen. … Apple ist immer noch ein großartiges Unternehmen mit einem außerordentlichen Management, und vielleicht kann man mit der Aktie 10 Prozent Gewinn im nächsten Jahr machen, doch wie wäre es mit 30 Prozent im Energie-Sektor?"
Redaktion finanzen.net
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: istockphoto / EdStock, Bill Pugliano/Getty Images
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