CS-Aktie dreht ins Minus: Credit Suisse verdient mehr als erwartet - Dividendenanhebung enttäuscht
Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat 2018 trotz schwieriger Marktbedingungen zum Jahresende hin operativ deutlich mehr verdient.
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Unter dem Strich stand nach vielen Verlustjahren zudem endlich mal wieder ein Gewinn. Gut lief dabei das Geschäft in der Vermögensverwaltung - schlecht das an den Kapitalmärkten. Hier fiel der Verlust höher als erwartet aus.
Zusammen mit einem eher vorsichtigen Ausblick von Konzernchef Tidjane Thiam, einer nur leichten Dividendenerhöhung und einer vergleichsweise schwachen Kapitalquote sorgte das für ein deutliches Minus der Aktie. Das Papier sackte am Nachmittag um 3,4 Prozent ab und war damit einer der schwächsten Titel unter den europäischen Banken - und das obwohl das bereinigte Ergebnis besser als von Experten erwartet ausfiel.
Trotz stagnierender Erträge sei der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern 2018 um 52 Prozent auf 4,2 Milliarden Schweizer Franken (3,7 Mrd Euro) gestiegen, teilte der UBS- und Deutsche Bank-Konkurrent am Donnerstag in Zürich mit. Grund für den Anstieg des bereinigten Ergebnisses waren vor allem die deutlich gesunkenen Kosten.
Unter dem Strich stand mit 2,1 Milliarden Franken erstmals seit vier Jahren wieder ein Gewinn. Zuletzt hatten unter anderem der Konzernumbau oder andere Sondereffekte die Bank in die roten Zahlen gedrückt. Die Dividende werde um fünf Prozent auf 26,25 Rappen angehoben. Hier hatten sich Analysten etwas mehr erhofft.
Der Credit Suisse-Konzernchef sieht weiter viele Risiken für die Konjunktur, auch wenn sich das zuletzt schwierigen Marktumfeld etwas verbesserte. "Die Besorgnis über das unsichere politische Klima in mehreren wichtigen Volkswirtschaften und über möglicherweise daraus resultierende Störungen des Welthandels ist groß." Sorgen bereiteten vor allem der Brexit, ein möglicher erneuten Regierungsstillstand in den USA sowie der Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten.
Nach dem harten Umbau mit dem Abbau tausender Stellen sei die Bank aber gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern. Die Credit Suisse hatte Mitte 2015 den gefeierten Versicherungsmanager Thiam an die Spitze geholt. Der heute 56-Jährige verpasste der Bank eine Rosskur inklusive eines deutlich eingedampften Investmentbankings. Gleichzeitig stärkte er das Geschäft mit Privatkunden und vor allem in der Vermögensverwaltung.
An der Börse kommt der Kurs Thiams aber bisher nicht gut an. Seit seinem Amtsantritt sackte der Kurs der Aktie um mehr als die Hälfte ab - noch mehr hat in der Zeit unter den Großbanken nur die UniCredit(64 Prozent) und die Deutsche Bank (69 Prozent) verloren.
/zb/jsl/fba
ZÜRICH (dpa-AFX)
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