KlöCo-Aktie dennoch höher: Klöckner senkt die Jahresprognose - Stellen sollen gestrichen werden
Der Stahlhändler Klöckner & Co. streicht wegen schwieriger Rahmenbedingungen in Europa seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zusammen.
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Eine sinkende Nachfrage etwa im Bausektor sowie niedrigere Stahlpreise belasteten die Entwicklung im dritten Quartal. Mit einem Restrukturierungsprogramm will KlöcknerCo nun weiter gegensteuern. Dabei sollen auch mehrere hundert Arbeitsplätze wegfallen.
Klöckner will im europäischen Vertrieb rund 300 Stellen streichen, wie Konzernchef Guido Kerkhoff auf einer Telefonkonferenz zur Veröffentlichung der Zahlen erläuterte. Das sind etwa zehn Prozent der Arbeitsplätze in dem Bereich. Diese verteilten sich regional breit, in Deutschland sind Kerkhoff zufolge etwa 80 Stellen betroffen.
Dadurch soll der bereinigte operative Gewinn ab dem Jahr um 2024 rund 25 Millionen Euro höher ausfallen. Beginnen sollen die Kürzungen noch im laufenden Jahr. Die Kosten liegen im niedrigeren zweistelligen Millionenbereich, wofür Klöckner im vierten Quartal Rückstellungen bilden werde. Aufgewogen werden sollen diese negativen Effekte durch Erträge aus den mit dem Effizienzprogramm verbundenen Grundstücksverkäufen, hieß es.
Für das laufende Jahr geht Klöckner beim um wesentliche Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) nun von lediglich 170 bis 200 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen bereits am Vorabend in Duisburg mitgeteilt hatte. Bislang hatte das Management hier 220 bis 280 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Mittelzuflüsse aus betrieblicher Tätigkeit sollen "deutlich positiv" ausfallen.
Nach neun Monaten kommt Klöckner auf ein bereinigtes Betriebsergebnis von 172 Millionen, deutlich weniger als die 439 Millionen Euro im Vorjahr. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen bereinigten operativen Gewinn von 41 Millionen Euro nach 16 Millionen ein Jahr zuvor. Den Anstieg begründete der Konzern mit einer weiterhin positiven Entwicklung in Nordamerika und der Schweiz. In Nordamerika hatte Klöckner zuletzt zugekauft. Allerdings lag das Ergebnis am unteren Ende der Prognosespanne - Klöckner hatte sich 40 bis 80 Millionen vorgenommen.
Der Umsatz ging in den drei Monaten bis Ende September von zuvor knapp 2,4 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro zurück, die Auslieferungen blieben nahezu unverändert. Netto fiel ein Verlust von 12 Millionen Euro an, zehn Millionen weniger als im schwachen Vorjahresquartal. Nach neun Monaten steht noch ein Minus von neun Millionen Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 295 Millionen Euro im Vorjahr. Für das vierte Quartal geht Klöckner bei Absatz und Umsatz von einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorquartal aus.
Nachdem die im SDAX notierten Aktien am Vortag nach der Prognosesenkung nachbörslich noch deutlich nachgegeben hatte, fanden die Aussagen am Dienstag mehr Anklang.
Am Dienstag zieht die KlöCo-Aktie via XETRA zeitweise um 4,48 Prozent auf 5,83 Euro an.
DUISBURG (dpa-AFX)
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