Volvo-Aktie trotzdem höher: Volvo bekommt Wirtschaftsschwäche zu spüren
Der Nutzfahrzeughersteller Volvo hat wegen der schwachen Wirtschaftslage im dritten Quartal deutlich weniger Geschäft gemacht.
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Die Schweden zeigten sich für den gesamten Markt für das kommende Jahr aber zuversichtlich. Der Rivale von Daimler Truck und der Volkswagen-Lkw-Holding TRATON ist der erste wichtige Lkw-Hersteller, der einen zeitnahen Ausblick auf die künftige Branchenlage gibt. Die Aktie von Volvo legte trotz der schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen etwas zu, die Papiere von TRATON und vor allem von Daimler Truck zogen kräftig an.
Der Volvo-Kurs gewann in Stockholm 1,1 Prozent auf knapp 268 schwedische Kronen. Daimler Truck sprangen an der DAX-Spitze um 5,8 Prozent auf 37,51 Euro nach oben, während die Aktien von TRATON um 2,9 Prozent auf 30,20 Euro stiegen. Die Volvo-Schätzungen für den Markt im kommenden Jahr lägen über dem Schnitt der Erwartungen, schrieb Jefferies-Analyst Michael Aspinall. Vor allem für den wichtigen nordamerikanischen Markt seien die Sorgen bei Investoren groß gewesen. Bei Volvo selbst hätten vor allem Lieferprobleme bei der Marke Mack die Resultate belastet.
Volvo prognostiziert für den nordamerikanischen Markt insgesamt im kommenden Jahr rund 300.000 Schwerlast-Lkw-Verkäufe, rund 10.000 mehr als in diesem Jahr. Nordamerika ist für die Truckhersteller meist der lukrativste Markt, weil die großen Lkw für die US-Highways zu den teuersten im Angebot der Marken Volvo, Freightliner/Western Star (Daimler Truck) und International Motors (TRATON) gehören.
In Europa rechnet Volvo 2025 mit einem Marktvolumen von 290.000 Schwerlastern und damit rund 10.000 weniger als dieses Jahr. Rund 300.000 Lkw gelten in der Branche für den europäischen Markt als starkes Jahr.
Derzeit kämpfen die Lkw-Bauer mit der abflauenden Nachfrage nach dem Boom, der auf die Covid-Pandemie folgte. Der Umsatz fiel bei Volvo im dritten Quartal im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 117 Milliarden schwedische Kronen (10,2 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis sackte um mehr als ein Viertel auf 14,1 Milliarden Kronen ab, die entsprechende Marge fiel um 2,4 Prozentpunkte auf 12,0 Prozent. Mit den Werten schnitten die Schweden schwächer ab als von Experten befürchtet.
Analystin Daniela Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs betonte aber, das schwächer als gedachte Abschneiden gehe nur auf Wechselkurseffekte und Zulieferprobleme in Nordamerika zurück. Ohne diese Themen hätten die Schweden ihre Margenprognose im dritten Jahresviertel übertroffen, so Costa.
Fracht- und Bautätigkeit hätten gegenüber dem sehr starken Vorjahreszeitraum in vielen Regionen abgenommen, sagte Vorstandschef Martin Lundstedt. Insbesondere Probleme in der Lieferkette der nordamerikanischen Marke Mack lasteten auf Auftragseingang wie Verkauf. Diese allein hätten im Lkw-Geschäft einen Prozentpunkt operative Marge gekostet, hieß es.
Insgesamt verkaufte Volvo im dritten Quartal 46.266 Lkw und damit 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Bestellungen fielen um 8 Prozent auf 43.234 Lastwagen - alle Marken bis auf Mack konnten dabei zulegen. Lundstedt sprach von einer weiteren Normalisierung der Nachfrage. Unter dem Strich fiel der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 29 Prozent auf 10 Milliarden Kronen.
JPMorgan belässt Volvo B auf 'Neutral' - Ziel 290 Kronen
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Volvo B nach Quartalszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 290 schwedischen Kronen belassen. Die Resultate des Lkw-Herstellers seien insgesamt gut ausgefallen, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der Ausblick sei besser als erwartet.
/men/mis/jha/
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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