BASF-Aktie belastet: BASF senkt Ausblick nach schwachem 2. Quartal - Gewinnwarnung
BASF hat nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch im zweiten Quartal den Ausblick für das Gesamtjahr deutlich gesenkt.
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Niedrigere Preise und Mengen sowie negative Währungseffekte belasteten den DAX-Konzern laut Mitteilung in den drei Monaten. Der Umsatz war niedriger als von Analysten im Durchschnitt für das Quartal erwartet, so der Ludwigshafener Konzern. Die Erlöse sackten den überraschend vorgelegten Eckzahlen zufolge voraussichtlich um ein Viertel auf 17,31 Milliarden Euro ab. Das EBIT vor Sondereinflüssen liege bei 1,007 Milliarden Euro, ein Rückgang um 57 Prozent.
Für das Gesamtjahr rechnet BASF nun mit einem Umsatz in der Spanne von 73 Milliarden bis 76 Milliarden Euro. Bisher wurden 84 Milliarden bis 87 Milliarden Euro erwartet. Für das EBIT vor Sondereinflüssen peilt der Konzern nun 4,0 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro an. Hier hatte BASF bisher 4,8 Milliarden bis 5,4 Milliarden Euro erwartet.
BASF-Anleger nach Gewinnwarnung relativ gelassen
Die längst erwartete Gewinnwarnung hat die Anleger von BASF am Donnerstag nicht groß beunruhigt. Das Ausmaß der Kürzung galt als höher als gedacht, was den Aktien nach einem schwankenden Auftakt ein Minus einbrockte. Nach anfänglicher Nervosität war der Kurs zeitweise ins Plus gedreht, weil Experten vereinzelt Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr machten. Dies hatte zuletzt schon gestützt, denn seit dem Juni-Tief haben die Aktien mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen. Die BASF-Aktie verlor bis XETRA-Schluss 0,65 Prozent auf 46,43 Euro.
Die allseits erwartete Gewinnwarnung von BASF wegen einer schwachen Nachfrage kam am Vorabend nach Börsenschluss. Angepeilt wird nun für 2023 ein Umsatzrückgang auf 73 bis 76 Milliarden Euro statt der bisher genannten Spanne von 84 bis 87 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis sinkt die Prognose auf 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro. Hier hatte die bisherige Spanne 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro gelautet.
Nach einer Serie von Gewinnwarnungen anderer Chemiekonzerne haben sich die Anleger in den vergangenen Wochen schon an solche Sektor-Nachrichten gewöhnt. Da beunruhigte es auch nicht mehr groß, dass das Ausmaß der Zielkürzungen durch BASF nun am Markt als negative Überraschung angesehen wurde. Mehrere Analysten betonten, der Mittelwert der neuen operativen Ergebnisspanne (Ebit) liege um 14 Prozent unter dem Marktkonsens.
Händlern zufolge rückt nun wieder die Frage nach dem Erhalt der Dividende in den Mittelpunkt. Die Ausschüttung sei für BASF nach wie vor eine wichtige Priorität, erwähnte diesbezüglich die Goldman-Sachs-Expertin Georgina Fraser. Das Management habe aber stets betont, die Auszahlung auch in gewinnschwächeren Jahren aus der Bilanz und/oder aus der Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten finanzieren zu können.
Laut dem UBS-Analysten Geoff Haire rechnet BASF im zweiten Halbjahr nur mit einer begrenzten Erholung der Branche. Diesbezüglich gibt sich Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan etwas hoffnungsvoller. Er sieht die Zielsetzungen sehr nah an ihrem Tief, das nun zwar niedriger sei als gedacht. Angesichts des sehr drastischen Abbaus von Lagerbeständen in der chemischen Wertschöpfungskette hält er eine "sehr ausgeprägte und besser als erwartete zyklische Gewinnerholung" in den kommenden Quartalen für wahrscheinlich.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: BASF, BASF SE
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