Wirtschaft der Eurozone schrumpft im zweiten Quartal mit Rekord
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal wegen der Pandemie und ihrer Folgen in einem historischen Ausmaß eingebrochen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte zwischen April und Juni um 12,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Das ist der mit Abstand größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1995.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 11,3 Prozent vorausgesagt. Im ersten Quartal war die Wirtschaft bereits um 3,6 Prozent gesunken.
Im Jahresvergleich lag das BIP im zweiten Quartal um 15,0 Prozent niedriger. Volkswirte hatten eine Einbuße von 14,0 Prozent erwartet. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um 3,1 Prozent geschrumpft.
Die Volkwirtschaften von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien verzeichneten alle Rekordeinbrüche: In Deutschland betrug das Minus 10,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, in Frankreich 13,8 Prozent, in Italien 12,4 Prozent und in Spanien 18,5 Prozent.
Ökonomen gehen davon aus, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr anzieht, vorausgesetzt die Infektionszahlen steigen nicht weiter. Die wegen des Virus verhängten Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft wurden seit Mai zunehmend gelockert, was jedoch offenbar zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen geführt hat.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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