Ukraine-Krieg belastet ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland enorm
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland sind im März wegen des Ukraine-Kriegs regelrecht abgestürzt.
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex fiel auf minus 39,3 (Februar: plus 54,3) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf plus 3,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 21,4 (minus 8,1) Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf minus 20,0 Punkte erwartet.
"Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die einbrechenden Konjunkturerwartungen gingen einher mit extrem steigenden Inflationserwartungen, weshalb die Expertinnen und Experten für die nächsten Monate mit einer Stagflation rechneten. "Die Verschlechterung des Ausblicks betrifft praktisch alle Branchen der deutschen Wirtschaft, vor allem aber die energieintensiven Bereiche und den Finanzsektor", so Wambach.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf minus 38,7 (plus 48,6) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage ging auf minus 21,9 (plus 0,6) Zähler zurück.
Die Inflationserwartungen für den Euroraum stiegen auf plus 69,5 (minus 35,1) Punkte. 76,5 Prozent der Experten gingen von einem Anstieg der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus.
K
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: Claudio Divizia/Fotolia, amrita / Shutterstock.com