ROUNDUP/Vance an Steinmeier: Mehr für eigene Sicherheit tun
MÜNCHEN (dpa-AFX) - US-Vizepräsident J.D. Vance fordert Deutschland und Europa beim Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen. Präsident Donald Trump und er seien "fest davon überzeugt, dass Europa natürlich ein sehr wichtiger Verbündeter der Vereinigten Staaten ist", sagte Vance zu Beginn des Gesprächs. Es sei aber sehr wichtig, zu erkennen, "dass Europa in Zukunft eine größere Rolle bei seiner eigenen Sicherheit spielen muss".
Deutschland werde dabei als größte Volkswirtschaft Europas "natürlich eine wichtige Rolle spielen", sagte Vance, der die Bundesrepublik einen großartigen Verbündeten nannte. Mit Steinmeier werde er viel über unsere wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Themen sprechen. Er erwarte ein gutes Gespräch darüber, "wie wir die Beziehungen voranbringen und in einigen Bereichen von gemeinsamem Interesse zusammenarbeiten können".
Steinmeier: Weiterhin Verantwortung für gemeinsame Sicherheit
Steinmeier betonte, es gehe nun darum, ein neues Kapitel der deutsch-amerikanischen Beziehungen aufzuschlagen. Er appellierte: "Wir sollten weiterhin Verantwortung für unsere gemeinsame Sicherheit wahrnehmen." Der Bundespräsident sprach im Anschluss an die Unterredung von einem "produktiven Gespräch". Im Vordergrund habe die Situation der Ukraine und die Zukunft des von Russland angegriffenen Landes gestanden.
An dem Gespräch nahmen von deutscher Seite nach Angaben aus Teilnehmerkreisen zunächst etwa 20 Minuten lang auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) teil. Unter vier Augen sprach Steinmeier demnach etwa 15 Minuten mit Vance. An dem Treffen im größeren Kreis nahm auch Trumps Sondergesandter Richard Grenell teil, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland.
Am frühen Nachmittag ist am Rande der MSC eine Unterredung von Vance mit dem Unions-Kanzlerkandidaten und CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz geplant. Kanzler Olaf Scholz (SPD) wird dagegen erst am Samstag in München erwartet - wenn der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump bereits abgereist ist./bk/had/mah/DP/nas