ROUNDUP: Eigentümerholding Porsche SE muss Milliarden auf VW abschreiben

16.12.24 09:38 Uhr

STUTTGART (dpa-AFX) - Die Krise beim Automobilbauer Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) (VW) hinterlässt auch bei der Eigentümerin Porsche SE (Porsche Automobil vz) tiefe Spuren: Die Holding kündigte am Freitagabend milliardenschwere Abschreibungen auf ihre Beteiligung an. Im Zuge dessen kassierte sie auch ihre Jahresprognose und rechnet nun mit einem "erheblichen" Verlust. Aktionäre sollen dennoch eine Dividende erhalten.

Die Porsche SE hatte zuletzt einen Gewinn nach Steuern von 2,4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Dabei hatte die Holding der VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piech zuvor bereits zweimal seine Ergebnisprognosen wegen der Krise bei Volkswagen senken müssen. Die Prognose zur Nettoverschuldung bestätigte der Konzern hingegen.

Die im DAX notierte Aktie der Porsche SE verlor am Montag zu Handelsbeginn zunächst mehr als drei Prozent, bevor sie ihren Abwärtslauf stoppte und die Verluste auf mehr als ein Prozent eingrenzte. Das Papier hat in diesem Jahr bislang einen Kursverlust von gut 22 Prozent angehäuft. Volkswagen notierten leicht im Minus. Der Sportwagenbauer Porsche gab um rund 0,6 Prozent nach.

Angesichts der schwierigen Lage rechnet die Porsche SE mit Abschreibungen auf ihre Volkswagen-Beteiligung von 7 Milliarden bis 20 Milliarden Euro, wie die Holding in Stuttgart mitteilte. Auch auf den Sportwagenbauer Porsche AG (Porsche) dürften Wertberichtigungen von einer bis zwei Milliarden Euro anfallen. Dabei ließen sich wegen des schwachen Marktumfeldes sowie zunehmender geopolitischer Spannungen und protektionistischer Tendenzen die Auswirkungen auf die Buchwerte der Beteiligungen nur grob abschätzen. Auch nach der Neubewertung würde der Buchwert weiterhin "deutlich oberhalb" der anteiligen Börsenwerte liegen, hieß es.

Die endgültige Höhe der Wertberichtigungen dürfte jedoch erst nach dem 31. Dezember feststehen und nicht vor Aufstellung des Jahres- und Konzernabschlusses von VW und Porsche AG, hieß es weiter.

Die Holding stützt sich bei ihrer Neubewertung den Angaben zufolge auf Analystenschätzungen. Porsche SE begründete dies mit einer fehlenden Planung von Volkswagen. VW hatte im November die Planungsrunde wegen des Streits um das angekündigte Sparprogramm verschoben. Das Management um VW-Chef Oliver Blume ringt derzeit mit den Arbeitnehmervertretern wegen schwacher Verkaufszahlen um einen harten Sparkurs. So will VW die Tariflöhne senken, auch Werksschließungen und der Abbau tausender Arbeitsplätze steht im Raum.

Die Porsche SE ist mit 12,5 Prozent unmittelbar an dem Sportwagenbauer Porsche AG beteiligt. Dazu kommt eine Beteiligung mit Stimmrechtsmehrheit am Volkswagen-Konzern, der wiederum die Mehrheit an der Porsche AG hält. Das Ergebnis nach Steuern bei der Holding wird maßgeblich beeinflusst von den beiden Kernbeteiligungen./nas/ngu/stk

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06.12.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
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