ROUNDUP 2: Aldi-PC kommt ins Haus der Geschichte

23.09.25 18:45 Uhr

(Im 4. Absatz ein Satz wurde zur Geschwindigkeit heutiger Prozessoren ergänzt.)

BONN (dpa-AFX) - In Deutschland, dem Land der Schnäppchenjäger, wurde der Aldi-PC vor knapp 30 Jahren zu einem echten Phänomen. Ab dem Jahr 1995 standen die Kunden an bestimmten Aktionstagen oft stundenlang vor den Türen des Discounters, um dort einen erschwinglichen Computer zu ergattern. Nun kommt der Aldi-PC in eines der meistbesuchten Museen in Deutschland.

Wer­bung

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik in Bonn zeigt von heute an einen Tower-PC mit Disketten- und CD-Rom-Laufwerk von Aldi aus dem Jahr 1997, den das Museum bereits 2009 von einem privaten Stifter aus Köln erhalten hatte. Mit diesem Rechner wird ein erster Teil einer neuen Dauerausstellung eröffnet, die an dieses bedeutende Detail der Technikgeschichte in Deutschland erinnert.

Start im November 1995

Die Supermarktkette hatte erstmals im November 1995 einen IBM-kompatiblen (IBM) Computer im Sortiment. Der Erfolg hielt sich zunächst noch in Grenzen. Die Hardware des PCs war zwar vergleichsweise leistungsstark. Der Rechner wurde aber mit dem damals bereits veralteten Betriebssystem Windows 3.11 ausgeliefert. Attraktiver wäre das neue Windows 95 gewesen, das Microsoft-Mitbegründer (Microsoft) Bill Gates drei Monate zuvor mit großem Tamtam präsentiert hatte.

Seinen großen Durchbruch erlebte der Aldi-PC zwei Jahre später. In dem Rechner von MEDION steckte ein Pentium-166-Chip von Intel. Die Zahl 166 stand für die Taktfrequenz in Megahertz, mit der der Prozessor betrieben wurde. Der PC und ein 15-Zoll-Monitor kosteten im Paket knapp 1.800 D-Mark (rund 920 Euro). Heutige Prozessoren sind ein paar Tausend mal schneller als der Pentium-166.

Wer­bung

Schnäppchenkampf mit Schreckschusspistole

Das Schnäppchenrennen geriet manchmal auch außer Kontrolle. In Konstanz kämpften im November 1997 zwei Männer mit den Fäusten um den letzten PC-Karton im Regal. Dabei zog sich ein 36-jähriger Kunde eine Platzwunde am Kopf zu. Der Verletzte gab sich jedoch nicht geschlagen und erzwang mit gezückter Schreckschusspistole die Herausgabe des PCs. Mit nach Hause nehmen durfte er den PC allerdings nicht, denn an der Kasse nahm ihn die inzwischen herbeigerufene Polizei vorläufig fest.

In der Regel war die Schnäppchenjagd allerdings weniger handgreiflich. In den folgenden Jahren konnten Aldi und der Hauslieferant Medion regelmäßig Zehntausende PCs absetzen. Und auch die Konkurrenz von Lidl, Norma und anderen Discountern hatten zwischen Gemüse, Toilettenpapier und H-Milch auch Personal Computer im Sortiment.

Computerhändler in der Defensive

Die Leidtragenden dieser Discounter-Offensive waren traditionelle Computerhändler wie die Firma Schadt Computertechnik. Das Stuttgarter Unternehmen versuchte eine Zeit lang, mit eigenen kreativen Aktionen die Angebote von Aldi und Co. zu kontern und bot zeitweise Gummibärchen, Duschcreme und Schokolade deutlich unter Einkaufspreis an. In der Werbekampagne hieß es dazu: "Computer kauft man beim Fachhändler, nicht beim Gemüsehändler". Die Discounter hatten allerdings den längeren Atem. 1998 wurde das Konkursverfahren gegen Schadt eröffnet.

Wer­bung

Eine Art "Volks-PC"

Das Haus der Geschichte stellt nun den Aldi-PC in seiner zeithistorischen Sammlung aus, in der die markanten Veränderungen des täglichen Lebens mit Originalobjekten dokumentiert werden. "Der Aldi-PC entwickelte sich dank des relativ geringen Preises und einer wettbewerbsfähigen Ausstattung zu einer Art 'Volks-PC', denn er ermöglichte nahezu allen sozialen Schichten den Einstieg ins Informations- und Internetzeitalter", sagte eine Sprecherin des Museums./chd/DP/stw

In eigener Sache

Übrigens: IBM und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und Neukunden-Bonus sichern!

Ausgewählte Hebelprodukte auf IBM

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf IBM

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Intel Corp.

Wer­bung

Analysen zu Intel Corp.

DatumRatingAnalyst
19.09.2025Intel VerkaufenDZ BANK
19.09.2025Intel UnderweightJP Morgan Chase & Co.
19.09.2025Intel NeutralUBS AG
25.08.2025Intel Market-PerformBernstein Research
20.08.2025Intel Market-PerformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
28.10.2022Intel OutperformCredit Suisse Group
01.08.2022Intel OutperformCredit Suisse Group
29.04.2022Intel OutperformCredit Suisse Group
15.02.2022Intel OutperformCredit Suisse Group
27.01.2022Intel OverweightJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
19.09.2025Intel NeutralUBS AG
25.08.2025Intel Market-PerformBernstein Research
20.08.2025Intel Market-PerformBernstein Research
19.08.2025Intel NeutralUBS AG
12.08.2025Intel Market-PerformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
19.09.2025Intel VerkaufenDZ BANK
19.09.2025Intel UnderweightJP Morgan Chase & Co.
25.07.2025Intel UnderweightJP Morgan Chase & Co.
28.04.2025Intel VerkaufenDZ BANK
15.04.2025Intel UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Intel Corp. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen