Barclays bleibt gerade noch in der Gewinnzone, Ergebnis schwächer als erwartet - Aktie tiefer

Die hohe Arbeitslosigkeit in Großbritannien und den Vereinigten Staaten und die darauf resultierenden Belastungen wie mögliche Kreditausfälle würden lange anhalten. In beiden für Barclays wichtigen Märkten sei die Wirtschaft außergewöhnlich stark eingebrochen, sagte Bankchef Jes Staley am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Zahlen zum zweiten Quartal in London.

Zwischen April und Ende Juni konnte die Bank die deutlich erhöhte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle zwar durch gute Geschäfte an den Kapitalmärkten etwas abmildern, aber nicht ausgleichen. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel deshalb gerade noch ein Gewinn von 90 Millionen britischen Pfund (99 Mio Euro) an.

Im ersten Quartal waren es noch etwas mehr als 600 Millionen Pfund und vor einem Jahr sogar mehr als eine Milliarde Pfund gewesen. Die Erträge stagnierten dabei im Jahresvergleich und im Vergleich zum Jahresauftakt gingen sie deutlich zurück. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern fiel um zirka drei Viertel auf 379 Millionen Pfund. Damit schnitt die Bank noch schlechter ab, als Experten ohnehin erwartet hatten.

An der Börse in London sorgte der trübe Ausblick und das schwache Ergebnis im zweiten Quartal für deutliche Verluste. Die Aktie büßte am Nachmittag mehr als fünf Prozent ein und lag damit am Ende des europaweiten Branchenindex Stoxx 600 Banks. Im laufenden Jahr büßte das Papier damit mehr als 40 Prozent ein.

LONDON (dpa-AFX)