Risiken bleiben

Deutsche Bank mit schwachem Ausblick für den US-Aktienmarkt in 2021 und 2022

03.11.20 23:01 Uhr

Deutsche Bank mit schwachem Ausblick für den US-Aktienmarkt in 2021 und 2022 | finanzen.net

Die Coronakrise ist noch immer nicht ausgestanden und sorgt an den internationalen Aktienmärkten weiterhin für große Schwankungen. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass dies auch eine Weile noch so bleiben wird.

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• Aktien bleiben trotz Volatilität alternativlos
• Deutsche Bank sieht wenig Rendite bei S&P 500 bis 2021
• Ausblick 2022 hängt zum Teil auch von US-Wahlausgang ab

Lange Zeit galt der Aktienmarkt für die Geldanlage als alternativlos. Historisch tiefe Zinsen trieben Anleger weltweit in die Kapitalmärkte und bescherten den größten Indizes weltweit ein Hoch nach dem anderen. Der längste Bullenmarkt der Geschichte schien kein Ende zu finden. Dann kam die Corona-Pandemie und die internationalen Aktienmärkte erlebten historische Einbrüche im März, die innerhalb kürzester Zeit die Kursgewinne von Jahren wieder zunichtemachten. Doch die strengen Kontaktbeschränkungen und lokalen Lockdowns konnten die Märkte nicht lange in die Knie zwingen. Hoffnungen auf einen baldigen Corona-Impfstoff sowie großzügige Finanzspritzen von Regierungen und Zentralbanken verhalfen den Aktienmärkten erneut auf die Beine. Einige, wie der technologielastige US-Index NASDAQ Composite vermochten es trotz Coronakrise gar neue Rekorde aufzustellen. Geht es nach den Experten der Deutschen Bank sollten sich Anleger jedoch nicht darauf verlassen an den Aktienmärkten auf lange Sicht hohe Gewinne einfahren zu können.

Deutsche Bank mit trübem Ausblick für US-Aktienmarkt

Wie Deutsche Bank-Stratege Tuan Huynh laut MarketWatch in einem Ausblick für den marktbreiten US-Index S&P 500 für die Jahre 2021 und 2022 angab, sollten sich Marktteilnehmer darauf einstellen, dass die Zeiten von hohen Renditen erst einmal vorbei sind. So sieht die Kreditanstalt den Index bis Ende September 2021 bei 3.300 Punkten, was gemessen am Schlusskurs vom 30. Oktober 2020 lediglich einem Plus von 0,92 Prozent entspricht.

Aktien bleiben dennoch alternativlos

Trotzdem ist es mit Aktien als beliebte Anlageoption laut Huynh wahrscheinlich noch lange nicht vorbei. Trotz der Volatilität der letzten Monate und fallender Kurse in Reaktion auf steigende Corona-Fallzahlen und der wachsenden Angst vor erneuten Lockdowns, würden die niedrigen Anleiherenditen und Zinsen weiterhin Anleger in den Kapitalmarkt locken. Allerdings würde Huynh bemerken, dass viele Investoren vermehrt daran interessiert wären, ihren Wohlstand durch größere Diversifizierung zu sichern und nicht um jeden Preis zu mehren. Zwar würden sie schon wieder mehr in renditereichere Anlagen investieren wollen, wären allerdings auch nicht bereit, sich sofort kopfüber ins Risiko zu stürzen: "Unsere Kunden glauben sehr stark daran, dass die Zinsen noch länger niedrig bleiben werden und aus diesem Grund müssen sie wirklich etwas unternehmen. Aber es ist nicht so, als würden sie 50 Prozent traditioneller Staatsanleihen direkt in Unternehmenskredite, Schrottanleihen, Emerging Marktes oder Aktien ummünzen", so Huynh laut MarketWatch.

US-Präsidentschaftswahl entscheidet mit über die Wirtschaftsentwicklung

Wo es für den S&P 500 bis 2022 hingeht, hängt laut der Deutschen Bank auch von dem Ausgang der für heute angesetzten US-Präsidentschaftswahl ab. Hier treten sich der amtierende Präsident und Republikaner Donald Trump und der Demokrat Joe Biden gegenüber. Beide hätten verschiedene Wirtschafts- und Steuerpläne, die sich unterschiedlich auf die US-Konjunktur auswirken könnten. So plane Herausforderer Biden eine höhere Unternehmenssteuer einzuführen, allerdings gehe das Finanzhaus davon aus, dass dies aufgrund der derzeitigen Schwäche der US-Wirtschaft erst 2022 geschehe. Sie sieht für den S&P 500 in dem Jahr daher ein Kursziel von 3.230 Punkten voraus. Das EPS dürfte sich 2022 auf 170 US-Dollar je Anteilsschein belaufen.

Sollte es Präsident Trump gelingen die Wahl für sich zu entscheiden, dürfte dieser die von ihm erlassene Steuerreform weiter vorantreiben, von der laut Huynh vor allem Tech-Unternehmen profitieren dürften. Dementsprechend sieht der Deutsche Bank-Experte hier für 2022 ein EPS von 180 Dollar voraus.

Zwei Risiken noch nicht eingepreist

Dennoch gibt es laut dem Strategen noch zwei Risiken, auf die sich der Markt bisher noch nicht vorbereitet hätte. Zum einen sei völlig unklar, was geschehe, wenn Präsident Trump das Wahlergebnis nicht anerkenne. Schließlich hat der Republikaner auf mehrfache Nachfrage hin diese Möglichkeit bisher noch nicht deutlich ausgeschlossen. Darüber hinaus haben im Zuge dieser Wahl mehr Amerikaner als sonst das Abstimmen per Briefwahl in Anspruch genommen, was das Auszählen der Stimmen in die Länge zieht und Trump wiederum die Möglichkeit gibt, sich selbst zum Gewinner zu küren.

Auf der anderen Seite ist laut der Deutschen Bank auch die Möglichkeit eines erneuten Lockdowns in den USA noch nicht in deren Ausblick eingepreist. "Sollten wir ein ähnliches Szenario sehen wie im März oder April, dann wurde dies ganz klar noch nicht eingepreist, weil Banken wie wir unsere eigenen BIP-Prognosen ersten einmal nach unten werden anpassen müssen und das nicht nur für dieses Jahr, sondern vielleicht sogar auch für 2021", so Huynh. In jedem Fall sollten sich Anleger solange die Coronakrise währt, noch auf die ein oder andere Überraschung am Markt einstellen.

Redaktion finanzen.net

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