Rheinmetall-Aktie stark: Rheinmetall und KMW planen für Instandsetzung der Puma-Panzer zwei bis drei Wochen ein - Militär-Lastwagen für Ukraine
Die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) wollen die defekten Schützenpanzer Puma in den kommenden zwei bis drei Wochen instand setzen.
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Das teilten die Unternehmen am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit. Ein Teil der Panzer wird demnach seit diesem Mittwoch unter anderem am Rheinmetall-Standort Unterlüß in Niedersachsen auf die genauen Schadensbilder untersucht. Fachkundiges Personal von KMW und Rheinmetall sei an die Bundeswehr-Standorte entsandt worden, an denen sich weitere Puma-Fahrzeuge befänden, hieß es.
"Alle Kräfte sind nun darauf gerichtet, die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand zu setzen", erklärten die Unternehmen.
Ein KMW-Sprecher hatte zuvor gesagt, gemeinsam mit den Partnern auf der Amts- und Industrieseite habe sich das Unternehmen auf eine Initiative zur schnellstmöglichen Analyse und Instandsetzung verständigt. "Oberstes Ziel der Initiative ist es, den Schützenpanzer Puma so rasch wie möglich wieder einsatzbereit und verfügbar zu machen. KMW hat die dafür erforderlichen Kapazitäten bereits mobilisiert."
Zunächst sei es nötig, "Zugriff auf die Fahrzeuge zu erhalten, um sie eingehend zu befunden". Belastbare Aussagen zu Art und Umfang der Arbeiten könnten erst dann gemacht werden. Der Sprecher sagte: "Für KMW ist die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Entwicklung und Zertifizierung des Schützenpanzers Puma der Garant für die dauerhafte Lösung der aktuell aufgetretenen Probleme."
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte der Industrie zuvor ein knappes Zeitfenster zur Instandsetzung des ausgefallenen Panzers Puma gegeben. "Da gebe ich ihnen wenige Wochen Zeit. Denn ich brauche verlässliche Systeme und nicht welche, die ich irgendwann in 2025 vielleicht einsetzen kann", sagte die SPD-Politikerin dem Deutschlandfunk am Mittwoch. Die Industrie wisse, dass dieses Projekt keine Zukunft habe, wenn sie der Regierung keine Perspektive aufzeige. Jeder wisse, dass der Puma anfällig sei. Es könne nicht so weitergehen, dass die entsprechenden Änderungen nicht vorgenommen würden. Ansonsten müsse man sich nach anderen Systemen umschauen, "und die gibt es".
Am Wochenende war bekanntgeworden, dass bei einer Schießübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 der genutzten Panzer ausgefallen waren. Das von zahlreichen technischen Problemen geplagte Kettenfahrzeug war erst vergangenes Jahr für gefechtstauglich erklärt worden.
Lambrecht: Panzer-Test kurz vor Nato-Auftrag war richtig
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat nach den Pannen beim Schützenpanzer Puma Kritik aus der Union an einem zu spät erfolgten Stresstest zurückgewiesen. Mit Blick auf die am 1. Januar beginnende Beteiligung Deutschlands an der Nato-Eingreiftruppe VJTF sei die Übung genau richtig angesetzt worden, erklärte die SPD-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Deswegen hätte eine Übung Monate davor uns überhaupt nicht weitergebracht, denn solche Übungen waren ja vielversprechend", so Lambrecht.
Bei der Schießübung waren binnen weniger Tage alle 18 eingesetzten Puma ausgefallen. Lambrecht entschied, vorerst keine weiteren Puma zu kaufen, bis das Waffensystem stabil läuft. Zudem sollen die älteren Marder und nicht die modernen Puma-Panzer für den Nato-Auftrag genutzt werden. Das von zahlreichen technischen Problemen geplagte Kettenfahrzeug war erst vergangenes Jahr für gefechtstauglich erklärt worden.
"Waffensysteme müssen kriegstauglich sein, nicht bloß übungstauglich. Milliarden für Hightechsysteme rechtfertigen sich nur, wenn diese Waffen im Kampf klar überlegen sind", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Alexander Müller, der dpa. "Wir werden daher bei der Beschaffung umsteuern, vermehrt auf marktgängige und bewährte Komponenten setzen und neuen Marktteilnehmern den Zugang zum Verteidigungssektor leichter machen. Das wird auch traditionelle Firmen unter Druck setzen, nur funktionierende Systeme zu liefern." Ziel sei eine schlagkräftige und einsatzbereite Bundeswehr. Müller: "Die Zeit für Kompromisse ist vorbei."
Rheinmetall liefert 26 Militär-Lastwagen in die Ukraine
Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert militärische Nutzfahrzeuge an die Ukraine. Im Auftrag der Bundesregierung sollen insgesamt 26 fabrikneue Fahrzeuges des Typs HX 8x8 geliefert werden, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf berichtete. Das Auftragsvolumen liege bei 12,5 Millionen Euro. Die Auslieferung der Logistik-Fahrzeuge habe bereits begonnen. Hersteller ist das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), das seinen Hauptsitz in München hat. Rheinmetall ist daran zu 51 Prozent, MAN Truck & Bus zu 49 Prozent beteiligt.
So verhält sich die Rheinmetall-Aktie
Die Rheinmetall-Aktie setzte ihre Kurserholung auf XETRA am Donnerstag nach dem Rückschlag vom Dienstag mit einem Zuwachs von letztlich 2,36 Prozent auf 191,20 Euro fort. Am Dienstag hatten die Probleme mit dem Panzer den Rheinmetall-Kurs erheblich belastet, inzwischen sind die Kursverluste aber wieder ausgebügelt.
/csd/DP/stw
BERLIN (dpa-AFX)
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