Rezession bahnt sich an

Morgan Stanley: Aktienmärkte könnten trotz geldpolitischer Maßnahmen weiter fallen

22.08.19 19:31 Uhr

Morgan Stanley: Aktienmärkte könnten trotz geldpolitischer Maßnahmen weiter fallen | finanzen.net

Die Weltwirtschaft ist am Wanken, der US-amerikanische Aktienmarkt musste starke Verluste hinnehmen, während politische Spannungen für dauerhafte Nervosität an den Märkten sorgen. Mögliche Maßnahmen seitens US-Regierung und Federal Reserve scheinen laut Morgan Stanley-Analyst Mike Wilson ausgeschöpft zu sein.

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• Handelsstreit zwischen USA und China verunsichert die Märkte weiterhin
• Politische Maßnahmen könnten zu spät kommen
• Mike Wilson prognostiziert Rezession

Handelskonflikt sorgt weiterhin für Unruhe

Die globalen Märkte leiden seit einiger Zeit unter fortlaufenden Handelskonflikten. Drohungen und Sanktionen zwischen China und den USA halten die Märkte in Atem. Nach vermeintlichen Annäherungen zur Konfliktlösung, führen kontraproduktive Aktionen beider Seiten immer wieder zu Verunsicherung auf den Finanzmärkten. Eine Entspannung der Situation schein zumindest kurzfristig unwahrscheinlich.

Anbahnende Rezession auf den Finanzmärkten

An den Weltwirtschaftsmärkten deutet aktuell einiges auf Rezession hin, um dies zu vermeiden hätten die Federal Reserve und US-Regierung jedoch noch die Möglichkeit, rettende Maßnahmen zu ergreifen. Weitere Zinssenkungen durch die Notenbank, sowie zusätzliche quantitative Lockerungen (expansive Geldpolitik der Zentralbanken, wodurch Geldbasis erhöht wird) könnten der Weltwirtschaft neuen Aufschwung verleihen. Zentrale Notenbanken greifen jedoch sehr bedacht zu solch drastischen Maßnahmen, denn die Gefahr einer unkontrollierbaren Inflation wiegt bei solchen geldpolitischen Mitteln schwer.

Können politische Maßnahmen eine Rezession abwenden?

In einem Interview mit MarketWatch hat der hauptverantwortliche Stratege für US-Aktien von Morgan Stanley, Mike Wilson, fehlendes Vertrauen in die möglichen fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen geäußert. Laut Wilson bereite sich der Markt auf ein schlechtes Ergebnis vor, weder der "Trump Put" noch der "Fed Put" seien stark genug, um die Märkte langfristig zu stützen.
Wilson führt aus, "der Fed put ist im Grunde abgelaufen, als [die Fed] die Zinsen senkte […]. Die Hoffnung auf Kürzungen durch die Fed hat die Märkte das ganze Jahr über gestützt […]", aber wenn ein Markt in Richtung Rezession steuert, seien die Zinssenkungen nicht gut.

Morgan Stanleys Mike Wilson sieht Markteinbrüche als unvermeidbar

Mike Wilson rechnet mit einer Verschlechterung der Märkte, so prognostiziert er einen Absturz des S&P 500 auf 2.700 Punkte, wenn nicht sogar 2.650. Dies würde einen knapp 10-prozentigen Einsturz des US-amerikanischen Aktienindexes bedeuten.
Investoren, die den Markt als "bullish" deuten, widersprechen Wilson, sie interpretieren starke Verbraucherzahlen und niedrige Arbeitslosenquoten als Zeichen für florierende wirtschaftliche Verhältnisse. Das Problem, wenn Investoren jene Aspekte als Indikatoren für steigende bzw. fallende Märkte einsetzen, liegt darin, dass der Arbeits- und Konsummarkt als letztes auf anstehende Rezessionen reagiert, erwidert Wilson.
In Folge dessen lässt sich eine drohende Rezession der Märkte vermuten, welche nur schwer aufzuhalten scheint. Regierungs- und geldpolitische Optionen, den Markt zu stabilisieren, scheinen ausgeschöpft.

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

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