Reich durch Dividende - Diese Aktien ersetzen den Zins
Gewinne am Aktienmarkt werden nicht ausschließlich mit Kurssteigerungen erzielt, sondern auch mit regelmäßigen Dividendenzahlungen. Viele Marktteilnehmer unterschätzen diese Einkommensquelle bei ihren Investitionen. Doch gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt können Dividenden den Zins ersetzen.
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Unabhängig von den Turbulenzen an den Börsen, können gut diversifizierte Dividendenportfolios Anlegern aus der aktuellen Nullzins-Misere helfen und für ein passives Einkommen sorgen. Hierbei zählt nicht nur die Höhe der Dividendenrendite, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells der einzelnen Unternehmen. Um robuste Dividendentitel zu finden, müssen Anleger einige Faktoren berücksichtigen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl verdeutlicht dem Anleger die Verzinsung seines investierten Kapitals in Prozent. Doch eine hohe Dividendenrendite ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn eine besonders hohe Rendite könnte auch durch stark gefallene Aktienkurse ausgelöst sein. Fallende Aktienkurse gehen im Regelfall mit schwächeren Geschäftszahlen und negativen Aussichten einher. So müssen Investoren im schlimmsten Fall sogar eine Dividendenkürzung hinnehmen. Bei zuverlässigen Dividendenzahlern kann eine kleinere Korrektur aber durchaus auch als Chance angesehen werden. Solide Dividendentitel sollten mindestens eine Rendite von drei Prozent einbringen.
Rund drei Prozent Rendite
Dividendenrenditen in dieser Höhe werden größtenteils von nicht zyklischen Konsumgüterkonzernen wie McDonald´s, Coca-Cola, Procter & Gamble, Nestlé, Unilever, Anhäuser-Busch InBev, Altria Group und British American Tobacco ausbezahlt. Hierbei kommen die Aktionäre der amerikanischen Unternehmen sogar alle drei Monate in den Genuss einer Dividende.
Bis zu sechs Prozent Rendite
Dividendenrenditen oberhalb der drei Prozentmarke können im Bereich der Finanzdienstleistungsbranche oder der Telekommunikationsbranche erzielt werden. In diesen Sektoren generieren die Unternehmen meist dauerhafte Erträge mit Kundenverträgen. Unter den Versicherern gehören die Allianz, Munich Re, Zurich Insurance und AXA zu den zuverlässigen Dividendenzahlern.
Im Bereich der Telekommunikationsbranche bieten Unternehmen wie Vodafone, freenet, Telefónica Deutschland hohe Renditen. Verlässliche Dividenden bezahlen aber auch die amerikanischen Anbieter wie AT&T und Verizon Communications.
Knapp sieben Prozent Rendite
Um eine Dividendenrendite von sechs Prozent und mehr zu erzielen, müssen Anleger gewisse Unsicherheiten in Kauf nehmen. Denn höhere Renditen gehen auch immer mit einem höheren Risiko einher. Wer aber davon ausgeht, dass der Rohölpreis nicht dauerhaft bei unter 60 US-Dollar verkümmert, kann auch in belastbare Mineralölkonzerne investieren. Eine ordentliche Dividende bieten in diesem Zusammenhang Royal Dutch Shell und BP.
Über zehn Prozent Rendite
Für spekulative Anleger können sich kleinere Positionen im Bereich der Business Development Companies (BDC) auszahlen. Eine BDC ist eine Form von einer amerikanischen Investmentgesellschaft, welche vermehrt in kleine und mittelständische Unternehmen investiert. Hohe Dividendenrenditen finden Anleger bei TICC Capital, Ares Capital oder Fifth Street Finance. Diese Firmen fungieren alle als eine Art von Risikokapitalgeber. Für Investoren sind dabei Dividendenrenditen von 8 bis 14 Prozent nicht unüblich, da die Unternehmen dazu verpflichtet sind, mindestens 90 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens als Dividende an die Investoren zu verteilen. Von einem soliden Investment kann in diesem Zusammenhang natürlich nicht mehr die Rede sein.
Ausschüttungsquote
Wer sich für Dividendenaktien interessiert, sollte in jeden Fall die Ausschüttungsquote des Unternehmens kennen. Diese Kennzahl gibt an, welcher Anteil des erwirtschafteten Gewinns an die Aktionäre ausbezahlt wird. Hierbei ist ein Unternehmen mit einer hohen Ausschüttungsquote nicht unbedingt besser als ein Konzern mit geringerer Ausschüttung. Doch für wahre Dividendenjäger sollte die Ausschüttungsquote bei mindestens 45 Prozent liegen. Gerade junge Unternehmen können sich in der Wachstumsphase aber noch keine Gewinnausschüttung erlauben.
Dividendendynamik
Die Dynamik der Dividende beschreibt die prozentuale Steigerungsrate der jährlichen Dividende. Mit einer flotten Dividendendynamik erhöht sich die persönliche Dividendenrendite zusehends. Beim Softwarehersteller SAP betrug die durchschnittliche Dividendendynamik in den letzten 25 Jahren rekordverdächtige 19,4 Prozent pro Jahr.
Dividende reinvestieren
Damit Anleger den Zinseszinseffekt vollumfänglich ausnutzen können, sollten ausbezahlte Dividenden fortwährend reinvestiert werden. Optimale Nachkaufchancen bieten kleine Korrekturen vor dem nächsten Dividende-Stichtag.
Investoren mit einem umfangreichen Dividendenportfolio können die meisten Finanzmarktturbulenzen gelassen hinnehmen. Dennoch darf man nie vergessen, dass es sich bei der Dividende um eine Gewinnausschüttung handelt. Erwirtschaftet das Unternehmen keinen stabilen Gewinn, kann die Dividende in Gefahr geraten. Aus diesem Grund ist eine breit gefächerte Aktienauswahl stets zu empfehlen, da so eine Streuung der Einzelrisiken erreicht wird.
Pierre Bonnet/ Redaktion finanzen.net
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