So viele Millionen könnte Amazon-Chef Jeff Bezos täglich ausgeben, ohne ärmer zu werden
Er ist der mit Abstand reichste Mensch der Welt, er hat zwei Drittel mehr Vermögen als der zweitreichste Mensch der Welt, Bill Gates, und hat fast 50 Mal so viel Geld wie US-Präsident Donald Trump.
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Besagter ist Amazon-Chef Jeff Bezos. Laut dem Real-Time-Milliardärs-Ranking von Forbes, verfügt Bezos über 147,7 Milliarden US-Dollar, Bloombergs Milliardär-Index schätzt sein Vermögen auf 149 Milliarden US-Dollar. Allein im letzten Jahr hat er seinen Kontostand um knappe 50 Milliarden US-Dollar erhöht. Doch was macht ein Mann mit so viel Geld?
Raumfahrt vor wohltätigen Zwecken
Im Gegensatz zu Bill Gates, der einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke in seine eigene Stiftung und andere Wohltätigkeitsorganisationen steckt, hat Bezos bisher nur einen kleinen Teil seiner Ersparnisse für das Wohl anderer ausgegeben. Bloomberg berechnete, dass Microsoft-Gründer Gates um mehr als 50 Milliarden US-Dollar reicher sein könnte, wenn er sein Vermögen nicht gespendet hätte: Dann hinge er im Rennen um Platz eins auf der Milliardärsliste ganz dicht an Bezos Fersen.
Bezos hingegen sieht offensichtlich keinen Grund, sein Geld nur für wohltätige Zwecke zu opfern. Es gebe für ihn nicht genug philanthropischen Bedarf auf der Welt, für den er seine Milliarden spenden könnte, zitierte ihn die US-Zeitschrift Atlantic. Den besten Weg, seine finanziellen Ressourcen einzusetzen, sieht er offenbar eher darin, seine Amazon-Verdienste für die Raumfahrt auszugeben.
28 Millionen Dollar täglich - ohne weniger reich zu sein
Und dabei wäre es so leicht für ihn, anderen mit seinem Reichtum zu helfen: Atlantic berechnete, dass das Schwergewicht jeden Tag 28 Millionen US-Dollar ausgeben könnte, ohne sein Vermögen zu schmälern.
Damit hätte er ohne Nachzudenken den teuersten jemals versteigerten Sportwagen erwerben können, einen Ferrari 250 GTO Berlinetta, der einen Preis von 38,1 Millionen US-Dollar erzielte. Und hätte trotzdem noch, auf zwei Tage aufgeteilt, je 10 Millionen US-Dollar für andere Spielereien gehabt. Mit 28 Millionen US-Dollar pro Tag, die man einfach so ausgeben kann, ohne "ärmer" zu werden, lassen sich viele andere teure Dinge kaufen. Beispielsweise kann man sich locker das teuerste Klopapier der Welt kaufen: Dieses besteht aus 22-karätigem Gold und kostet pro Rolle eine Million Dollar. Auch seine Investition von 42 Millionen US-Dollar in eine Uhr, die 10.000 Jahre laufen soll, ist von dieser Sichtweise aus für den Superreichen vergleichsweise Kleingeld.
Amazon-Mitarbeiter auf Essensmarken angewiesen
Wie genau Atlantic auf die Summe von 28 Millionen US-Dollar gekommen ist, verrät das Magazin nicht. Doch bei einem Vermögen von knappen 150 Milliarden US-Dollar klingt solch ein Betrag recht realistisch. Bei so einer Menge kommt jedoch auch automatisch die Frage nach der Fairness auf, wenn ein einziger Mensch pro Tag so viel Geld ausgeben kann, während andere wenig haben.
Atlantic kritisiert jedenfalls die niedrigen Löhne von Amazon-Mitarbeitern stark. Einer von dreien sei auf Essensmarken angewiesen, um über die Runden zu kommen. Ein staatliches Programm, zu dem Bezos' Unternehmen im übrigen nicht beitrage, da Amazon mit angemeldetem Sitz in Luxemburg in den USA keine Einkommenssteuer bezahlt. Somit werden Bezos' Mitarbeiter zwar teilweise aus Steuergeldern versorgt, der E-Commerce-Händler selbst zahlt aber nichts ein.
16 Prozent Amazon-Anteile
Auch Bezos selbst zahlt wenig in staatliche Kassen: Da er nur ein geringes Gehalt bekomme und das meiste seines Vermögens durch die Aktien, die er an Amazon hält, zustande kommt, falle er nicht unter die Reichensteuer. Atlantic vermutet, dass er möglicherweise weniger Steuern zahlen könnte als seine Sekretärin.
Tatsächlich ist Bezos mit 16 Prozent der Papiere in seinem Besitz der größte Anteilseigner seines Unternehmens, das entspricht um die 80 Millionen Amazon-Aktien, von denen eine aktuell bei knappen 1.800 US-Dollar gehandelt wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass, wenn die Amazon-Aktie stark fällt, auch Bezos unglaublich große Verluste machen könnte, denn sein Vermögen ist vorrangig auf diesen Anteilsscheinen aufgebaut.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Paul Morigi/Getty Images, Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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