Regulierung der Online Casinos in Deutschland - Neue Behörde GGL plant Arbeitsaufnahme

28.02.22 14:36 Uhr

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DGAP-Media / 28.02.2022 / 11:28

Regulierung der Online Casinos in Deutschland - Neue Behörde GGL plant Arbeitsaufnahme

Der 1. Juli 2021 war für Deutschlands Glücksspielbranche ein historischer Tag. War zuvor einzig Schleswig-Holstein die große Ausnahme und akzeptierte das Online-Glücksspiel, ist Gambling mit dem Glücksspielstaatsvertrag nun offiziell erlaubt. Anfang Februar 2022 ging die Website der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) online und ab dem 1. Januar 2023 soll die Behörde mit der Kontrolle länderübergreifender Online Casino Anbieter sowie der staatlichen Aufsicht und Regulierung beginnen. Wie wird die Arbeit aussehen und welche Auswirkungen hat sie auf Spieler aus Deutschland?

Beste deutsche Online Casinos haben sich bereits etabliert

Lange bevor der Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland beschlossen wurde, gehörten Onlinegames zu den beliebtesten Beschäftigungen vieler Deutscher. Wie war das möglich? Durch EU-Rechte, die auch Anbietern mit maltesischer Lizenz und anderen EU-Lizenzen ermöglichen, ihr Angebot an deutsche Spieler zu offerieren. Um Sicherheit und Seriosität zu gewährleisten, haben sich Expertenportale wie onlinecasinosdeutschland.com darauf spezialisiert, Angebote zu überprüfen, auf ihre Seriosität zu checken und neutrale Bewertungen abzugeben.

Doch auch die Spieler sind intelligent und wissen, auf welche Kriterien es bei der Auswahl eines Casinos ankommt. Es geht hier nicht primär um eine deutsche Lizenz, die längst nicht bei allen empfehlenswerten Angeboten vorhanden ist. Vielmehr ist entscheidend, dass es sich um Casinos mit EU-Lizenz handelt, die sich sowohl für den Spielerschutz einsetzen als auch präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Spielsucht ergreifen. Denn Letztere ist ein wichtiger Bestandteil des Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland, der sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, Menschen vor suchtgeprägtem Spielverhalten zu schützen.

Diese Aufgaben fallen ins Arbeitsgebiet der GGL

Überall dort, wo es um Finanzen geht, ist Kontrolle wichtig. Wer Wertpapiere kaufen möchte, unterliegt staatlichen Regulierungen und auch im Bereich des Glücksspiels soll diese nun seitens der GGL umgesetzt werden. Eine der Hauptaufgaben liegt darin, Online-Glücksspielangebote zu überprüfen und für die Freigabe von Online Casinos mit Sitz in Deutschland zu prüfen. Doch darüber hinaus besteht eine der Aufgaben auch darin, deutsche Casino Anbieter mit Lizenz dauerhaft zu überprüfen, um den maximalen Spielerschutz zu gewährleisten.

Allerdings ist die GGL noch nicht im Einsatz, die Glücksspiellegitimierung aber seit Mitte 2021 bereits in folgendem Gange. Derzeit befindet sich Deutschland in einer Übergangsphase, die noch bis 2023 andauert. Die Aufgaben der Kontrolle sind bis zum vollständigen Einsatz der GGL auf verschiedene Bundesländer verteilt:

- Das Regierungspräsidium Darmstadt: Kontrolle über Überwachung von Pferdewetten und Sportwetten im Internet

- Das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt: Die Regulierung von virtuellen Slots und Online Pokerangeboten.

- Die Behörde für Inneres und Sport der Hansestadt Hamburg: Überwachung von Klassenlotterien

- Das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport: Die gewerbliche Spielevermittlung.

- Das Rheinland-pfälzische Ministerium für Inneres und Sport: Die Überwachung der bundesweiten Soziallotterien.

Die ewige Diskussion um Datenschutz vs. Spielerschutz

Mit Erstaunen wird immer wieder festgestellt, wie hoch das Interesse der Bevölkerung an Kartenspielen wie Poker, aber auch an klassischem Glücksspiel wie Roulette, Slots und Blackjack ist. Schon lange beriet sich die deutsche Regierung darüber, in welchem Ausmaß Angebote zu regulieren seien, um Menschen maximalen Schutz bei möglichst wenigen Einschränkungen zu bieten.

Gänzlich ohne Einschränkungen funktioniert das System allerdings nicht, wie bereits seit Bekanntgabe der GlüStV-Inhalte hitzig diskutiert wurde. So werden insbesondere jene Regeln kritisiert, die den Datenschutz der Spieler gefährden könnten. In einer zentralen Spielerdatei soll festgehalten werden, wo und wann gespielt wird, namhaft notiert mit den persönlichen Daten eines jeden Gamblers.

Dieser Schritt sei nötig, um weitere Vorgaben des GlüStV umzusetzen, darunter die anbieterübergreifende Einzahlungsgrenze von 1.000 Euro pro Monat in Echtgeld Casinos. Ein Schritt, der für viel Zündstoff und Diskussionen gesorgt hat, denn hier begegnen sich das Recht auf Datenschutz und die Pflicht zum Spielerschutz im direkten Kampf um die Vorherrschaft. Durchsetzt hat sich der GlüStV und bislang sind keine Änderungen bekannt geworden, die auf datenschutzrechtlichen Entscheidungen basieren.

Die wichtigsten Neuerungen des GlüStV, die Auswirkungen auf Spieler haben

Der Katalog des GlüStV ist umfangreich, in gewohnt juristischer Sprache geschrieben und nur für Casinos mit einer deutschen Lizenz gültig. Jene müssen unter anderem folgende Punkte zwingend umsetzen:

- Pflicht der Verifizierung: Nach der Anmeldung im Online Casino in Deutschland besteht die Pflicht, sich gegenüber des Anbieters zu legitimieren. Hierzu wird bevorzugt das Video-Ident-Verfahren genutzt, um Betrugsfälle und Datenklau von vorneherein zu vermeiden.

- Das Einzahlungslimit: Maximal 1.000 Euro dürfen Spieler pro Monat einzahlen, übergreifend auf alle Anbieter. Auch an Spielautomaten gibt es Beschränkungen, maximal 1,00 Euro pro Spin, keine Jackpotspiele und keine "High-Roller-Games".

- Verbot von Bankhalterspielen: Sogenannte Bankhalterspiele werden in der Gambling-Welt auch als Tischspiele bezeichnet. Hierzu gehören Blackjack, Baccara und Roulette. Sie dürfen nicht mehr angeboten werden. Einzelne Bundesländer erhalten aber die Option, solche Live Casino Spiele gesondert zu offerieren. Nicht betroffen ist Poker, da dieses Spiel als Mischung aus Strategie- und Glücksspiel gilt.

- Spielerschutz durch Panikbutton: Jede Poker- und Gambling-Plattform in Deutschland ist verpflichtet, einen Panik-Knopf einzuführen, der zu einer sofortigen und 24-stündigen Sperre bei Betätigung führt.

- Kein doppeltes Spiel: Gambler haben nicht mehr die Möglichkeit, parallel an mehreren Spielautomaten zu zocken. Das gilt auch anbieterübergreifend und trifft auch auf lokale Spielotheken zu. Die zentrale Sperrdatei erkennt doppelte Anmeldungen sofort und kann das Spiel beenden.

- Information nach einer Stunde: Wer länger als eine Stunde spielt, erhält nach 60 Minuten eine informative Nachricht über Gewinne und Verluste und muss diese aktiv bestätigen, bevor weitergespielt werden kann. Beim Automatenspiel ist eine Pause von mindestens fünf Minuten einzuhalten.

- Spin-Dauer am Automaten verlängert: Das Automatenspiel ist nicht nur mit maximalen Einsätzen belegt worden, sondern auch mit gesonderten Regeln. So ist kein "Autoplay" mehr möglich und jeder einzelne Spin muss manuell ausgelöst werden. Zwischen zwei Runden muss eine Ruhephase von mindestens fünf Sekunden eingehalten werden.

Kritik in verschiedenen Formen vorhanden

Die Kritik am Glücksspielstaatsvertrag stammt längst nicht nur aus der Casinobranche selbst. Auch zahlreiche Experten sind der Meinung, dass die strenge Regulierung dazu führt, dass Spieler sich gegen deutsch-lizenzierte Casinos entscheiden und stattdessen die legalen EU-Angebote nutzen. Diese haben keinerlei Regulierung bezüglich der Tischspiele, sorgen dennoch für Spielerschutz und sind zumindest bei Lizenzen aus Malta oder Curaçao als seriös einzustufen.

Welchen Grund haben Spieler, sich gezielt das deutsche Online Casino auszusuchen, wenn sie hier lediglich Einschränkungen zu erwarten haben, aber keine Vorzüge gegenüber dem EU-Angebot. Bleibt abzuwarten, wie sich der Arbeitsstart der GGL im Januar 2023 bewähren wird.



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Emittent/Herausgeber: United Newswire
Schlagwort(e): Finanzen

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