Google muss am Mittwoch Zahlen liefern

von Jörg Bernhard

Beim erfolgsverwöhnten Internetunternehmen Google "knirscht es derzeit im Getriebe". Während dem Nasdaq-100-Index derzeit lediglich drei Prozent fehlen, um ein neues Rekordhoch zu markieren, müsste die Google mit 16,2 Prozent deutlich stärker zulegen. In der vergangenen Handelswoche drohte nun auch noch die Europäische Kommission mit einer Milliardenstrafe, die sich bis auf zehn Prozent des Jahresumsatzes belaufen könnte. Zur Erinnerung: 2014 verbuchte das Unternehmen einen Umsatz von 65,83 Milliarden Dollar. Google muss innerhalb von zehn Wochen auf die Vorwürfe reagieren - eine konkrete Entscheidung dürfte diesbezüglich aber erst in ungefähr einem Jahr anstehen. Die enorm hohen Gewinnmargen des Unternehmens legen durchaus die Vermutung nahe, dass die eigenen Angebote bevorzugt werden - lag doch die Bruttomarge (61,6 Prozent), die operative Gewinnmarge (25,4 Prozent) und die Nettogewinnmarge (21,2 Prozent) deutlich über den vergleichbaren Kennzahlen der Konkurrenz.

Analysten mehrheitlich bullish

Seit Jahren geht es bei Google mit den Umsätzen, dem Gewinn pro Aktie und dem Aktienkurs nach oben. Auf kurze Sicht konnte man unter den Analysten in den vergangenen drei Monaten aber eine wachsende Skepsis beobachten. Innerhalb dieses Zeitraums sank der Analystenkonsens für den geschätzten Gewinn pro Aktie für Q1 von 6,86 auf 6,61 Dollar und für Q2 von 6,95 auf 6,78 Dollar. Unter insgesamt 50 von SIX Financial Information erfassten Ratings überwiegt derzeit aber ganz klar der Optimismus. So gibt es aktuell 37 Kaufempfehlungen ("Buy"). Vier Aktienexperten raten zum Übergewichten ("Overweight"), während sich neun Analysten für das Halten ("Hold") der Aktie aussprechen. Tendenziell pessimistische Urteile ("Underweight" oder "Sell") gibt es indes keine. Die ausgesprochenen Kursziele reichen von 530 bis 715 Dollar und ergeben einen Durchschnittswert von 624,67 Dollar. Am Freitag schloss die Aktie im New Yorker Handel mit 524,05 Dollar deutlich darunter.