Infineon: Jahreszahlen am Donnerstag

von Jörg Bernhard

Während die Aktie von Intel, dem globalen Marktführer bei Halbleitern, dank besser als erwarteter Quartalszahlen im November neue Mehrjahreshöchststände markiert hat, ist der deutsche Halbleiterwert Infineon davon noch meilenweit entfernt. Zur Erinnerung: 2007 kostete der DAX-Wert zeitweise mehr als 12 Euro und vor dem Platzen der Internet-Blase zahlten Börsianer in der Spitze sogar mehr als 75 Euro. Doch seither ist viel passiert. Die Pleite wurde erfolgreich abgewendet und die Mehrheit der Analysten rechnet für die kommenden Jahre mit steigenden Gewinnen. Im Durchschnitt der Schätzungen soll sich der Nettogewinn von 0,25 Euro (2013) auf 0,44 Euro (2015) verbessern und 2016 sogar bei 0,63 Euro liegen. Doch all diesen Prognosen liegt aufgrund des extrem zyklischen Geschäfts ein hohes Maß an Unsicherheit zu Grunde. Die reduzierten Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft ließen den Titel im Oktober auf ein Jahrestief von 6,77 Euro fallen.

Analysten überwiegend bullish

Die Analysten der Privatbank Hauck & Aufhäuser haben sich von ihrem Optimismus bislang noch nicht abbringen lassen und Mitte Oktober ihre Einstufung ("Buy") für Infineon trotz des vorherigen Kursrutsches bekräftigt und das Kursziel auf 11,10 Euro belassen. Die Aktienreaktion des deutschen Chipherstellers infolge der schlechten Nachrichten vom US-Wettbewerber Microchip Technology sei übertrieben gewesen. Der zuständige Analyst wollte zwar nicht ausschließen, dass die von Microchip angesprochene schwache Nachfrage aus China kurzfristig auch Infineon betreffen könnte, einige Probleme des US-Herstellers seinen hingegen hausgemacht. Im Konsens schlägt das Pendel der Analysten leicht in Richtung "Buy". Unter 24 erfassten Analystenurteilen gibt es elf Buy-, 10 Hold- und drei-Sell-Urteile. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 8,92 Euro und übertrifft damit den Xetra-Schlusskurs vom Freitag (8,13 Euro) um 9,7 Prozent.