Yahoo: Mehr Substanz als Gewinnfantasie

von Jörg Bernhard

Kein Wunder, während in den vergangenen zwölf Monaten Internettitel wie Alphabet (ehemals: Google) oder Facebook steil bergauf tendierten, verlor die Yahoo-Aktie fast 30 Prozent an Wert. Derzeit stufen die Börsianer das originäre Internetgeschäft des Unternehmens als wenig werthaltig ein, da allein die 15-Prozent-Beteiligung an Alibaba aktuell 90 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung von Yahoo ausmacht. Im Dezember gab das Yahoo-Management nach langem Hin und Her bekannt, dass man sich nun doch nicht von der Beteiligung trennen wolle und stattdessen das Kerngeschäft mit Suchmaschinen und Werbung abspalten möchte.
Weil Yahoo vor allem dank Alibaba mit 27,2 Milliarden Dollar bewertet wird, fällt das aktuelle Kurs/Gewinn-Verhältnis mit 118 extrem unattraktiv aus. Und Gewinnwachstum ist weit und breit nicht in Sicht. Die von FactSet Research Systems erfassten Analystenschätzungen liegen für das abgelaufene vierte Quartal im Durchschnitt bei einem mageren Gewinn pro Aktie in Höhe von 0,13 Dollar. Für das bereits laufende Quartal fallen die Konsenserwartungen mit 0,12 Dollar noch einen Tick niedriger aus.

Yahoo: Mehrheit der Analysten optimistisch

Bei den Analystenmeinungen überwiegen dennoch die positiven Urteile. Unter den insgesamt 43 von SIX Financial Information erfassten Analystenurteilen sehen 19 Aktienexperten den Titel als Kauf ("Buy") ein, während sechsmal zum Übergewichten ("Overweigh") geraten wird. Lediglich haltenswert ("Hold") stufen die Yahoo-Aktie derzeit 18 Analysten ein. Pessimistische Urteile gibt es indes keine. Bei den erfassten Kurszielen reichen die Prognosen von 32,00 bis 51,00 Dollar und ergeben einen durchschnittlichen Mittelwert in Höhe von 41,33 Dollar.