QIX-Wert im Fokus: Bayer trotz Übernahme stark unterbewertet? Fed-bringt Zykliker unter Druck

FOMC-Mitglied Bullard bringt zyklische Aktien wie BMW und Daimler unter Druck.

Bayer lässt die Katze aus dem Sack. Die Leverkusener haben nun offiziell ein Übernahmeangebot in Höhe von 62 Mrd. US-Dollar für den US-Konkurrenten Monsanto vorgelegt. Dies würde einem Preis pro Monsanto-Aktie von 122 US-Dollar entsprechen und liegt rund +20% über dem Schlusskurs vom Freitag. Die Prämie liegt am oberen Ende der Analystenschätzungen und überrascht die meisten Marktteilnehmer. Es könnte aber durchaus sein, dass die Messlatte so hoch angesetzt wird, um mögliche andere Interessenten wie BASF direkt von einem Bieterwettstreit abzuhalten. Somit könnte die Transaktion schneller und letztendlich günstiger vollzogen werden. Im Erfolgsfall würde das größte Agrochemieunternehmen der Welt entstehen. Langfristig würde dies für eine dominante Marktstellung sprechen, die solide Wettbewerbsvorteile sowie hohe Margen und Renditen nach sich ziehen dürfte. Genau dies erwartet man auch von einem Burggrabenunternehmen á la Warren Buffet.

Kurzfristig reagiert die Aktie jedoch mit Abschlägen. Zwar wird voraussichtlich rund 25% der Transaktion über Eigenkapital abgedeckt, aber der Fremdkapitaleinsatz und die Zusammensetzung der Kredite ist noch nicht ganz transparent. Vor diesem Hintergrund verliert der Anteilschein aktuell über -4% und handelt unter 86 Euro. Seit Bekanntwerden konkreter Übernahmepläne hat die Aktie rund -11% verloren. Charttechnisch ist die Situation angeschlagen, aber man nähert sich der wichtigen Horizontalunterstützung bei 83,76 Euro an (aktueller Kurs 85,45 Euro), wo knapp darunter auch das 61,8% Retracement der Aufwärtsbewegung seit Herbst 2011 verläuft.

Dennoch lauten von den heute sieben veröffentlichten Analysteneinstufungen zur Bayer-Aktie fünf auf "Kaufen" (eine "Outperform"). Kein "Verkaufen-Rating" wurde eingestellt, was aufgrund der Nachrichtenlage und Aktienkursentwicklung eher zu erwarten gewesen wäre. Hierbei schwanken die Kursziele von 95 Euro bis 139 Euro. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 85,45 Euro entspricht dies einem Zuwachspotenzial zwischen +11% und +62%.

Auf die zyklischen QIX-Werte prasselt aber heute Störfeuer von anderer Seite ein. Bei einer Rede vom vielbeachteten FOMC-Mitglied James Bullard, machte dieser klar, dass ein anziehender Arbeitsmarkt die Inflation klettern lässt. Das Szenario einer Leitzinserhöhung im Juni ist seiner Meinung nach gegeben. Dies wiederum setzt exportorientierte zyklische Werte wie BMW und Daimler unter Druck, da im Zuge eines US-Zins- und Dollaranstiegs die wichtigen Schwellenländermärkte in Schwierigkeiten geraten könnten. Beide Anteilscheine setzen über -1% zurück. Aus Bewertungsperspektive dürften sie aber bald für Langfristinvestoren interessant werden, da sich die KGVs mit 7,98 (BMW) und 9,85 (Daimler) recht günstig gestalten.

Wenn Sie QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipiert die finanzen.net GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.