QIX Dividenden Europa: Übernahmepläne treiben Allianz-Aktie an

Gegenüber dem Gesamtmarkt gibt der Dividenden-Index nur 0,35 Prozent ab und notiert am Nachmittag bei 10.040 Punkten. Allianz-Konzern plant Komplettübernahme von Euler Hermes. H&M-Aktie bietet derzeit wieder hohe Dividendenrendite von 4,7 Prozent.

Im Dividenden-Index verzeichnet heute die Allianz-Aktie ein leichtes Plus und notiert aktuell bei 173,95 Euro. Der Versicherer profitierte in den letzten Tagen von der Meldung, den Kreditversicherer Euler Hermes übernehmen zu wollen. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg soll sich die Allianz derzeit in Gesprächen mit dem Kreditversicherer befinden. An dem börsennotierten Unternehmen ist der Allianz-Konzern bereits mit 63 Prozent beteiligt. Die restlichen Anteile werden mit einem Marktwert von rund 1,5 Mrd. Euro bewertet. Euler Hermes erzielte zuletzt Prämieneinnahmen von rund 6,4 Mrd. Euro und kommt an der Börse auf eine Marktkapitalisierung von 1,5 Mrd. Euro. Bei einer Übernahme könnte der Kreditversicherer letztlich von der Börse genommen werden. Euler Hermes bietet weltweit Versicherungen für Unternehmen an, die sich gegen den Zahlungsausfall eines Geschäftspartners absichern wollen. Dabei erreicht das Unternehmen einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent.

Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung für die Allianz-Aktie nach Berichten über ein Interesse an einer Komplettübernahme von Euler Hermes auf "Accumulate" bestätigt. Gleichzeitig wurde das Kursziel bei 185 Euro belassen. Ein solcher Deal wäre strategisch sinnvoll, schrieben die Analysten in einer Studie. Euler sei attraktiv mit einer hohen Profitabilität und könne deshalb einen leicht positiven Einfluss auf den Gewinn pro Aktie haben. Allerdings könnte ein solcher Kauf von einigen Investoren negativ aufgenommen werden, da die Wahrscheinlichkeit für weitere Aktienrückkäufe sinke, so die Analysten weiter.

Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Gewinn von 15,80 Euro je Aktie gerechnet. 2018 soll der Gewinn bereits auf 16,70 Euro ansteigen. Damit liegt das KGV der Allianz-Aktie nur bei 11. Zudem bietet die Aktie derzeit eine attraktive Dividendenrendite von 4,4 Prozent. Der Versicherungskonzern hat seine Dividende seit 2008 kontinuierlich von 3,50 Euro auf zuletzt 7,60 Euro je Aktie erhöht. Daneben überzeugt die Allianz mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum der letzten 5 Jahre von 26 Prozent. Somit entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für die Notierung im QIX Dividenden Europa Index.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Einer der heutige Tagesgewinner im Dividenden-Index ist die Aktie von Hennes & Mauritz (H&M). Aktuell steigt die Aktie um 0,8 Prozent und notiert bei 21,20 Euro. Die schwedische Modekette zahlte zuletzt seinen Aktionären für das Geschäftsjahr 2015/2016 eine Dividende von 9,75 SEK (ca. 1,00 Euro). Gegenüber dem Vorjahr blieb die Höhe der Dividende damit unverändert. H&M schüttete insgesamt 87 Prozent des Unternehmensgewinns aus, nach 77 Prozent im Vorjahr. Die Auszahlung der Gesamtdividende erfolgt dabei in 2 Tranchen, jeweils im Mai und im November. H&M hat die Dividende in den letzten 10 Jahren beständig von 7,00 SEK auf 9,75 SEK erhöht. Die durchschnittliche Rendite lag in dieser Zeit bei 3,9 Prozent. Derzeit überzeugt die H&M-Aktie wieder mit einer hohen Dividendenrendite. Diese liegt bei attraktiven 4,7 Prozent.

Hennes & Mauritz eröffnete im letzten Jahr 427 neue Filialen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl zum Jahresende auf insgesamt 4.351 Geschäfte. Derzeit beschäftigt H&M weltweit rund 161.000 Mitarbeiter, nach 148.000 im Jahr zuvor. Im laufenden Geschäftsjahr plant die Modekette weltweit 430 neue H&M-Filialen. Vor allem in den aufstrebenden Märkten wie Kasachstan, Kolumbien und Vietnam sieht das Unternehmen dabei das stärkste Wachstumspotenzial. Zwar fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr der Gewinn um 11 Prozent auf 18,6 Mrd. SEK (ca. 1,96 Mrd. Euro). Ausschlaggebend waren hierfür höhere Einkaufskosten aufgrund des starken Dollars und verstärkte Rabattaktionen durch den warmen Herbst. Insgesamt konnte H&M aber den Umsatz um 6,3 Prozent auf einen Rekordwert von 192 Mrd. SEK (20,3 Mrd. Euro) steigern. Dies war der höchste bisher erzielte Umsatz in der Unternehmensgeschichte.