QIX Dividenden Europa: Münchener Rück setzt Digitalisierungsstrategie fort

USD Berliner Start-up Relayr komplett und setzt damit verstärkt auf die Chancen der Digitalisierung. Groupe Bruxelles Lambert (GBL) steigert Nettovermögenswert in der ersten Jahreshälfte um fast 5% und diversifiziert sein Portfolio.

Leichte Kurszuwächse kann heute im Dividenden-Index die Aktie der Münchener Rück verbuchen und steht damit aktuell bei 186,10 Euro. Der Rückversicherer setzt seine Digitalisierungsstrategie konsequent fort und hat jetzt im Zuge dessen die restlichen Anteile des Software-Spezialisten Relayr übernommen. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Bereits im Jahr 2016 hatte sich die Münchener Rück mit gut 15% an dem Berliner Start-up beteiligt. Der Versicherer dürfte sich das noch einmal gut 250 Mio. USD kosten lassen, heißt es aus dem Umfeld des Unternehmens. Allerdings soll der Deal über die US-Tochter Hartford Steam Boiler (HSB) abgewickelt werden, einem mehr als 150 Jahre alten Versicherungsspezialisten für Heizkessel. Er gehört seit 2008 zum Portfolio der Münchener. Relayr selbst wurde im Jahr 2013 gegründet und hat sich seit dieser Zeit in der Branche einen ausgezeichneten Ruf als Lösungsanbieter für die digitale Transformation der Industrie erworben. Mittlerweile hat das Unternehmen weltweit rund 200 Mitarbeiter an sieben Standorten beschäftigt. Zuletzt erhielt Relayr bei den europäischen Tech Star-Up Awards den Titel "Hottest Internet oft Things Start-Up". Zudem wurde es vom Handelsblatt und der Unternehmensberatung McKinsey als bestes digitales Unternehmen ausgezeichnet. Die Münchener Rück will mit dem strategischen Zukauf künftig verstärkt auf die Chancen der Digitalisierung setzen. Erst im November hatte der Vorstand beim Investorentag die Devise ausgegeben, dass sein Haus bis zum Jahr 2020 an der Spitze des digitalen Fortschritts stehen soll. Die Komplett-Übernahme von Relayr ist dazu nur ein Schritt, dem noch weitere folgen dürften.

Dank des jüngsten Kursrückgang bietet die Aktie der Münchener Rück inzwischen wieder eine ausgesprochen attraktive Dividendenrendite von 4,6%. Aber nicht nur die hohe Rendite ist überzeugend, sondern auch die entsprechende Kontinuität des Unternehmens. Schließlich hat das Management seit 2007 die Ausschüttung beständig von 5,50 Euro auf zuletzt 8,60 Euro erhöht. Letztlich kamen in diesen Zeitraum die Anleger in den Genuss einer Rendite von durchschnittlich 5,0%. Für 2018 wird zwar insgesamt mit einer Anhebung der Dividende auf 9,15 Euro gerechnet. Aber selbst wenn eine unveränderte Ausschüttung angekündigt werden würde, ergäbe sich immer noch eine beachtliche Kapitalrendite.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Kaum verändert zum Vortag bei 88,30 Euro präsentiert sich heute die Aktie der Groupe Bruxelles Lambert (GBL). Die belgische Holdinggesellschaft hatte zuletzt mit ihren Halbjahreszahlen überzeugen können. Zwar war der bereinigte Nettogewinn dabei gegenüber dem Vorjahr um 91 Mio. Euro auf 384 Mio. Euro zurückgegangen. Dem Vorstand zufolge war der Rückgang aber auf den zum 1.Januar umgesetzten neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zurückzuführen. Insgesamt konnte die Groupe Bruxelles Lambert in den ersten 6 Monaten ihren Nettovermögenswert (NAV) um 4,5% auf rund 18,9 Mrd. Euro steigern. Auch ihr Beteiligungsportfolio hatte die Gesellschaft in dieser Zeit trotz volatiler Finanzmärkte mit Transaktionen im Wert von gut 1,6 Mrd. Euro neu ausrichten können. Dabei wurde unter anderem die bereits größte Umicore-Beteiligung im Februar durch eine Kapitalerhöhung auf nunmehr 16,9% ausgebaut. Groupe Bruxelles Lambert unterstützt damit in erster Linie Umicore`s Geschäft bei der Entwicklung von Materialen für wieder aufladbare Elektroauto-Batterien.

Im Mai wurde außerdem der komplette 6,6%ige Anteil an dem britischen Bekleidungsunternehmen Burberry Group für 565 Mio. Euro verkauft. Der Verkauf sei Teil der Strategie, das Portfolio insgesamt weiter zu diversifizieren, teilte das Management mit. Der Veräußerungsgewinn belief sich dabei auf 94 Mio. Euro. Im letzten Halbjahr hatte die Groupe Bruxelles Lambert auch die Beteiligung an der GEA Group auf gut 7,3% aufgestockt. Der Vorstand sieht GEA weiterhin als weltweit führendes Unternehmen mit einer starken Positionierung bei langfristigen Markttrends. Auch die Investmenttochter Sienna Capital führte erstmals ein Co-Investment mit dem amerikanischen Private-Equity-Partner KKR durch. Hierbei beteiligte sich die belgische Beteiligungsholding mit 250 Mio. Euro an der Übernahme der ehemaligen Unilever-Tochter Flora Food Group. Insgesamt rechnet der Vorstand für 2018 aufgrund des bisherigen Verlaufs zudem auch mit einer Dividende auf mindestens dem Vorjahresniveau.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.