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QIX Deutschland: Warum Investoren SAPs geplanten Qualtrics-Verkauf feiern und Beiersdorf auf ein Mehrjahreshoch klettert

31.01.23 15:12 Uhr

QIX Deutschland: Warum Investoren SAPs geplanten Qualtrics-Verkauf feiern und Beiersdorf auf ein Mehrjahreshoch klettert | finanzen.net

Die Unsicherheit vor den erwarteten Fed- und EZB-Zinsentscheidungen drückt den QIX Deutschland am Dienstag ins Minus.

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Folglich gibt der Index am Nachmittag um 0,5 % auf 14.640 Punkte nach. SAP verbucht dank starkem Cloud-Wachstum in 2022 einen Umsatzsprung von 11 % und will seine US-Marktforschungstochter Qualtrics wieder verkaufen. Beiersdorf verfügt in Krisenzeiten über defensiven Charakter und wächst allein aufgrund der bewährten Hautpflege- und Kosmetikprodukte.

Am Montag war im Qualitäts-Index die SAP-Aktie mit Zugewinnen von über 2 % einer der besten Index-Werte. Heute verbucht sie auch erneut ein kleines Plus auf 107,80 Euro. Dabei wächst der Software-Entwickler seit dem 3. Quartal wieder und hat es nun in der Hand, an die Konkurrenz verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Mit den jüngsten Zahlen zum 4. Jahresviertel hat sich SAP zwar nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Beim Wachstum im Cloud-Geschäft liegt das Unternehmen aber weiterhin voll im Plan, die ambitionierten Ziele für 2025 zu erreichen. Was Investoren aber in der letzten Woche besonders elektrisierte, war die Nachricht, dass sich das Management von der US-Marktforschungstochter Qualtrics trennen will. Daraufhin ging die Qualtrics-Aktie an der Nasdaq um über 30 % nach oben. Die Software-Tochter wurde 2018 vom damaligen SAP-Vorstand Bill McDermott für 8 Mrd. USD ziemlich teuer zugekauft. Im Jahr 2021 wurde Qualtrics bereits in Teilen wieder an die US-Börse gebracht, da sich SAP eingestehen musste, dass die Amerikaner nicht so recht unters Konzerndach und auch nicht zur Firmenkultur passen. Inzwischen liegt der Börsenwert von Qualtrics auch wieder bei gut 9,0 Mrd. USD, bei einer Umsatzgröße von 1,46 Mrd. USD. Vor allem der SAP-Finanzvorstand hofft bei einem möglichen Verkauf auf eine ordentliche Bewertung, denn der jüngst stark anziehende Aktienkurs könnte diese Hoffnung durchaus stützen. Der Vorstoß von SAP in den Bereich "Marktforschung" hatte damals auch seine Gründe. Mit Qualtrics wollten die Walldorfer in erster Linie den US-Rivalen Salesforce in seiner Domäne bei Vertriebs- und Kundenmanagementsoftware angreifen. Dies kann aber inzwischen als gescheitert bezeichnet werden.

Aktuell hält SAP nominal noch 71 % der Qualtrics-Anteile. Doch über die teuren Vereinbarungen für aktienbasierte Vergütungen innerhalb der Firma sind es verwässert durch neue Anteile nur noch 61 %. Und noch ist der Deal auch nicht sicher, und hängt laut Unternehmensangaben von vielen Faktoren ab. Aber Anleger schauen bei SAP derzeit auch genau hin, wie der laufende Wandel zur Cloud und zu Abo-Modellen gelingt. Schließlich ist der IT-Dienstleister im Bereich ERP (Enterprice Ressource Planning) -Software noch immer weltweiter Marktführer. In Q4 machte das Unternehmen noch etwas verlorenen Boden gut. Somit stieg der 2022er-Jahresumsatz von SAP auch dank der anziehenden Geschäfte mit Cloud-Software um 11 % auf 30,9 Mrd. Euro. Zudem konnten die Margen in den letzten Quartalen relativ stabil gehalten werden. Und mit der Eigenkapitalquote von 51 % entspricht der Software- und Datenbankspezialist auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Sehr robust zeigte sich in den letzten Wochen im Qualitäts-Index vor allem die Beiersdorf-Aktie, die dabei zuletzt sogar ein Mehrjahreshoch markierte. Am heutigen Dienstag gibt sie aber um 0,5 % auf gegenwärtig 111,40 Euro nach. Die anhaltende Stärke beweist einmal mehr den defensiven Charakter des Papiers, zudem dürfte der Konsumgüterproduzent im 4. Quartal wieder solide gewachsen sein. In den Quartalen davor wurde Beiersdorf noch vom Wiederaufflammen der Corona-Pandemie und den strikten Lockdowns in China mit seinem Geschäft rund um die margenstarke Luxuspflegemarke La Prairie ebenso belastet wie die Klebstoffsparte tesa. Dennoch war die Aktie mit ihrer Performance im Jahr 2022 eine der besten im europäischen Haushalts- und Körperpflegesektor. Und Anleger setzen bei dem Titel auch auf das neue Führungsteam, eine verbesserte operative Aufstellung sowie die anhaltenden Investitionsambitionen. Bei Beiersdorf steht zudem im neuen Jahr erneut die Hautpflege im Vordergrund. Neben NIVEA und La Prairie zählen dabei auch weiterhin Marken wie Eucerin oder auch Hansaplast zum Portfolio. Mit "Care beyond skin" haben sich die Hamburger zugleich eine neue Nachhaltigkeitsagenda inklusive Naturkosmetik auf die Fahnen geschrieben. Folglich wächst das Unternehmen allein aufgrund der bewährten Produkte und der innovativen Forschung an neuen modernen Pflegemarken.

Außerdem setzte Beiersdorf in den letzten Monaten umfangreiche Preiserhöhungen durch, weitere sollen folgen. Und auch das laufende Investitionsprogramm des Global Players im Dermatologie-Markt, das insbesondere auf die Ankurbelung des Wachstums in der Hautpflegesparte abzielt, wird in 2023 unvermindert fortgesetzt. Außerdem bestätigte der Vorstand zuletzt, dass die mögliche Gasknappheit keinen größeren operativen Einfluss auf den Kosmetik- und Klebstoffhersteller haben dürfte. Mit seinem Geschäft erwirtschaftet Beiersdorf jedenfalls schon lange neben soliden Margen auch meist eine Eigenkapitalrendite von über 10 %. Daneben weist die Unternehmensbilanz eine solide Eigenkapitalquote von 61 % aus und erlaubt damit seit mehr als 10 Jahren auch eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro auszuzahlen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquellen: Traderfox