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QIX Deutschland: Warum die Allianz und Merck robuste Geschäftszahlen vorgelegt haben

10.11.23 15:16 Uhr

QIX Deutschland: Warum die Allianz und Merck robuste Geschäftszahlen vorgelegt haben | finanzen.net

Der QIX Deutschland wird am Freitag von wieder entfachten Zinsbedenken ins Minus gedrückt. Demnach gibt er am Nachmittag um 1,1 % auf 14.930 Punkte nach.

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Am Freitag führt ein robuster Geschäftsbericht im Qualitäts-Index bei der Aktie der Allianz zu einem Plus von 1,6 % auf 225,80 Euro. Die Anteilscheine von Europas größtem Versicherer könnten damit demnächst sogar ein frisches Jahreshoch anvisieren. Zwar belasteten die schweren Unwetter in Slowenien, Österreich und Italien im Sommer zuletzt die Unternehmensbilanz. Der Vorstand sieht die Allianz aber dennoch auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn zwischen 13,2 und 15,2 Mrd. Euro einzufahren. Insgesamt kosteten den Versicherer die Folgen von Naturkatastrophen im 3. Quartal fast 1,3 Mrd. Euro und damit knapp viermal so viel wie ein Jahr zuvor, teilte das Management der Allianz heute mit. Und trotz dementsprechendem Gewinneinbruchs von fast 15,0 % steigen heute aber vermehrt Käufer in die Aktie ein. Die Gründe hierfür sind neben der weiterhin hohen Dividendenrendite auch der von der Allianz in den ersten 9 Monaten erzielte Gewinn von knapp 11,0 Mrd. Euro. Zudem hatte der Erstversicherer bei seinen Kunden im Schaden- und Unfallgeschäft bereits die Preise angehoben, um die teure Inflation aufzufangen. Letztlich steigerte die Sparte ihr Q3-Geschäftsvolumen um fast 11,0 %, gut 5,3 % davon kamen aber über die Erhöhungen zustande. Allerdings schlugen bei der Allianz in den letzten 3 Monaten die verheerenden Überschwemmungen in Europa sowie die Unwetter in Norditalien teuer zu Buche. Den Angaben zufolge brach der operative Gewinn des Bereichs um ein Viertel auf gut 1,4 Mrd. Euro ein. Zudem zerrten bei dem Unternehmen offenbar die Schäden durch Naturkatastrophen von knapp 1,3 Mrd. Euro in der Sparte mit 7,3 % die Einnahmen auf, was bei der Allianz so viel war wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.

Zwar reichten die eingenommenen Prämien noch aus, um die Aufwendungen für Schäden und Verwaltung zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote des 3. Quartals verschlechterte sich aber deutlich von 92,5 auf 96,2 %. Besser lief es für die Gruppe dagegen in der Lebens- und Krankenversicherung. Der Gewinn ging hier zwar auch um rund 5,0 % auf 1,3 Mrd. Euro zurück. Dies lag aber laut Allianz vor allem an Währungs- und Übergangseffekten infolge der neuen Rechnungslegung nach IFRS 17 und IFRS 9. Zudem sammelten die Fonds der Töchter Pimco und Allianz Global Investors (AIG) von Juli bis September mit 10,5 Mrd. Euro zusätzliches Geld ein. Die gesamte Fondssparte der Allianz hielt ihren operativen Gewinn mit 788 Mio. Euro praktisch stabil. Unter dem Strich lag aber im Quartal der Überschuss bei gut 2,0 Mrd. Euro und damit fast 30,0 % unter dem des Vorjahres. Damals hatte der Versicherer einen Sondergewinn eingestrichen, weil er Vermögenswerte von AGI in den USA auf einen Geschäftspartner übertragen hatte. Dennoch hat die Allianz für das laufende Geschäftsjahr einen hohen Gewinn von mindesten 13,2 Mrd. Euro im Visier. Die Aktie wird auch weiterhin mit einem niedrigen KGV von 9 bewertet, obendrauf kommt noch die Dividendenrendite von nach wie vor attraktiven 5,5 %. Damit erfüllt sie wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Kräftige Zugewinne von über 3,0 % verbuchte am Donnerstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Merck. Heute liegt sie aber erstmal wieder im Minus bei 150,60 Euro. Dabei konnte die Pharma- und Spezialchemiegesellschaft gestern vor allem mit erneut starken Q3-Geschäften in der Pharmasparte bei Investoren punkten. Dem standen jedoch anhaltend schwache Einnahmen in der Laborsparte und mit Halbleitermaterialien gegenüber. Am Ende sank aber im 3. Jahresviertel der Umsatz von Merck zum Vorjahr um fast 11,0 % auf 5,17 Mrd. Euro. Damit lag das Unternehmen aber nur leicht unter der Erwartung der Analysten. Zudem zeigte sich gestern die Chefin für die operative Erholung außerhalb des Pharmabereichs erneut zuversichtlich. Wir bleiben diszipliniert auf Kurs, um nicht nur unsere Ziele für das Jahr 2023, sondern auch unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen, sagte die Merck-Managerin. Bereits 2024 erwarten wir die Rückkehr zu organischem Umsatzwachstum, bekräftigte sie ihren Optimismus. Zwar verbuchte bei Merck im Quartal auch die Pharmasparte bei leicht gesunkenem Umsatz wegen negativer Wechselkurseffekte einen Ergebnisrückgang. Im Arzneigeschäft profitierte das Unternehmen aber insbesondere von einem guten Lauf mit Krebsmitteln wie Bavencio und Erbitux. Wie Merck weiter mitteilte, wird zudem für den Bereich "Process Solutions", der sich auf das Geschäft rund um die pharmazeutische Entwicklung und Herstellung konzentriert, ab Mitte des 4. Quartals eine schrittweise Erholung der Auftragslage erwartet.

Bei den Darmstädtern soll sich dies dann auch im Laufe des 1. Halbjahres 2024 positiv auf die Umsatzentwicklung auswirken. Dabei hatte Merck als Laborzulieferer lange während es Corona-Booms von der starken Nachfrage von Impfstoffherstellern -und forschern profitiert. Inzwischen aber schwächelt der Bedarf, besonders aus der Biotechindustrie, da viele Kunden derzeit ihre in der Pandemie aufgestockten Lager abbauen. Bei Merck hatte dies wiederum in der Laborsparte im letzten Quartal für rückläufige Erlöse gesorgt. Wegen der schwierigen Situation hat die Unternehmensführung aber bereits Konsequenzen gezogen. So sollen bis Ende dieses Jahres in Mercks Pharmasparte rund 200 Stellen wegfallen. Bis zu 550 weitere Stellen sollen zudem bis Ende 2024 in Zentralfunktionen wie IT, Einkauf, Personal und Recht abgebaut werden. Darüber hinaus wurde jüngst auch in der Elektronikchemie-Sparte eine Sparrunde angekündigt.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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